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Liste der Gemeinden im Bezirk Lienz

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Der Bezirk Lienz im Land Tirol

Diese Liste der Gemeinden im Bezirk Lienz umfasst alle politischen Gemeinden des Tiroler Bezirks Lienz (Osttirol). Der Bezirk Lienz besteht aus insgesamt 33 Gemeinden, in denen 48.818 Einwohner[1] (Stand aller Bevölkerungszahlen 1. Jänner 2022) ihren Hauptwohnsitz haben. Bezogen auf die Fläche des Bezirks mit 2.020,08 Quadratkilometern ergibt dies eine Bevölkerungsdichte von rund 24 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Der Bezirk Lienz ist der größte Bezirk in Tirol und ist mit 33 Gemeinden der Bezirk mit der vierthöchsten Anzahl an Gemeinden in Tirol. Von den 33 Gemeinden verfügt nur die Bezirkshauptstadt Lienz über das Stadtrecht. Weiters existieren mit Matrei in Osttirol, Nußdorf-Debant und Sillian drei Marktgemeinden.

Die größte Gemeinde Osttirols gemessen an der Einwohnerzahl ist die Bezirkshauptstadt Lienz mit aktuell 11.871 Einwohnern.[1] Einwohnerzahlmäßiges Gegenstück von Lienz ist die Gemeinde Untertilliach mit lediglich 220 Einwohnern.[1]

Flächenmäßig größte Gemeinde ist Matrei in Osttirol mit einem Gemeindegebiet von 277,77 km², wobei Matrei die zweitgrößte Gemeinde Tirols ist. Die flächenkleinste Kommune des Bezirks ist die Gemeinde Gaimberg mit einem nur 7,28 km² großen Gemeindegebiet.

Gemeinden im Bezirk Lienz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die angegebenen Gemeindenamen sind jeweils die offiziellen, von den Gemeinden geführten Gemeindebezeichnungen, wie sie per Landesgesetz festgelegt wurden.[2]

Sowohl die in dieser Liste aufgeführten Einwohnerzahlen als auch die daraus errechnete Bevölkerungsdichte (EW/km²) beziehen sich auf Angaben der Statistik Austria mit Stand 1. Jänner 2022. Es handelt sich hierbei jeweils ausschließlich um gemeldete Hauptwohnsitze. Ebenso wurden die Zahlen über die Gemeindeflächen den Angaben der Statistik Austria entnommen, als Quelle für die Katastralgemeinden diente das Geoinformationsservice des Landes Tirol.

Gemeinden im Bezirk Lienz.png
Gemeindename Wappen Region Höhe[3] EWZ[1] Fläche[3] EW/km²[4] Katastralgemeinden Bild
Abfaltersbach Wappen Abfaltersbach.gif Pustertal 983 m 641 10,28 62 – Abfaltersbach Abfaltersbach.jpg
Ainet AUT Ainet COA.png Iseltal 747 m 931 40,44 23 – Ainet
– Alkus
– Gwabl
Ainet - Vom Bösen Weiberle.jpg
Amlach Wappen at amlach.png Pustertal 689 m 501 22,47 22 – Amlach Filialkirche St. Ottilie Amlach.JPG
Anras Wappen at anras.png Pustertal 1261 m 1.222 62,06 20 – Anras
– Asch mit Winkl
– Ried
Assling Wappen at assling.png Pustertal 1128 m 1.756 98,97 18 – Bannberg
– Burg-Vergein
– Dörfl
– Kosten
– Oberassling
– Penzendorf
– Schrottendorf
– Thal
– Unterassling
Außervillgraten Wappen at ausservillgraten.png Villgratental 1287 m 739 79,10 9 – Außervillgraten Außervillgraten.jpg
Dölsach Wappen at doeslach.png Lienzer Talboden 731 m 2.311 24,16 96 – Dölsach
– Göriach
– Görtschach-Gödnach
– Stribach
Dölsach - Von der Laserzwand.jpg
Gaimberg Wappen at gaimberg.png Lienzer Talboden 758 m 880 7,28 121 – Obergaimberg
– Untergaimberg
Pfarrkirche Gaimberg Außen I.jpg
Heinfels Wappen at heinfels.png Pustertal 1078 m 1.003 14,58 69 – Panzendorf
– Tessenberg
Kasteel Heinfels.jpg
Hopfgarten in Defereggen Wappen at hopfgarten in defereggen.png Defereggental 1107 m 680 73,17 9 – Hopfgarten in Defereggen Kirche Hopfgarten4 FoNo.jpg
Innervillgraten Wappen at innervillgraten.png Villgratental 1402 m 911 87,84 10 – Innervillgraten Innervillgraten Nucleus towards SE.JPG
Iselsberg-Stronach Wappen at iselsberg stronach.png Lienzer Talboden 1117 m 606 17,96 34 – Iselsberg
– Stronach
Kals am Großglockner Wappen at kals am grossglockner.png Kalser Tal 1324 m 1.121 180,55 6 – Kals Kals Koednitz.jpg
Kartitsch Wappen at kartitsch.png Pustertal 1353 m 753 58,91 13 – Hollbruck
– Kartitsch
Kartitsch.jpg
Lavant Wappen at lavant.png Lienzer Talboden 675 m 344 22,55 15 – Lavant Lavant - Von der Laserzwand.jpg
Leisach Wappen at leisach.png Pustertal 710 m 707 33,28 21 – Burgfrieden
– Leisach
Lienz Wappen at lienz.png Lienzer Talboden 673 m 11.871 15,94 745 – Lienz
– Patriasdorf
Lienz gesamt.jpg
Matrei in Osttirol AUT Matrei in Osttirol COA.png Iseltal 975 m 4.626 277,77 17 – Matrei in Osttirol Land
– Matrei in Osttirol Markt
Matrei i o.jpg
Nikolsdorf Wappen at nikolsdorf.png Lienzer Talboden 675 m 890 33,59 26 – Lengberg
– Nikolsdorf
– Nörsach
Nikolsdorf Lengberg mit Schloss Lengberg 23012011 440.jpg
Nußdorf-Debant AUT Nußdorf-Debant COA.svg Lienzer Talboden 713 m 3.422 53,44 64 – Obernussdorf
– Unternussdorf
Nußdorf-Debant - Nußdorf und Debant von der Laserzwand.jpg
Oberlienz Wappen at oberlienz.png Lienzer Talboden 756 m 1.470 33,82 43 – Glanz
– Oberdrum
– Oberlienz
Oberlienz und Oberdrum.jpg
Obertilliach Wappen at obertilliach.png Lesachtal 1450 m 666 65,05 10 – Obertilliach Obertilliach.JPG
Prägraten am Großvenediger Wappen at praegraten.png Virgental 1312 m 1.148 180,36 6 – Prägraten Praegraten - St. Andrae.JPG
St. Jakob in Defereggen Wappen at st jakob in defereggen.png Defereggental 1389 m 823 186,10 4 – St. Jakob in Defereggen StJakobiDef.jpg
St. Johann im Walde Wappen at st johann im walde.png Iseltal 748 m 306 32,82 9 – St. Johann im Walde
St. Veit in Defereggen Wappen at st veit in defereggen.png Defereggental 1495 m 632 61,49 10 – St. Veit in Defereggen Sankt-veit-i-def.jpg
Schlaiten Wappen at schlaiten.svg Iseltal 876 m 451 36,62 12 – Schlaiten
Sillian Wappen at sillian.png Pustertal 1103 m 2.045 36,26 56 – Arnbach
– Sillian
– Sillianberg
Sillian in Osttirol.jpg
Strassen Wappen at strassen.png Pustertal 851 m 793 17,03 47 – Strassen Strassen.jpg
Thurn Wappen at thurn.png Lienzer Talboden 855 m 631 12,27 51 – Thurn Panorama Thurn.JPG
Tristach Wappen at tristach.png Lienzer Talboden 1388 m 1.512 18,80 80 – Tristach Pfarrkirche Tristach von Westen.JPG
Untertilliach Wappen at untertilliach.png Lesachtal 1235 m 220 36,34 6 – Untertilliach
Virgen AUT Virgen COA.svg Virgental 1194 m 2.206 88,81 25 – Virgen Virgen - Fraktion Virgen-Dorf.jpg

Ehemalige Gemeinden des Bezirks Lienz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bezirk Lienz kam es erstmals 1850/52 zu Gemeindezusammenlegungen, als zahlreiche Rotten im Pustertal zur Gemeinde Assling, Untergaimberg und Obergaimberg zur Gemeinde Gaimberg, sowie Stribach und Göriach zur Gemeinde Göriach-Stribach vereinigt wurden.

Einen massiven Einschnitt in die Verwaltungsstruktur des Bezirks Lienz bedeutete das Ende des Ersten Weltkriegs, in dessen Folge Osttirol durch den Friedensvertrag von St. Germain die Gemeinden Innichberg, Innichen, Sexten, Vierschach, Wahlen und Winnebach an Italien abtreten musste. In der Folge wurde der Gerichtsbezirk Sillian aufgelöst und die bei Osttirol verbliebenen Gemeinden dem Gerichtsbezirk Lienz zugeschlagen.

Zur umfangreichsten Änderung der Gemeindestruktur kam es durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten, wobei 1939 zahlreiche Osttiroler Gemeinden zusammengelegt wurden. 40 bisher unabhängige Gemeinden wurden im Zuge dieser Umstrukturierung zu nur noch 15 Gemeinden zusammengelegt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde diese Maßnahme teilweise wieder rückgängig gemacht. So erlangten Außervillgraten und Innervillgraten wieder ihre Unabhängigkeit, Schlaiten wurde aus Ainet ausgemeindet und auch Abfaltersbach und Tessenberg erhielten von Strassen wieder ihre Unabhängigkeit. Ebenso wurde Panzendorf aus Sillian ausgemeindet und die Gemeinde Grafendorf wieder aufgelöst, womit die Ortsteile Gaimberg und Thurn wieder ihre Selbständigkeit erlangten. Aus Döslach wurde wiederum die Gemeinde Iselsberg-Stronach herausgelöst. Ebenso wurden die Gemeinden Amlach und Lavant wieder selbständig, die ab 1939 zu Tristach gehört hatten.

Zur letzten Veränderung kam es 1974, als Tessenberg und Panzendorf zur Gemeinde Heinfels vereinigt wurden.

Gemeindename Anmerkung
Alkus 1939 mit Ainet, Gwabl und Schlaiten zur Gemeinde Ainet vereinigt
Arnbach 1939 mit Sillianberg zu Sillian eingemeindet
Bannberg 1939 nach Assling eingemeindet
Burgfrieden 1939 nach Leisach eingemeindet
Burg-Vergein ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Dörfl ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Glanz 1939 mit Oberdrum und Oberlienz zur Gemeinde Oberlienz vereinigt
Göriach 1852 mit Stribach zur Gemeinde Göriach-Stribach vereinigt, ab 1939 Teil von Dölsach
Göriach-Stribach 1939 mit Görtschach-Gödnach nach Dölsach eingemeindet
Görtschach-Gödnach 1939 mit Göriach-Stribach nach Dölsach eingemeindet
Grafendorf 1939 aus Gaimberg und Thurn gebildet. 1949 wieder aufgelöst
Gwabl 1939 mit Ainet, Alkus und Schlaiten zur Gemeinde Ainet vereinigt
Hollbruck 1939 nach Kartitsch eingemeindet
Innichberg 1919 an Italien abgetreten, heute Teil der Gemeinde Innichen
Innichen 1919 an Italien abgetreten
Iselsberg 1850 mit Stronach zur Gemeinde Iselsberg-Stronach vereinigt
Kosten ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Lengberg 1939 mit Nörsach und Nikolsdorf zur Gemeinde Nikolsdorf vereinigt
Matrei in Osttirol Land 1939 mit Matrei in Osttirol Markt zur Gemeinde Matrei in Osttirol vereinigt
Matrei in Osttirol Markt 1939 mit Matrei in Osttirol Land zur Gemeinde Matrei in Osttirol vereinigt
Nörsach 1939 mit Lengberg und Nikolsdorf zur Gemeinde Nikolsdorf vereinigt
Nußdorf in Osttirol 1969 in Nußdorf-Debant umbenannt
Oberassling ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Oberdrum 1939 mit Glanz und Oberlienz zur Gemeinde Oberlienz vereinigt
Obergaimberg 1850 mit Untergaimberg zur Gemeinde Gaimberg vereinigt
Obernußdorf 1939 mit Unternußdorf zur Gemeinde Nußdorf in Osttirol (ab 1969 Nußdorf-Debant) vereinigt
Panzendorf 1974 mit Tessenberg zu Heinfels vereinigt
Patriasdorf 1939 zu Lienz eingemeindet
Penzendorf ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Schrottendorf ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Sexten 1919 an Italien abgetreten
Sillianberg 1939 mit Arnbach zu Sillian eingemeindet
St. Justina 1850 nach Assling eingemeindet
Stribach 1852 mit Göriach zur Gemeinde Göriach-Stribach vereinigt, ab 1939 Teil von Dölsach
Stronach 1850 mit Iselsberg zur Gemeinde Iselsberg-Stronach vereinigt
Tessenberg 1974 mit Panzendorf zu Heinfels vereinigt
Thal 1850 nach Assling eingemeindet
Unterassling ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Untergaimberg 1850 mit Obergaimberg zur Gemeinde Gaimberg vereinigt
Unternußdorf 1939 mit Obernußdorf zur Gemeinde Nußdorf in Osttirol (ab 1969 Nußdorf-Debant) vereinigt
Vierschach 1919 an Italien abgetreten, heute Teil der Gemeinde Innichen
Villgraten 1939 aus Außervillgraten und Innervillgraten gebildet, 1949 wieder aufgelöst
Wahlen 1919 an Italien abgetreten, heute Teil der Gemeinde Toblach
Winnebach 1919 an Italien abgetreten, heute Teil der Gemeinde Innichen

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Kofler: Osttirol. Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Studienverlag, Innsbruck 2005, ISBN 3-7065-1876-7

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2022 (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS) – Stand 1. Jänner 2022
  2. Tiroler Gemeindeordnung 2001 – TGO
  3. a b Statistik Austria, Wohnbevölkerung und Bürgerzahl der einzelnen Gemeinden
  4. Berechnung auf Grundlage der Einwohnerzahlen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]