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Liste der Baudenkmäler in Waal (Schwaben)

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Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in dem schwäbischen Markt Waal zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1]

Grenzstein bei Waalhaupten

Ensembles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ensemble Ortskern Waal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ensemble umfasst die gesamte Bachzeilenanlage entlang der Singold von der Jägerhausstraße bis zur Emmenhausener Straße und schließt den Schlossbereich mit Parkanlagen ein. Die Umgrenzung des historischen Ortsbereichs ist im Wesentlichen durch den Verlauf der im 15. Jh. errichteten Befestigung mit Wall und Graben gegeben. Diese ist zwar noch in Resten erhalten, ihr Verlauf wird aber vor allem durch markante Bepflanzungen wie die Lindenallee, den Pappel- und Gartenweg deutlich und kann im Einzelnen nach der Uraufnahme des Bayerischen Landesvermessungsamtes von 1811 festgestellt werden. Der Ort wurde erstmals 890 in Ottobeurer Urkunden erwähnt, Besitz- und Herrschaftsrechte wechselten häufig; Welfen und Staufer, die Klöster Stöttwang, Kempten und Ottobeuren sowie das Hochstift Augsburg besaßen Lehen und Verwaltungsrechte. Das Rittergeschlecht von Waal hielt den Stammsitz von ca. 1150 bis 1367, die Herrschaft wechselte in den folgenden Jahrhunderten mehrmals, zuletzt 1820 an Erbprinz Erwein von der Leyen. Der älteste Teil des Ortes, wohl von einer fränkischen Staatssiedlung aus gegründet, wird durch die Kirche St. Nikolaus (ein frühes Patrozinium), den zugehörigen Widemhof ("Widerbauer", Singoldstraße 30) und vor allem die Lage bei der Quelle der Singold ausgewiesen. Die Grundrissgestalt ist in diesem ältesten Ortskern unregelmäßig; ab den Anwesen Singoldstraße 24 und 29 erstreckt sich eine planmäßige Bachzeilenanlage in meist regelmäßiger Flurteilung zu beiden Seiten der Singold bis zum Ortsende, wo der Fluss in nordöstlicher Richtung abknickt. Die Bebauung weist Gebäude verschiedener Zeitstellung und Funktion auf, Walmdachbauten und Mansarddachhäuser neben Gasthöfen und bäuerlichen Anwesen verleihen dem Ort herrschaftlichen Charakter. Die Singold wird von einer Kastanienbepflanzung gesäumt, Brücken und Stege verbinden die beiden Straßenzüge entlang des Flusses. In der Mitte des Ortes erweitert sich die Anlage nach Südosten. Der Marktplatz steigt vom ehemaligen Tanzhaus zur Pfarrkirche und zum Schloss im Süden an, das mit seinem stattlichen Westflügel dem Platz, mit seinem mächtigen Hauptbau dem ganzen Ort das Gepräge gibt. Die einstigen Ortsränder lassen die ehemalige Umfriedung ebenso wie die Beziehung der beiden historischen Hauptelemente, mittelalterlicher Ortskern (St. Nikolaus) und barocker Herrschaftsbereich (Schloss), erkennen. Aktennummer: E-7-77-177-1

Baudenkmäler nach Ortsteilen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Alte Gasse 5
(Standort)
Ehemaliges Bauernhaus Wohnteil mit Flachdach und Bundwerkkniestock, 1. Drittel 19. Jahrhundert. D-7-77-177-1 Ehemaliges Bauernhaus
Buchloer Straße 1
(Standort)
Walmdachhaus Anfang 19. Jahrhundert. D-7-77-177-2 Walmdachhaus
Fürst-von-der-Leyen-Platz 1
(Standort)
Schloss stattlicher Walmdachbau mit Ecktürmen, Mitte 16. Jahrhundert, Umgestaltungen Mitte 19. Jahrhundert und 1907; Hofgebäude; Zweiflügelanlage mit Walmdach und Satteldach (Nordflügel), Tordurchfahrt, Westflügel Anfang 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, Nordflügel 18. und 19. Jahrhundert; Brauhaus, Zweiflügelbau mit Walmdächern, 1. Hälfte 19. Jahrhundert; Torbau zwischen Hofgebäude Westflügel und Brauerei, 1. Hälfte 19. Jahrhundert; Kanzlei, erdgeschossiger Satteldachbau, 1. Hälfte 19. Jahrhundert; Archiv, erdgeschossiger Walmdachbau, 1. Hälfte 19. Jahrhundert; Lindenallee, ca. 300 m lange Anlage, Anfang 20. Jahrhundert; SO-Seite des Schlossparks. D-7-77-177-3 Schloss
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Gartenweg 15
(Standort)
Bauernhaus Hakenhof, Mitte 19. Jahrhundert. D-7-77-177-4 Bauernhaus
Jägerhausstraße 8
(Standort)
Bauernhaus Flachdachbau mit giebelseitiger Mittertenne, 18. Jahrhundert. D-7-77-177-6 Bauernhaus
Marktplatz
(Standort)
Mariensäule neugotisch, Ende 19. Jahrhundert. D-7-77-177-9 Mariensäule
Marktplatz
(Standort)
Kriegerdenkmal Erzguß von 1902, nach Entwurf von Hubert Ritter von Herkomer, mit flankierenden Marmorbänken. D-7-77-177-10 Kriegerdenkmal
Marktplatz 1
(Standort)
Sogenanntes Polizeigebäude zweigeschossiger Walmdachbau, um 1926. - Sanierung 2009, jetzt Rathaus D-7-77-177-41 Sogenanntes Polizeigebäude
Marktplatz 2
(Standort)
Katholische Pfarrkirche St. Anna dreischiffiger Bau, Ende 15. Jahrhundert, Sakristei um 1700, Turmoberteil und Chor 1758/62 von Franz Kleinhans wiederhergestellt; mit Ausstattung. D-7-77-177-7 Katholische Pfarrkirche St. Anna
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Marktplatz 3
(Standort)
Ehemaliges Tanzhaus stattlicher zweigeschossiger Walmdachbau mit Mezzanin, an der Ostseite Nischen mit Figuren der Muttergottes und Christus Salvator, um 1700. D-7-77-177-63 BW
Mühlstraße
(an der Ecke zur Bronnener Straße)
(Standort)
Wegkapelle Westteil 1. Hälfte 18. Jahrhundert, Anbau Mitte 19. Jahrhundert; mit Ausstattung. D-7-77-177-20 Wegkapelle
Peter-Dörfler-Straße 1
(Standort)
Ehemalige Schmiede Erdgeschoss Mitte 19. Jahrhundert, Obergeschoss 1912. - Sanierung ca. 2007. D-7-77-177-40 Ehemalige Schmiede
Ritter-von-Herkomer-Straße 25
(Standort)
Pfarrhaus stattlicher Bau mit Mansard-Walmdach, erbaut 1774. D-7-77-177-12 Pfarrhaus
Ritter-von-Herkomer-Straße 29
(Standort)
Wohnhaus flacher Neurenaissancegiebel, um 1870, erneuert. D-7-77-177-13 Wohnhaus
St.-Nikolaus-Straße 2
(Standort)
Katholische Filialkirche St. Nikolaus Turmunterbau wohl spätromanisch, Neubau 15. Jahrhundert, Barockisierungen 17. und 18. Jahrhundert; mit Ausstattung. D-7-77-177-14 Katholische Filialkirche St. Nikolaus
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St.-Nikolaus-Straße 4
(Standort)
Bauernhaus Ständerbohlenbau mit Mittertenne und Schuppenschindel-Verkleidung am Wohnteil, im Kern noch 17. Jahrhundert, Dach 19. Jahrhundert. D-7-77-177-15 Bauernhaus
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Singoldstraße 3
(Standort)
Ehemaliges Richterhaus Walmdachbau mit Pilastergliederung und Zwerchbau, bezeichnet 1708. D-7-77-177-8 Ehemaliges Richterhaus
Singoldstraße 8
(Standort)
Wohnhaus sogenanntes „Doktorhaus“, Walmdach und Putzquaderung an den Ecken, 2. Viertel 19. Jahrhundert. D-7-77-177-17 Wohnhaus
Singoldstraße 22
(Standort)
Ehemals Schlößle jetzt Krankenhaus, Bau mit Mansardwalmdach, 1761/62 erbaut. D-7-77-177-18 Ehemals Schlößle
Singoldstraße 31
(Standort)
Bauernhaus Flachdach und Kniestock mit Andreaskreuzen, Anfang 19. Jahrhundert. D-7-77-177-19 Bauernhaus
400 m südlich des Ortes
(Standort)
Katholische Kapelle Vierzehn Nothelfer im Kern Zentralbau des 15. Jahrhunderts, 1715 erweitert. D-7-77-177-21 Katholische Kapelle Vierzehn Nothelfer
600 m südwestlich des Ortes
(Standort)
Wegkapelle Mitte 19. Jahrhundert; mit Ausstattung. D-7-77-177-22 Wegkapelle

Bronnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Erpftinger Straße 7
(Standort)
Bauernhaus Erdgeschossiges Bauernhaus, um 1800, der Wirtschaftsteil in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erneuert. D-7-77-177-39 Bauernhaus
St.-Margaretha-Straße 4
(Standort)
Pfarrkirche St. Margareth Katholische Pfarrkirche St. Margareth, spätgotisch, um 1685 barockisiert und verlängert; mit Ausstattung. D-7-77-177-23 Pfarrkirche St. Margareth
Mühlfeld
(Standort)
Grenzstein Hochstift Augsburg/Kurfürstentum Bayern, 1669. D-7-77-177-42 BW
Mühlfeld
(Standort)
Grenzstein Hochstift Augsburg/Kurfürstentum Bayern, 1785. D-7-77-177-43 BW
(Standort) Katholische Kapelle Maria Hilf 19. Jahrhundert. D-7-77-177-24 Katholische Kapelle Maria Hilf

Emmenhausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
St.-Ulrich-Straße
(Standort)
Kalvarienberg 1890 f. D-7-77-177-28 Kalvarienberg
St.-Ulrich-Straße 12
(Standort)
Pfarrkirche St. Ulrich Katholische Pfarrkirche St. Ulrich, erbaut 1488, 1826 und 1832 verlängert; mit Ausstattung. D-7-77-177-26 Pfarrkirche St. Ulrich
weitere Bilder
St.-Ulrich-Straße 14
(Standort)
Pfarrhaus Satteldachbau, mit Wirtschaftsteil, erbaut 1710/11. D-7-77-177-27 Pfarrhaus
Schloßweg 2
(Standort)
Ehemaliges Bauernhaus mit Flachdach, bezeichnet 1730, erneuert. D-7-77-177-25 Ehemaliges Bauernhaus

Waalhaupten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Achstraße 16
(Standort)
Gasthaus stattlicher Bau mit Steilsatteldach, 18. Jahrhundert; Stadel mit Steilsatteldach, Obergeschoss Ständerbau mit Kopf- und Fußbändern, Mitte 18. Jahrhundert. D-7-77-177-30 Gasthaus
Achstraße 23
(Standort)
Bauernhaus Mittertennbau mit aufgesteiltem Dach und Hakenschopf, über Tenne Bundwerk, im Kern Mitte 18. Jahrhundert. D-7-77-177-31 Bauernhaus
Bürgerheimstraße 2
(Standort)
Pfarrhaus Walmdachbau, erbaut um 1790; kleines Wasch- und Backhaus, Anfang 19. Jahrhundert. D-7-77-177-32 Pfarrhaus
Hartstraße 4
(Standort)
Bauernhaus Mittertennbau mit Flachdach und doppeltem Hakenschopf, 18. Jahrhundert. D-7-77-177-34 Bauernhaus
Kirchweg 3
(Standort)
Katholische Pfarrkirche Zur Schmerzhaften Muttergottes Turm Anfang 16. Jahrhundert, Neubau 1713 ff. von Joseph Schmuzer; mit Ausstattung D-7-77-177-35 Katholische Pfarrkirche Zur Schmerzhaften Muttergottes
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Waalhaupten
(bei Nr. 39)
(Standort)
Drei Grenzsteine der mittlere bezeichnet 1785; hierher versetzt. D-7-77-177-37 Drei Grenzsteine
Waalhaupten 39
(Standort)
Katholische Filialkirche St. Michael Katholische Filialkirche St. Michael, jetzt Friedhofskirche, wohl 1. Hälfte 15. Jahrhundert, Erneuerungen gegen 1700; mit Ausstattung. D-7-77-177-36 Katholische Filialkirche St. Michael
weitere Bilder
am Nordrand des Dorfes
(Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Bildstock Mitte 19. Jahrhundert. D-7-77-177-38 Bildstock

Ehemalige Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Waal
Peter-Dörfler-Straße 7
(Standort)
Ehemaliges Bauernhaus Walmdachbau, 18. Jahrhundert. D-7-77-177-11 Ehemaliges Bauernhaus
Waalhaupten
Achstraße 6
(Standort)
Bauernhaus Wohnteil mit Flachdach, im Kern 18. Jahrhundert. D-7-77-177-29 Bauernhaus
Waalhaupten
Hartstraße 1
(Standort)
Hausfigur hl. Joseph, um 1700. D-7-77-177-33 Hausfigur

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Baudenkmäler in Waal – Sammlung von Bildern