Liste der Nationalstrassen der Schweiz

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Die Liste der Nationalstrassen der Schweiz führt alle Nationalstrassen der Schweiz auf. Nationalstrassen sind all jene Strassen, bei denen der Bund für Finanzierung, Betrieb, Unterhalt und Ausbau aufkommt. Zuständig ist das Bundesamt für Strassen («Astra»). Je nach Ausbaustand gehören dazu nationale Autobahnen, nationale Autostrassen und nationale Hauptstrassen. Aufnahmegrund in die Liste der Nationalstrassen ist die gesamtschweizerische Bedeutung einer Strassenverbindung.

Ende 2017 mass das Schweizer Nationalstrassennetz insgesamt 1 854,7 Kilometer. Der Netzbeschluss der Bundesversammlung von 1960 sieht 1 892,5 Kilometer vor. Somit fehlen bis zur sogenannten Netzvollendung noch 37,8 Kilometer. 2017 wurden 14,3 Kilometer eröffnet, und zwar auf der Transjurane, welche damit vollendet wurde, sowie im Raum Biel.

Im Strassensystem der Schweiz bilden die Nationalstrassen eine besondere Eigentumsklasse neben Kantons-, Gemeinde- und privaten Strassen. Per 2020 führt die Schweiz 26 Nationalstrassenlinien, die mit N-Signaturen gekennzeichnet sind (N1-N29). Diese Signaturen treten im alltäglichen Strassenbild jedoch nicht in Erscheinung, da die Signalisation der Schweizer Strassen überhaupt anhand des Ausbaustandes stattfindet. Der Ausbaustand bewirkt die Klassifikation aller Strassen in Autobahnen, Autostrassen, Hauptstrassen und Nebenstrassen. Anhand der reinen Nummer der Nationalstrassen (N-Nummer) lässt sich daher auch nicht erkennen, welchen Ausbaustand die Nationalstrasse hat, also ob es sich um eine Autobahn, Autostrasse oder Hauptstrasse handelt.

Liste der Nationalstrassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand 1960 bis 1965[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgelistet ist der Planungszustand gemäss dem Beschluss der Bundesversammlung vom 21. Juni 1960.[1] So gültig bis 1965 (Aufnahme Gotthardtunnel). Obwohl die Nummerierung bis heute geblieben ist, entsprach der damals geplante Zustand nicht den heutigem Stand. So war 1960 der Gotthard-Strassentunnel nicht vorhergesehen (die Routenplanung sah den zwischen 1967 und 1983 in Etappen eröffneten neuen Gotthardpass vor, die seither Teil der N2 ist).

Signatur Überregionale Bedeutung Genauer Verlauf Bemerkungen
N1 Haupt-Ost-West-Verbindung (Frankreich -) PerlyGenfLausanneBernZürich Platzspitz/Milchbucktunnel – Winterthur – Wil – St. GallenSt. Margrethen (- Österreich) Inklusive Anschluss Flughafen Cointrin (von H1 aus) sowie Flughafen Kloten (von N1 aus)
N2 Haupt-Nord-Süd-Achse (Deutschland -) BaselEgerkingen N1

N1 RothristLuzernGotthardpassLuganoChiasso (- Italien)

Inkl. Anschluss an die französische Autobahn bei Lysbüchel-Hagnau (1962: kl. Anpassungen betreffend Luzern)
N3 Achse Nordwestschweiz – Südostschweiz N2 AugstBirmenstorf N1

N1 Zürich Platzspitz – Zürich Brunau – Sargans N13

Ziegelbrücke–Walenstadt als Nationalstrasse 3. Klasse
N4 Zentral gelegene Nord-Süd-Verbindung (Deutschland -) BargenSchaffhausenWinterthur N1

N3 Zürich Brunau – ChamSchwyzAxenstrasseAltdorf N2

Inkl. Abzweigung Cham nach Holzhäusern
N5 Jura-Südfuss N1 bei SolothurnBiel/BienneNeuenburgYverdon-les-Bains N1
N6 Bern-Wallis N1 BernThunRawiltunnelSitten/Siders N9 Plan einer Nationalstrasse durch das Simmental und Rawil 1986 verworfen.
N7 Verbindung nach Konstanz N1 AttikonKreuzlingen (- Deutschland)
N8 Voralpen-Verbindung InnerschweizBerner Oberland N2 Acheregg – SarnenInterlakenSpiez – Thun (Gwatt) N6
N9 West-Süd-Verbindung (Frankreich -) VallorbeChavornay N1

N1 Lausanne – SittenBrigSimplonpassGondo (- Italien)

N12 Verbindung BernFreiburg – in Richtung Wallis N1 BernFreiburgVevey N9
N13 Östlich gelegene Nord-Süd-Verbindung N1 St. MargrethenChurSan-Bernardino-TunnelCastione N2
N14 N2 LuzernCham N4

Stand 2002 bis 2020[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgelistet ist Stand vor dem Netzbeschluss 2020.[2]

Signatur Überregionale Bedeutung Genauer Verlauf Bemerkungen
N1 Haupt-Ost-West-Verbindung Genf (Cointrin) – LausanneBernZürichWinterthurSt. GallenSt. Margrethen Inklusive Anschluss nach Lausanne La Maladière; Zürich via Hardturm, Platzspitz, Milchbucktunnel und Aubrugg
N1a Flughafen Cointrin N1 – Perly – St-Julien (Grenze) Teil der A1
N1b Zürich (Aubrugg) N1 – Flughafen Kloten Teil der A51
N1c Nord- und Westumfahrung Zürich Glattbrugg N1b – Katzensee – Weiningen N1 – Urdorf – Uetlibergtunnel West/Wettswil N4 1971 aufgenommen (AS 1971 952; BBl 1970 II 1533); Teil der A3/A4
N2 Haupt-Nord-Süd-Achse BaselEgerkingen N1

N1 RothristLuzernGotthard-Strassentunnel/GotthardpassLuganoChiasso

Mit Abzweigungen Hagnau – Weil sowie Hagnau – Lysbüchel an die jeweiligen ausländischen Autobahnen; sowohl Gotthard-Strassentunnel - 1965 aufgenommen (AS 1965 465; BBl 1964 II 1568) - als auch Gotthardpass
N3 Achse Nordwestschweiz – Südostschweiz N2 AugstBirmenstorf N1

N1 Zürich Platzspitz – Zürich Brunau – Sargans N13

Wiedikon–Brunau A3W, Ab Brunau A3
N4 Zentral gelegene Nord-Süd-Verbindung BargenSchaffhausenWinterthur N1

N3 Zürich Brunau – Wettswil N1cChamSchwyzAxenstrasseAltdorf N2

A4; Inkl. Abzweigung Cham nach Holzhäusern (A4a)
N5 Jura-Südfuss N1 bei SolothurnBiel/BienneNeuenburgYverdon-les-Bains N1
N6 Bern-Gwatt N1 BernThun (Gwatt) 1986 Verbindung nach Sitten aufgehoben (AS 1987 52; BBl 1985 I 534)
N7 Verbindung nach Konstanz N1 AttikonKreuzlingen
N8 Voralpen-Verbindung InnerschweizBerner Oberland N2 Acheregg – SarnenInterlakenSpiez – Thun (Gwatt) N6
N9 West-Süd-Verbindung VallorbeChavornay N1

N1 Lausanne – SittenBrigSimplonpassGondo

N12 Verbindung BernFreiburg – in Richtung Wallis N1 BernFreiburgVevey N9
N13 Östlich gelegene Nord-Süd-Verbindung N1 St. MargrethenChurSan-Bernardino-TunnelCastione N2
N14 N2 LuzernCham N4
N16 Transjurane BoncourtDelsbergBiel/Bienne N5 1984 aufgenommen (AS 1984 1118; BBl 1984 I 65).
N28 Prättigauerstrasse N13 bei LandquartKlosters-Serneus/Verladestation Vereinatunnel 2002 aufgenommen (AS 2001 3090; BBl 2000 3212).

Stand 2020[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand per 1. Januar 2020:[3]

Signatur Strasse/n Überregionale Bedeutung Genauer Verlauf Bemerkungen
N1 A1 Haupt-Ost-West-Verbindung (Frankreich -) GenfLausanneBernZürich Nord – Winterthur – Wil – St. Gallen – N13 bei St. Margrethen Zentrale Ost-West-Achse; die N1 geht bei St. Margarethen (Nordostecke der Schweiz) übergangslos in die N13 über.
Folgende Zubringer gehören auch zur N1: N1E Perly, N1G Genève (Lac), N1M Lausanne (Maladière), N1F Bern (Insel), N1T Bern (Tiefenaustrasse), N1R Aarau (Ost)–Rohr–Aarau, N1H Limmattalerkreuz–Platzspitz, N1K St. Gallen (Kreuzbleiche).
N2 A2 H2 Haupt-Nord-Süd-Achse (Deutschland -) BaselLuzernGotthard-Strassentunnel bzw. GotthardpassLuganoChiasso (- Italien) Folgende Zubringer gehören auch zur N2: Gundeldingen/Basel-Bahnhof-SBB, Luzern-Kasernenplatz. Bypass Luzern per 2019 beschlossen.[4]
N3 A3 Achse Nordwestschweiz – Südostschweiz (Frankreich -) BaselZürich West – Zürich Süd – Sargans Folgender Zubringer in Zürich gehört auch zur N3: N3W Platzspitz (N1)–Wiedikon–Zürich-Süd
N4 A4 H2 Zentral gelegene Nord-Süd-Verbindung (Deutschland -) ThayngenSchaffhausenWinterthurZürichChamSchwyzAxenstrasse – N2 bei Altdorf Endet in Altdorf (Fortsetzung nach Süden via N2). Neue Axenstrasse in Planung.
N5 A5 H5 Jura-Südfuss N1 bei SolothurnBiel/BienneNeuenburgYverdon-les-Bains – N1
N6 A6 223 509 Biel/Bienne (N5) – BernThun – Verzweigung Lattigen – FrutigenKandersteg / GoppensteinGampel (N9) Ursprünglich als Autobahn durch Simmental und Rawil ins Wallis geplant, 1986 wurden diese Pläne verworfen.
N7 A7 Verbindung nach Konstanz N1 bei WinterthurKreuzlingen (- Deutschland)
N8 A8 H4 Voralpen-Verbindung InnerschweizBerner Oberland N2 bei Lopper – SarnenInterlakenSpiez – Verzweigung Lattigen N6
N9 A9 H9 West-Süd-Verbindung (Frankreich -) Vallorbe – N1 bei LausanneSittenBrigSimplonpassGondo (- Italien) Abschnitt Sierre bis Brig im Ausbau zur Autobahn befindlich.
N11 A51 Flughafenautobahn Zürich Zürich Nord – Kloten-Süd
N12 A12 Verbindung BernFreiburg – in Richtung Wallis N1 bei BernFreiburg – N9 bei Vevey
N13 A13 H13 406 Östlich gelegene Nord-Süd-Verbindung N1 bei St. MargrethenChurThusisSan-Bernardino-Tunnel – N2 bei BellinzonaLocarnoAscona Die N13 geht bei St. Margrethen (Nordostecke der Schweiz) übergangslos in die N1 über.
N14 A14 338 Querverbindung Innerschweiz – Zürichsee N2 bei LuzernA4 bei ChamSihlbruggWädenswil N3
N15 A15 340 Verbindung Zürich-Oberland – Linthgebiet Brüttisellen N1 – Uster Süd – Hinwil Betzholz – Rapperswil – Uznach – Reichenburg N3 Zwischen Uster Süd und Hinwil als Hauptstrasse 340
N16 A16 H6 Transjurane BoncourtDelsbergBiel/Bienne N5 Anschluss N16T Tavannes-Route de Tramelan gehört auch zur N16
N17 A17 H17 Glarnerland-Zubringer Niederurnen N3 – Glarus
N18 A18 H18 Verbindung Basel-Delsberg (Birstal) N2 (Basel-Hagnau) – ReinachAeschDelsberg N16
N20 H10 A20 H20 Neuenburger Verbindung vom untern in den oberen Kantonsteil mit Fortsetzung zur Franche-Comté Murten N1 – Thielle N5 sowie Neuenburg N5 – Le LocleCol des Roches Umfahrung Le Locle und La Chaux-de-Fonds per 2019 beschlossen.[4]
N21 A21H21 Zufahrt zum Grosser-St.-Bernhard-Tunnel Martigny – Bourg St-Bernard Die Nationalstrasse reicht bis zum Tunnel, der Tunnel selbst und der Pass sind keine Nationalstrasse.
N22 A22 Verbindung des oberen mit dem unteren Baselbiet PrattelnSissach
N23 A23 H14 474 Bodensee-Thurtalstrasse Grüneck N7 – WeinfeldenArbon – Meggenhus N1
N24 A24 H394 Entlastung Grenzübergang Chiasso Mendrisio N2 – Stabio – Gaggiolo
N25 H8 459 463 Autobahnzubringer Appenzellerland St. Gallen-Winkeln N1 – HerisauHundwilAppenzell Zwischen Gossau SG Ost und Waldstatt projektiert als A25 (A25)[5]
N28 H28 Verbindung Rheintal – Unterengadin N13 bei LandquartKlosters-Serneus/Verladestation Vereinatunnel
N29 H3 417 Engadin-Zubringer Thusis N13 – TiefencastelJulierpassSilvaplana

Anschlüsse an das Strassennetz der Nachbarstaaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anschlüsse von Schweizer Nationalstrassen, Autobahnen und Autostrassen an das Autobahnnetz der Nachbarstaaten (Signatur – Grenzort CH – Nationalstrasse CH – Strassen-Nr. Ausland):

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es besteht auch nach jahrzehntelanger Planungsarbeit noch keine direkte Autobahnverbindung von der Schweizer A1/A13 zur österreichischen A14. Der Grenzverkehr fliesst je nach Zieldestination durch die österreichischen Dörfer Höchst, Fußach, Hard, Bregenz und Lustenau oder dem schweizerischen Diepoldsau. Nach mehreren gescheiterten Projekten soll 2020 in Österreich der Trassenentscheid für den Bau der S18 Bodensee Schnellstrasse gefällt werden. Die ca. 8 Kilometer lange Strasse wird ca. EUR 600 Mio. kosten und vom bereits seit über 50 Jahren bestehenden Stummel[6] bei der A1 Ausfahrt St. Margrethen Nr. 86 via Höchst und Dornbirn zur A14 führen. Das Zollamt wird auf Schweizer Gebiet gebaut.

Fürstentum Liechtenstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fürstentum Liechtenstein besitzt keine eigenen Autobahnen oder Autostrassen. Von mehreren Anschlüssen der schweizerischen A13 führen Brücken über den Alpenrhein ins Fürstentum.

Italien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Link[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. AS 1960 872
  2. SR 725.113.11
  3. Bundesbeschluss über das Nationalstrassennetz (Netzbeschluss) vom 10. Dezember 2012, geändert am 14. September 2016. Vgl. auch Astra: Die neuen Nationalstrassen, abgerufen am 7. Januar 2020.
  4. a b Bundesbeschluss über den Ausbauschritt 2019 für die Nationalstrassen (BBl 2019 4559)
  5. http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/stadtstgallen/tb-ag/Herisaus-Plan-nuetzt-auch-Gossau;art197,1375251
  6. map.schweizmobil.ch: Ausfahrt Nr. 86