Diese Seite wurde als informative Liste oder Portal ausgezeichnet.

Liste der ältesten Universitäten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Henricus de Alemannia vor seinen Schülern. Buchmalerei aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts

Die Liste der ältesten Universitäten führt alle Universitätsgründungen bis 1800 in Europa und in den überseeischen europäischen Kolonien auf, unabhängig davon, ob die Universität später aufgelöst wurde. Als Gründungstermin gilt das Jahr, in dem das Universitätsprivileg erteilt wurde. Vorgängerinstitutionen und spätere Neugründungen werden vermerkt.

Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit war neben der finanziellen Ausstattung durch die Stadt und/oder einen Fürsten für die Gründung einer Universität sowohl eine päpstliche Bulle als auch ein Universitätsprivileg des Landesherrn nötig, im Heiligen Römischen Reich des Kaisers. Eine Ausnahme hiervon machen die frühesten europäischen Universitäten bis in das frühe 13. Jahrhundert, da es sich nach heutigem Sprachgebrauch dabei häufig eher um einzelne Fakultäten handelte, die sich langsam zu Universitäten entwickelten, ohne dass sich ein genaues Gründungsjahr festlegen ließe.

Universitäten in Europa

Die Universität Neapel war bereits im 13. Jahrhundert europaweit die erste Universität, die ohne päpstliche Bulle lehrte. Erst wieder ab dem 16. Jahrhundert wurden weitere lutherische Universitäten ohne päpstliche Bulle gegründet. Daneben traten zahlreiche calvinistische Hochschulen an die Seite der Universitäten, die zwar quasi-universitäre Ausbildungen anboten, aber nicht über das kaiserliche Universitätsprivileg verfügten und deshalb keine akademischen Grade verleihen durften. Diese Hochschulen sind nicht in der Liste berücksichtigt.

Außereuropäische höhere Lehranstalten wiesen zu den abendländisch-mittelalterlichen Universitäten jeweils entscheidende Unterschiede auf, weswegen die Universität als eine genuine Schöpfung des europäischen Mittelalters angesehen wird, die sich zunächst in Europa und schließlich der ganzen Welt ausbreitete.[1][2][3] Erst seit dem späten 19. Jahrhundert wurde das europäische Universitätskonzept außerhalb des europäischen Kulturkreises übernommen. Zu den Universitäten mit der längsten Vorgeschichte außerhalb Europas zählen die Universität Fès, die al-Azhar-Universität in Kairo, die al-Mustansiriyya-Universität in Bagdad, Sankoré Madrasah in Timbuktu, die Sungkyunkwan University in Seoul, die Universität Istanbul und die Universität von Konstantinopel.

Liste der Universitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegründet Universität Geschichte
962 Parma[4][5][6] erste Universität in Italien; zunächst nur Studium der freien Künste, juristische und medizinische Fakultät im 13. Jh. hinzugefügt; zwischen dem 14. und 19. Jh. mehrfach geschlossen und wiedereröffnet
10. Jahrhundert Salerno Universitätsstatus fragwürdig; medizinische Fakultät
Ende des 11. Jahrhunderts Bologna genaue Datierung der Gründung nicht möglich; offizielles Gründungsjahr 1088; Ende des 11. Jahrhunderts gab es nachweislich eine Rechtsschule; schrittweise Entwicklung zur Universität
Ende des 12. Jahrhunderts Oxford trotz Anzeichen für Lehrtätigkeit um das Jahr 1096 ist genaue Datierung der Gründung nicht möglich; 1167 verbot Heinrich II. englischen Studenten, in Paris zu studieren, anschließend rasches Wachsen der Oxforder Schule; schrittweise Entwicklung zur Universität
Anfang des 13. Jahrhunderts Paris als Domschule bestand sie seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts; 1793 geschlossen und 1896 wiedereröffnet; 1971 in verschiedene autonome Universitäten aufgeteilt
1204 Vicenza Ende nach 1209
1208 Palencia gegründet durch Alfons VIII. von Kastilien; um 1250 aufgelöst
1209–1225/1284 Cambridge Die Universität entstand der Legende nach im Jahr 1209 durch den Auszug von Dozenten und Studenten aus Oxford, als offizielles Gründungsdatum gilt jedoch das des ersten Colleges (Peterhouse) 1284
Anfang des 13. Jahrhunderts Montpellier Medizinunterricht seit 1180, seit 1220 erste medizinische Fakultät Frankreichs; 1289 Bestätigung durch Papst Nikolaus IV. als Universität; heute in drei autonome Universitäten aufgeteilt
1215 Arezzo Ende um 1260, Neugründung 1355, Auflösung um 1373
1218/19 Salamanca älteste Universität Spaniens; vom leonesischen König Alfonso IX. gegründet
1222 Padua erste urkundliche Erwähnung, genaues Gründungsjahr nicht ermittelbar
1224 Neapel Gründung durch Friedrich II.
1228 Vercelli Ende im 14. Jahrhundert
1229 Toulouse zunächst von Ludwig dem Heiligen gegründete Rechtsfakultät
1240 Siena Ende um 1252, Neugründung 1357
1245 Studium der Römischen Kurie
1248 Piacenza fragliche Eröffnung, Verlegung der Universität Pavia nach Piacenza 1398–1402
um 1250 Angers Anerkennung als studium generale 1337
1254–1260 Sevilla Gründung eines studium mit zweifelhaftem Universitätsstatus durch König und Papst; Ende um 1270; Neugründung 1505
1261 Northampton Gründung durch Heinrich III., der die Universität schon 1265 wieder auflöste[7], dritte englische Universität
Ende des 13. Jahrhunderts Valladolid Anerkennung als studium generale 1346
1290 Lissabon durch König Dionysius (Dinis) als studium generale gegründet; Verlegung nach Coimbra 1308–1338 und 1354–1377; endgültiger Umzug nach Coimbra 1537; Neugründung 1911
1300 Lleida Gründung durch Jakob II.; 1717 geschlossen; Neugründung 1991
1303 Avignon Blüte zur Zeit des Avignonesischen Papsttums 1309–1377
1303 Rom Ende 14. Jahrhundert; Wiedereröffnung 1431
1306 Orléans 1230 nur als Rechtsschule gegründet; Ende 18. Jahrhundert; Wiedereröffnung 1960
1308 Perugia päpstliche Bulle durch Papst Clemens V.; seit dem 12. Jahrhundert mehrere universitates scholiarum mit studium generale; weitere päpstliche Bullen zwischen 1316 und 1321; 1355 Bestätigung des Universitätsstatus durch kaiserliche Bulle Kaiser Karl IV. und Erklärung zur Reichsuniversität
1308 Coimbra durch Verlegung der Universität Lissabon
1318 Treviso Ende wahrscheinlich Ende 14. Jahrhundert; Wiedereröffnung 1431
1332 Cahors gegründet durch Papst Johannes XXII.
1339 Grenoble Ende Mitte 14. Jahrhundert
1339 Verona studium mit zweifelhaftem Universitätsstatus, Auflösung im 15. Jahrhundert
1343 Pisa Ende um 1360; Wiedereröffnung Anfang des 15. Jahrhunderts
1346 Valladolid
1348 Prag erste mitteleuropäische Universität und erste Universität im Heiligen Römischen Reich nördlich der Alpen, erste Lehrer vorwiegend Deutsche und Italiener; päpstliche Bulle durch Clemens VI. 1347, Stiftungsbrief Kaiser Karls IV. 1348
1349 Florenz Verlegung nach Pisa 1472
1350 Perpignan gegründet durch König Peter IV. von Aragón; Schließung 1794, Neugründung 1971
1354 Huesca Ende erste Hälfte des 15. Jahrhunderts; Wiedereröffnung 1464
1361 Pavia Gründer Kaiser Karl IV. am 13. April 1361, Verlegung nach Piacenza 1398; Wiedereröffnung 1412
1364 Krakau Ende gegen 1370; Wiedereröffnung 1397
1365 Orange Gründer Kaiser Karl IV. am 4. Juni 1365
1365 Wien Gründung durch Herzog Rudolf IV., älteste noch bestehende Universität im deutschen Sprachraum
1367 Fünfkirchen teilweise Auflösung 1376; Wiedergründung im heutigen Pécs 2000
1369 Lucca gegründet vom Kaiser Karl IV. am 6. Juni 1369, paradoxerweise in dem Jahr, in dem Lucca unabhängige Stadtrepublik wurde
1380 Dyrrachium Gegründet 1380; durch die Universität von Zadar abgelöst
1386 Heidelberg Gründung durch Kurfürst Ruprecht I. (Gründungsprivileg von Papst Urban VI. vom 23. Oktober 1385); älteste Universität in Deutschland mit durchgängigem Lehrbetrieb
1388 Köln Generalstudien der geistlichen Orden seit 1248 (Dominikaner gegründet durch Albertus Magnus); Gründung der Universität durch die Stadt Köln am 21. Mai 1388 mit Genehmigung durch Papst Urban VI.; 1798 durch die Franzosen geschlossen; 1919 durch die Stadt wieder gegründet als Universität zu Köln mit Genehmigung der preußischen Regierung
1391 Ferrara Ende 1394; Wiedereröffnung 1430
1392 Erfurt Gründung durch die Stadt Erfurt (Gründungsprivilegien von Papst Clemens VII. von 1379 und weiterhin von Papst Urban VI. vom 4. Mai 1389)[8]; 1392 Aufnahme des Lehrbetriebs; 1816 geschlossen, 1994 neu gegründet
1395 Buda Ende 1400; Wiedereröffnung 1410
1396 Zadar Gegründet als Universitas Iadertina; 1807 durch ein Lycée ersetzt; 2002 Neugründung
1402 Würzburg 1413 geschlossen; 1582 neu gegründet
1404 Turin Lehrbetrieb 1536 zeitweilig unterbrochen
1409 Leipzig Zweitälteste Universität Deutschlands mit durchgehendem Lehrbetrieb (nach Heidelberg), gegründet nach einem Exodus der Magister und Scholaren von der Universität Prag
1409 Aix-en-Provence gegründet von Ludwig II., dem Herzog der Provence; 1791 aufgelöst zugunsten der Selbständigkeit der einzelnen Fakultäten; seit 1969 Universität Aix-Marseille
1411 St. Andrews älteste Universität Schottlands und drittälteste englischsprachige Universität; Gründung durch päpstliche Bulle von Gegenpapst Benedikt XIII.
1412–1420 Parma mit dem Anspruch, studium generale zu sein
1419 Rostock gegründet mit päpstlicher Bulle von Papst Martin V. durch die Herzöge Johann IV. und Albrecht V. von Mecklenburg und den Rat der Hansestadt Rostock als erste Universität in Norddeutschland und im gesamten Ostseeraum. Auf kirchlichen Druck 1437–1443 in Greifswald, 1487 bis 1488 in Lübeck.
1422 Dole gegründet von Philipp dem Guten; 1678 von Ludwig XIV. nach Besançon überführt
1425 Löwen 1797 aufgelöst gemäß der Verordnung des Nationalkonvents vom 15. September 1793, die alle Hochschulen und Universitäten in der französischen Republik schloss. Später wurden weitere Universitäten in der Stadt Löwen gegründet, die Reichsuniversität Löwen (1817–1835), ab 1834 ersetzt durch die Katholische Universität Mecheln.[9] 1968 wurde diese in eine französisch- und eine niederländischsprachige Universität geteilt.
1431 Poitiers gegründet durch König Karl VII. von Frankreich mit päpstlicher Bulle von Papst Eugen IV. mit Fakultäten für Theologie, Kriegsrecht, Bürgerliches Recht, Medizin und Kunst. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich die Universität Poitiers neben der Universität Paris zur zweitwichtigsten Hochschule Frankreichs
1432 Caen gegründet durch Heinrich VI. von England, 1452 durch den französischen König Karl VII. bestätigt
1441 Bordeaux päpstliche Bulle Papst Eugens IV.; 1793 aufgelöst; 1896 neu gegründet; 1968 in vier Universitäten aufgeteilt
1444 Catania gegründet von Alfons V. von Aragon, päpstliche Bulle von Eugen IV.
1446 Girona königliche Gründungsurkunde; Universitätstätigkeit erst im 16. Jahrhundert
1450 Barcelona gegründet von König Alfons dem Großmütigen
1451 Glasgow gegründet auf Vorschlag von König Jakob II mit päpstlicher Bulle von Papst Nikolaus V.; zweitälteste Universität Schottlands und viertälteste Großbritanniens
1452 Valence gegründet durch Ludwig XI.; 1792 aufgelöst
1453 Istanbul gegründet durch Mehmed II. als Madrasa
1456 Greifswald gegründet auf Initiative des Bürgermeisters (und ersten Rektors) Heinrich Rubenow mit päpstlicher (Calixt III.) und kaiserlicher (Friedrich III.) Genehmigung unter dem Schutz des pommerschen Herzogs Wartislaw IX.
1457 Freiburg im Breisgau gegründet vom österreichischen Erzherzog Albrecht VI.
1459 Basel älteste Universität der Schweiz; Gründung im Zusammenhang mit dem Basler Konzil; päpstliche Bulle von Papst Pius II. am 12. November 1459; Eröffnung am 4. April 1460
1459 Ingolstadt gegründet von Herzog Ludwig dem Reichen mit Bulle von Papst Pius II.; wegen Finanzierungsschwierigkeiten erst 1472 eröffnet; 1800–1826 Sitz der Ludovico Maximilianea in Landshut; 1826 nach München verlegt, wo sie als Ludwig-Maximilians-Universität weiterhin besteht
1460 Nantes gegründet von Herzog Franz II. der Bretagne und mit Bulle von Papst Pius II.
1464 Bourges gegründet von Ludwig XI.
1465 Preßburg Auflösung Ende des 15. Jahrhunderts
1470 Venedig Arztkollegium mit Promotionsrecht
1471 Genua Eröffnung 1513
1473 Trier Gründung durch die Stadt Trier auf Initiative des Trierer Erzbischofs Jakob I. von Sierck mit Bulle von Papst Nikolaus V.; Neugründung 1970
1474 Saragossa gegründet von König Ferdinand I. von Sizilien mit Bulle von Papst Sixtus IV.
1475 Kopenhagen gegründet von Christian I. mit Bulle von Papst Sixtus IV.
1477 Mainz gegründet vom Mainzer Erzbischof, Kurfürst und Reichserzkanzler Diether von Isenburg; 1946 wiedergegründet als Johannes Gutenberg-Universität
1477 Tübingen Gründung des Grafen Eberhard im Barte mit Bulle von Papst Sixtus IV.
1477 Uppsala gegründet von Erzbischof Jakob Ulfsson und dem Regenten Sten Sture dem Älteren
1483 Palma de Mallorca
1489 Sigüenza 1483 als Kolleg (päpstliche Bulle von Sixtus IV.), 1489 als Universität (Innozenz VIII.); 1837 aufgelöst
1495 Aberdeen Gründung des King’s College; 1593 Marischal College; Zusammenlegung 1860
1498 Frankfurt (Oder) Eröffnung 1506; 1811 geschlossen; 1992 Neugründung
1499 Alcalá heute Universität Complutense Madrid
1500 Valencia Gründung durch Papst Alexander VI. und König Ferdinand II.; Hohe Schule seit 1245, 1412 Estudi generali, 1416–1498 unterbrochen
1502 Wittenberg gegründet durch Kurfürst Friedrich III. den Weisen von Sachsen; durch die Lehrtätigkeit Martin Luthers (1508 berufen) wichtigste Lehrstätte der Reformation; 1813 geschlossen, 1817 mit der Universität Halle zusammengelegt
1505 Sevilla päpstliche Bulle durch Papst Julius II.
1521 Toledo
1526 Santiago de Compostela päpstliche Bulle durch Clemens VII.; seit 1495 akademische Schule; 1504 Anerkennung durch Julius II.
1527 Marburg von Landgraf Philipp dem Großmütigen als protestantische Hochschule gegründet; 1541 Universitätsprivileg von Kaiser Karl V.
1531 Granada gegründet auf Initiative Kaiser Karls V. mit päpstlicher Bulle von Clemens VIII.; Fortführung der arabischen Universität La Madraza
1534 Sahagún
1538 Santo Domingo erste Universität auf dem amerikanischen Kontinent; seit 1518 Studium Generale des Dominikanerordens, 1538 Universidad Santo Tomás de Aquino durch päpstliche Bulle Pauls III., 1558 Bestätigung durch kaiserliches Dekret Karls V., 1823 geschlossen
1539 Nîmes hugenottische Universitätsgründung
1540 Macerata päpstliche Bulle durch Papst Paul III.
1540 Oñati in Hernani gegründet, 1548 nach Oñati verlegt, 1901 geschlossen
1542 Baeza
1542 Tournon
1544 Königsberg von Herzog Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach als lutherische Universität gegründet; als erste Universität hatte die Königsberger Universität weder ein Privileg des Kaisers noch eines des Papstes, erhielt aber 1560 ein polnisches Privileg
1547 Gandía 1772 im Zuge der Auflösung des Jesuitenordens geschlossen
1548 Reims auf Anraten des Kardinals von Lothringen von Papst Paul III. zur Universität erhoben; 1793 aufgelöst; Neugründung 1971
1548 Messina Rechtsschule seit dem 13. Jahrhundert
1548/49 Osuna
1550 Almagro
1551 Rom
1551 Lima älteste Universität Perus
1551 Tortosa
1552 Orihuela
1553 Mexiko-Stadt älteste Universität Mexikos; 1865 aufgelöst, 1910 neu gegründet
1553 Dillingen 1549 als „Collegium S. Hieronymi“ durch Kardinal Otto Truchsess von Waldburg gegründet und 1551 durch Papst Julius III. zur Universität erhoben, Privileg Kaiser Karls V. 1553
1555 Burgo de Osma
1555 Évora gegründet von Kardinal Heinrich I., päpstliche Bulle von Papst Paul IV.; getragen von der Gesellschaft Jesu
1556 Mailand Neugründung 1923
1558 Jena 1547 Gründung als Hohe Schule durch Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen; kaiserliches Universitätsprivileg durch Ferdinand I.
1559 Nizza
1559/60 Douai gegründet durch Philipp II. von Spanien, päpstliche Bulle von Paul IV., 1560 von Pius IV. bestätigt
1559 Genf von Johannes Calvin als Akademie gegründet; Universitätsrang seit 1873
1560 Mondoví
1562 Ancona
1565 Estella
1568 Braunsberg
1572 Pont-à-Mousson
1573 Olmütz 1566 als Jesuiten-Seminar gegründet
1574 Oviedo
1575/76 Helmstedt erste Neugründung einer protestantischen Universität in Norddeutschland; von Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel gegründet; 1810 geschlossen
1575 Leiden älteste Universität der Niederlande, von Wilhelm I. von Nassau-Oranien gegründet
1576 Ávila
1578 Neustadt an der Weinstraße calvinistische Universität; 1583/84 aufgelöst, Lehrbetrieb nach Heidelberg verlegt
1578 Palermo Medizin- und Rechtsschule seit 1498; 1767 aufgelöst, 1806 wiedergegründet
1578/79 Vilnius älteste baltische Universität; 1832–1919 und 1943–44 geschlossen
1580 Santo Tomás älteste kolumbianische Universität;
1582/83 Edinburgh von Jakob VI. ohne päpstliche Bulle gegründet
1583 Orthez
1585 Fermo
1585 Franeker als zweitälteste Universität der Niederlande gegründet von der Provinz Friesland, 1811 von den Franzosen aufgehoben.
1585/86 Graz durch Erzherzog Karl II. von Innerösterreich gegründet und an die Societas Jesu übergeben
1587 El Escorial
1592 Dublin Gründung des Trinity College
1592 Malta Gründung des Collegium Millitense der Jesuiten; seit 1769 staatliche Universität
1594 Zamość
1595 Cebu-Stadt älteste Universität der Philippinen
1596/1604 Saumur
1599/1602 Sedan
1598 Montauban
1599 Vich
1601 Die
1606 Cagliari
1606 Fürth Jeschiwa, jüdische Hochschule anfangs nur für die Ausbildung zum Rabbiner. Aufgelöst 1829.
1607 Gießen von Landgraf Ludwig V. von Hessen-Darmstadt als lutherische Universität gegründet, da die benachbarte Marburger Universität mit der Teilung des Landes Hessen 1605 calvinistisch geworden war; kaiserliches Patent durch Rudolf II.
1611 Manila auf die Universität von Cebu zurückgehend; vom Dominikanerorden getragen; durch Papst Innozenz X. zur Universität ernannt
1612/14 Groningen gegründet von Ubbo Emmius
1614 Paderborn gegründet durch Dietrich IV. von Fürstenberg; 1972 Neugründung
1614 Solsona
1617 Molsheim
1617 Sassari durch den Kaufmann Alessio Fontana gegründet und finanziert und anfangs von einem Jesuitenkolleg geleitet
1619 Córdoba älteste Universität Argentiniens
1619 Pamplona
1619 Rinteln erste lutherische Volluniversitätsgründung in Nordwestdeutschland durch Graf Ernst zu Holstein-Schaumburg, geschlossen 1810
1621/85 Straßburg aus dem protestantischen Gymnasium hervorgegangen, das Johannes Sturm 1538 gründete; 1556 wurde das Gymnasium in den Rang einer Akademie erhoben, 1621 in eine Universität
1622 Santiago de Chile älteste Universität Chiles
1620/25 Salzburg vom Salzburger Fürsterzbischof Paris Lodron gegründet; 1810 aufgelöst und in ein Lyzeum umgewandelt; seit 1850 Universitätsfakultät; 1962 als Universität neu gegründet
1623 Altdorf von der Reichsstadt Nürnberg gegründet; seit 1575 Akademie; 1809 aufgelöst
1624 Sucre
1629 Osnabrück bereits 1633 wieder geschlossen; 1974 neu gegründet
1632 Dorpat (Tartu) gegründet von König Gustav II. Adolf von Schweden; 1710 geschlossen; 1802 durch den russischen Zaren Alexander I. als deutschsprachige Universität neu gegründet, seit den 1880er Jahren russischsprachig, seit 1919 im neu entstandenen Staat Estland estnischsprachige Nationaluniversität.
1632 Amsterdam gegründet von Jacob Barlaeus als voruniversitäre Bildungseinrichtung unter dem Namen Athenaeum Illustre Amsterdam. 1877 als städtische Universität umstrukturiert.
1632 Kiew die älteste Universität in der Ukraine; 1817 geschlossen; 1992 als moderne Universität wiedergegründet
1633 Kassel 1653 nach Marburg verlegt; 1970 als erste Gesamthochschule Deutschlands neu gegründet
1635 Trnava (Tyrnau) 1777 nach Buda verlegt; heute Lorand-Eötvös-Wissenschaftsuniversität in Budapest
1636 Utrecht
1636 Harvard älteste Universität der USA
1640 Turku 1827 nach Helsinki
1640 Harderwijk 1811 geschlossen
1647 Bamberg 1803 im Zuge der Säkularisation aufgehoben; Wiedergründung 1972
1653 Rosario gegründet in Bogotá, Kolumbien
1654 Duisburg von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg gegründet; 1818 aufgelöst; 1972 als Gesamthochschule neu gegründet
1655 Nijmegen 1923 Neugründung einer katholischen Universität
1657 Košice (Kaschau) von Kaiser Leopold I. gegründet
1661 Lemberg die älteste kontinuierlich funktionierende Universität in der Ukraine
1663 Laval älteste Universität Kanadas
1665 Kiel von Herzog Christian-Albrecht von Holstein-Gottorf gegründet
1666/68 Lund seit 1425 studium generale
1668 Innsbruck von Kaiser Leopold I. gegründet
1669 Zagreb älteste Universität Kroatiens
1671 Montbéliard
1671 Urbino
1674 Linz 1966 Neugründung als Hochschule, 1975 Umwandlung in eine Universität
1676 Guatemala-Stadt älteste Universität Zentralamerikas: Gründung durch den Dominikanerorden; bereits seit 1562 gab es ein Studienkolleg (Colegio Universitario de Santo Tomás) mit den Studiengängen Philosophie, Jura und Theologie
1691 Besançon
1693 Halle gegründet von Friedrich III. von Brandenburg
1693 Williamsburg (Virginia) College of William and Mary
1701 Yale Gründung als Collegiate School
1701 La Laguna Gründung des Augustinerordens
1702 Breslau auf Betreiben der Jesuiten von Kaiser Leopold I. gegründet; 1811 mit der Universität Viadrina vereinigt; erste deutsche Universität mit einer katholischen und einer protestantischen Fakultät
1721 Caracas älteste Universität Venezuelas
1722 Dijon gegründet durch Ludwig XV.
1722 Pau
1714/17 Cervera 1717–1842 Verlegung der Universität Barcelona nach Cervera
1724 St. Petersburg gegründet von Zar Peter I. nach Plänen von Gottfried Wilhelm Leibniz; 1803 bis 1819 existierte die Universität lediglich als Pädagogisches Institut, da die an die Universität gekoppelte Akademie der Wissenschaften sich aufgelöst hatte
1727 Camerino bereits 1336 gegründet; 1727 offizielle Anerkennung durch Papst Benedikt XIII.
1728 Havanna älteste Universität Kubas
1732/34 Fulda durch Adolph von Dalberg gegründet; 1805 geschlossen
1733 Rennes durch Wechsel der Rechtsfakultät der Universität Nantes nach Rennes; 1793 aufgelöst; 1806/09 Neugründung einzelner Fakultäten; seit 1896 Universitätsstatus
1737 (Einweihung) Göttingen 1732 von Georg August, Kurfürst von Hannover, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg und als Georg II. zugleich König von Großbritannien, gegründet; kaiserliches Privileg durch Karl VI.
1742/43 Erlangen zunächst durch Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth in Bayreuth gegründet, 1743 nach Erlangen verlegt
1745 Braunschweig gegründet als Collegium Carolinum
1746 Princeton als College of New Jersey in Elizabeth gegründet, 1756 nach Princeton verlegt
1748 Altamura gegründet durch Karl III. von Spanien
1754 New York Columbia University; Gründung als King’s College
1755 Philadelphia von Benjamin Franklin als College of Philadelphia gegründet; seit 1765 erste medizinische Fakultät in Nordamerika
1755 Moskau von Elisabeth I. auf Anregung Michail Lomonossows gegründet
1760 Bützow durch Herzog Friedrich von Mecklenburg-Schwerin auf Grund einer Auseinandersetzung um die Besetzung eines theologischen Lehrstuhls der Universität Rostock in Konkurrenz und unmittelbarer Nachbarschaft zu dieser gegründet; 1789 wieder aufgelöst
1764 Providence Brown University; Gründung als College of Rhode Island
1765 Corte Neugründung 1980
1766 New Brunswick (New Jersey) Rutgers University; Gründung als Queen’s College
1768 Nancy von den Herzogen von Lothringen in Pont-à-Mousson gegründet, 1769 nach Nancy verlegt
1770 Hanover (New Hampshire) Dartmouth College
1772/73 Modena eine Vorgängereinrichtung existierte 1175–1338
1773 Istanbul gegründet als „Mühendishane-i Bahrî-i Hümâyûn“; heute: „Istanbul Teknik Üniversitesi“ (türkisch für Technische Universität Istanbul)
1775 Clausthal 1775 gegründet als einjähriger Lehrkursus für Berg- und Hüttenleute; seit 1864 königliche Bergakademie; 1968 umbenannt in „Technische Universität Clausthal“
1780 Münster 1631 von Papst Urban VIII. und Kaiser Ferdinand II. Gründungsprivilegien für eine Universität nicht umgesetzt; erneutes Privileg 1773 durch Papst Clemens XIV. und Kaiser Joseph II.
1781 Stuttgart 1770 als Hohe Karlsschule durch Herzog Carl-Eugen von Württemberg gegründet. 1781 von Kaiser Joseph II. zur Universität erhoben. Geschlossen 1794. 1829 Gründung der Vereinigten Real- und Gewerbeschule, die seit 1876 technische Hochschule war und 1967 zur Universität ausgebaut wurde
1783 Murcia
1784 Bonn 1777 als Kurkölnische Akademie Bonn; 1784 Universitätsprivileg von Joseph II.; 1798 aufgehoben; 1818 von Friedrich Wilhelm III. als preußische Universität wiedergegründet
1785 Fredericton älteste englischsprachige Universität Kanadas
1789 Washington (Georgetown) durch den Jesuitenpater John Carroll gegründet; 1814 offizielle Anerkennung durch den Kongress

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Universitäten
Schulen und Hochschulen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Rüegg (Hrsg.): Geschichte der Universität in Europa. 3 Bände. Beck Verlag, München 1993, ISBN 3-406-36956-1 (Band 2, S. 98 f. enthält eine alphabetische Liste der ältesten europäischen Universitäten)
  • Die Universitäten in Europa bis zum Anfang des 16. Jh. und Die Universitäten in Mitteleuropa vom Beginn des 16. Jh. bis zum Beginn des 19. Jh. In: Atlas zur Geschichte. 1. Band. Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha / Leipzig 1973, S. 44, 53.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. George Makdisi: Madrasa and University in the Middle Ages. In: Studia Islamica, Vol. 32 (1970), S. 255–264 (264):

    „Thus the university, as a form of social organization, was peculiar to medieval Europe. Later, it was exported to all parts of the world, including the Muslim East; and it has remained with us down to the present day. But back in the Middle Ages, outside of Europe, there was nothing anything quite like it anywhere.“

  2. Jacques Verger: Grundlagen. In: Rüegg, Walter (Hrsg.): Geschichte der Universität in Europa. Band I: Mittelalter. C. H. Beck, München 1993, ISBN 3-406-36952-9, S. 49–80 (49):

    „Niemand bezweifelt heute, daß das, was man allgemein unter einer Universität versteht, eine Schöpfung des Mittelalters ist und zuerst um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert in Erscheinung tritt. Gewiß kannten andere Kulturen, die dem abendländischen Mittelalter vorangingen, wie das Römische Reich, Byzanz, der Islam, oder ihm ganz fremd waren, wie China, Formen des höheren Unterrichts, die manche Historiker der Einfachheit halber Universitäten nannten. Bei näherem Zusehen zeigen sich aber entscheidende Unterschiede zwischen jenen höheren Schulen und den abendländischen Universitäten des Mittelalters. Diese bleiben bis zu einem schlüssigen Beweis des Gegenteils die einzige Quelle für das Modell, das sich allmählich in ganz Europa und dann über die ganze Welt ausbreitete. Es handelt sich tatsächlich um eine neue Institution, die man nur auf Grund einer geschichtlichen Analyse ihrer Entstehung und Entwicklung definieren kann.“

  3. Toby Huff: Rise of Early Modern Science: Islam, China and the West. 2. Auflage. Cambridge 2003, S. 133–139, 149–159, 179–189.
  4. La storia dell'Università di Parma. In: Università degli Studi di Parma. Archiviert vom Original am 9. April 2014; abgerufen am 20. Februar 2017 (italienisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.unipr.it
  5. Simone Bordini, Piergiovanni Genoves: Università di Parma. Un millennio di storia. Hrsg.: Annamaria Cavalli. Monte Università Parma Editore, Parma 2016, ISBN 978-88-7847-500-7 (italienisch).
  6. Anna Maria Tammaro (Hrsg.): Verso l'internazionalizzazione della formazione in biblioteconomia e in scienze dell'informazione. Atti del Seminario internazionale, Parma, 18 marzo 2002. Casalini Libri, Fiesole 2002, ISBN 88-85297-56-0 (italienisch).
  7. Laurence Cawley: Why ‘Oxbridgeton’ never came to be. In: BBC News. 11. September 2016, abgerufen am 17. Mai 2020.
  8. Geschichte und Bauten. Abgerufen am 17. Mai 2018 (japanisch).
  9. Verschiedene Urteile verboten, dass sich die Katholische Universität als Nachfolgerin der alten Universität von Löwen darstellte: Urteil der Cour de Cassation vom 26. November 1846: „L'université catholique de Louvain ne peut être considérée comme continuant l'ancienne université de Louvain; et lorsqu'un acte de fondation a désigné pour collateur un professeur de cette ancienne université, il y a lieu d'y pourvoir par le gouvernement“, (Table générale alphabétique et chronologique de la Pasicrisie Belge contenant la jurisprudence du Royaume de 1814 à 1850, Bruxelles, 1855, S. 585, colonne 1, alinea 2. Siehe auch: Bulletin Usuel des Lois et Arrêtés, 1861, p.166.). Und auch dies Urteil der Cour d'Appel von 1844: La Belgique Judiciaire, 28 July 1844 n° 69, S. 1: „Cour d’Appel de Bruxelles. Deuxième chambre. L'université libre de Louvain ne représente pas légalement l’antique université de cette ville. Attendu que cette université (l’ancienne Université de Louvain), instituée par une bulle papale, de concert avec l'autorité souveraine, formait un corps reconnu dans l'État, ayant différentes attributions, dont plusieurs même lui étaient déléguées par le pouvoir civil; Attendu que ce corps a été supprimé par les lois de la république française; Attendu que l'université existant actuellement à Louvain ne peut être considérée comme continuant celle qui existait en 1457, ces deux établissemens ayant un caractère bien distinct, puisque l'université actuelle, non reconnue comme personne civile, n'est qu'un établissement tout-à-fait privé, résultat de la liberté d'enseignement, en dehors de toute action du pouvoir et sans autorité dans l'État…“.