Liste der Truppenteile der Heereslogistiktruppen des Heeres der Bundeswehr

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Nachschub- und Transporttruppe
Instandsetzungstruppe
Barettabzeichen der Bundeswehr

Die Liste der Truppenteile der Heereslogistiktruppen des Heeres der Bundeswehr enthält alle aufgelösten, aktiven und nicht aktiven (Geräteeinheiten, gekaderte Bataillone) Verbände und Großverbände der Heereslogistiktruppen (bzw. deren Vorgänger Nachschubtruppe, Instandsetzungstruppe, Quartiermeistertruppe und Feldzeugtruppe usw.) sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung. Die Liste umfasst auch Verbände die nicht vollständig aber zu bedeutenden Anteilen aus Soldaten der Logistiktruppe bestehen. Die Liste umfasst daher beispielsweise neben Logistikverbänden auch Instandsetzungs-, Transport-, Nachschub- und Instandsetzungsverbände und Dienststellen der Depotorganisation.

Einführung in die Nummerierungskonventionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Heeresstruktur II bis etwa 1990 erfolgte die Nummerierung der Logistikverbände anhand einer stringenten Nummerierungskonvention. In dieser Zeit konnte man der Bezeichnung meist direkt die Unterstellung des Bataillons oder des Regiments entnehmen. Bei Unterstellungswechseln, Umgliederungen etc. wurde die Nummer bis auf Ausnahmefälle in der Regel jeweils konsequent angepasst. In dieser Zeit gilt umgekehrt aber auch, dass Verbände gleicher Nummer nicht immer in derselben Traditionslinie gesehen werden können. Nach 1990 und Eingliederung von Teilen der aufgelösten Nationalen Volksarmee und den erheblichen Umgliederungen in den Jahren nach Ende des Kalten Krieges wurde diese Anpassung oft nicht mehr vorgenommen; die Verbände behielten aus Tradition oft ihre Bezeichnung. Ihre Unterstellung lässt sich damit aus ihrer Nummer meist nicht mehr ableiten. Gewisse Rückschlüsse ergeben sich aber in Bezug auf ihre Herkunft und Traditionslinie. Im Folgenden wird die Systematik geordnet nach Größenordnungen der Verbände vorgestellt. Die nachfolgenden Überlegungen zur Systematik der Bezeichnung bleiben aber auch für die Zeit vor 1990 stets nur als prinzipielles Konzept zu verstehen. Im Falle von Truppenversuchen, in der Aufstellungs- und Auflösungsphase etc. sind immer wieder Abweichungen von der Regel anzutreffen.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Legende gilt für alle folgenden Listen

Legende
Aufgelöster Verband
Teilaktiver oder nichtaktiver Verband
Aktiver Verband

Kommandos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heeresunterstützungskommando[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Heeresunterstützungskommando bestand neben anderen Truppengattungen vorwiegend aus Logistikverbänden.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
HUstgKdo 1995 Koblenz 2003 aufgelöst unterstand Führungsstab des Heeres

Instandsetzungskommandos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Instandsetzungskommandos waren Kommandos in Brigadestärke auf Ebene der Korps. Jedem der deutschen Korps (I., II., III. Korps) wurde jeweils ein Instandsetzungskommando als Teil der Korpstruppen in der Heeresstruktur IV unterstellt. Ihre Bezeichnung glich dabei zuletzt der Nummer des übergeordneten Korps (Instandsetzungskommando 1 für das I. Korps, Instandsetzungskommando 2 für das II. Korps usw.).

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
InstKdo 1 1972 Bielefeld 1994 aufgelöst unterstand I. Korps
InstKdo 2 1972 Ulm 1993 aufgelöst unterstand II. Korps
InstKdo 3 1967 Koblenz 1993 aufgelöst unterstand III. Korps

Nachschubkommandos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nachschubkommandos waren Kommandos in Brigadestärke auf Ebene der Korps. Jedem der deutschen Korps (I., II., III. Korps) wurde jeweils ein Nachschubkommando als Teil der Korpstruppen in der Heeresstruktur IV unterstellt. Ihre Bezeichnung glich dabei zuletzt der Nummer des übergeordneten Korps (Nachschubkommando 1 für das I. Korps, Nachschubkommando 2 für das II. Korps usw.).

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
NschKdo 1 1972 Rheine 1994 aufgelöst unterstand I. Korps
NschKdo 2 1972 Ulm 1993 aufgelöst unterstand II. Korps
NschKdo 3 1972 Diez, ab 1993 Koblenz 1995 aufgelöst unterstand III. Korps

Versorgungskommandos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Territorialheer erhielten zur Einnahme der Heeresstruktur III analog die korpsähnlichen Territorialkommandos jeweils mindestens ein Versorgungskommando mit den typischen Nummern 800 (Territorialkommando Nord), 850 und 860 (Territorialkommando Süd) und 600 (Territorialkommando Schleswig-Holstein). Während bei den Korps des Feldheeres getrennte Kommandos für die Instandsetzung und den Nachschub ausgeplant wurden, umfassten die Versorgungskommandos in der Mehrzahl sowohl Nachschieber als auch Instandsetzer. Außerdem führten die Versorgungskommandos die Heeresinstandsetzungswerke und Depots (darunter z. B. auch die Sanitätsdepots) des Heeres.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
VersKdo 600 1970 Flensburg 1994 aufgelöst unterstand TerrKdo Schleswig-Holstein
VersKdo 800 1970 Lingen 1994 aufgelöst unterstand TerrKdo Nord
VersKdo 850 1970 Limburg 1992 aufgelöst unterstand TerrKdo Süd
VersKdo 860 1970 Germersheim 1994 aufgelöst unterstand TerrKdo Süd

Unterstützungskommandos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Unterstützungskommandos bestanden neben Soldaten anderer Truppengattungen überwiegend aus Logistikverbänden.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
UstgKdo 3 1986 Köln 1994 aufgelöst unterstand Wehrbereichskommando III
UstgKdo 4 1986 Diez 1997 aufgelöst unterstand Wehrbereichskommando IV
UstgKdo 5 1986 Ludwigsburg 1993 aufgelöst unterstand Wehrbereichskommando V
UstgKdo 7 1988 Mönchengladbach 1992 aufgelöst unterstand Territorialkommando Nord
UstgKdo 8 1986 Zweibrücken 1997 aufgelöst unterstand Territorialkommando Süd
UstgKdo 9 1986 zuletzt Philippsburg 1997 aufgelöst unterstand Territorialkommando Süd

Brigaden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
LogBrig 1 1993 Lingen 2003 aufgelöst; Teile an LogBrig 100 unterstand die längste Zeit dem Heeresunterstützungskommando;
in der SKB wurde 2006 eine neue LogBrig 1 mit Stab in Delmenhorst aufgestellt
LogBrig 2 1994 Germersheim 2003 aufgelöst unterstand die längste Zeit dem Heeresunterstützungskommando
LogBrig 4 1994
(LogBrig Ost)
Strausberg 2003 aufgelöst unterstand die längste Zeit dem Heeresunterstützungskommando
LogBrig Ost 1991 Strausberg 1994 in LogBrig 4 umgegliedert unterstand Korps/Territorialkommando Ost
LogBrig 100 2002 Unna 2007 aufgelöst unterstand Heerestruppenkommando
LogBrig 200 2003 Tauberbischofsheim 2007 aufgelöst unterstand Heerestruppenkommando

Regimenter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bataillone[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Versorgungsbataillone[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Standort Verbleib Bemerkung
Versorgungsbataillon 4 01.07.2014[1]

(Logistikbataillon 4)[2]

Arnulf-Kaserne, Roding aktiv unterstellt der Panzerbrigade 12[3]
Versorgungsbataillon 7 01.07.2015[4]

(Logistikbataillon 7)[5]

Glückauf-Kaserne, Unna aktiv unterstellt der Panzerbrigade 21[6]
Gebirgsversorgungsbataillon 8 01.07.2014[7]

(Gebirgslogistikbataillon 8)[8]

Allgäu-Kaserne, Füssen aktiv unterstellt der Gebirgsjägerbrigade 23[9]
Versorgungsbataillon 131 01.04.2014[10]

(Logistikbataillon 131)[11]

Kyffhäuser-Kaserne, Bad Frankenhausen aktiv unterstellt der Panzergrenadierbrigade 37[12]
Versorgungsbataillon 141 01.07.2015[13]

(Logistikbataillon 141)[14]

Wilhelmstein-Kaserne, Neustadt am Rübenberge aktiv unterstellt der Panzerlehrbrigade 9[15]
Versorgungsbataillon 142 01.10.2015[16]

(Logistikbataillon 142)[17]

Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne, Hagenow aktiv unterstellt der Panzergrenadierbrigade 41[18]
Deutsch-Französisches Versorgungsbataillon 01.01.2007[19] Robert-Schuman-Kaserne, Müllheim im Markgräferland aktiv unterstellt der Deutsch-Französischen Brigade[20]


Weitere Logistikeinrichtungen und Logistikverbände im Heer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Logistikeinrichtungen und Logistikverbände der Marine und Luftwaffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftwaffe und Marine haben keine Truppengattungen definiert, besitzen entsprechend auch keine Logistiktruppe oder ähnliches, weisen aber vergleichbare Logistikverbände für die Versorgung an Land, zu Wasser und via Lufttransport auf.

Für die Marine vergleiche beispielsweise:

Für die Luftwaffe:

Zivil organisierte Logistik der Bundeswehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispiele:

Abkürzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956–1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen 1993.
  • Herbert Seifert: Die Strukturen des Heeres. In: Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5 (Hrsg.): Europäische Sicherheit. Bonn (1999/2000).
  • Helmut Hammerich, Michael Poppe: Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation und Aufstellung (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Band 3). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6, S. 821.
  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. In: Führung und Truppe. Band 5. Patzwall, 1996, ISBN 3-931533-03-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps. 4. Auflage. 2.1 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; 747 kB; abgerufen am 3. Juli 2018]).
  • O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; 969 kB; abgerufen am 10. Juli 2018]).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  2. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  3. Panzerbrigade 12. 25. November 2023, abgerufen am 10. Februar 2024.
  4. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  5. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  6. Panzerbrigade 21. 2. Januar 2024, abgerufen am 10. Februar 2024.
  7. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  8. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  9. Gebirgsjägerbrigade 23. 16. Oktober 2023, abgerufen am 10. Februar 2024.
  10. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  11. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  12. Panzergrenadierbrigade 37. 28. November 2023, abgerufen am 10. Februar 2024.
  13. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  14. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  15. Panzerlehrbrigade 9. 19. Januar 2024, abgerufen am 10. Februar 2024.
  16. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  17. Versorgungsbataillon 142. 23. November 2023, abgerufen am 10. Februar 2024.
  18. Panzergrenadierbrigade 41. 7. Dezember 2023, abgerufen am 10. Februar 2024.
  19. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  20. Deutsch-Französische Brigade. 31. Januar 2020, abgerufen am 10. Februar 2024.