Liste der Stolpersteine in der Woiwodschaft Masowien

Die Liste der Stolpersteine in der Woiwodschaft Masowien enthält die Stolpersteine in der Woiwodschaft Masowien , die an das Schicksal der Menschen erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus in dieser Woiwodschaft ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig verlegt.
Stolpersteine werden im Regelfall vor dem letzten freigewählten Wohnort des Opfers verlegt. Die erste Verlegung in Polen erfolgte am 12. Oktober 2008 in Wrocław. In der Woiwodschaft Masowien wurden die ersten Stolpersteine am 10. Dezember 2017 in Mińsk Mazowiecki verlegt.
Verlegte Stolpersteine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mińsk Mazowiecki
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Stadt Mińsk Mazowiecki wurde ein Stolperstein verlegt.
| Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
|---|---|---|---|
| HIER LEBTE JAN HUBERT JG. 1862 VERHAFTET 17.2.1944 DEPORTIERT 1944 WARSCHAU ERMORDET 15.4.1944 |
ul. Sosnkowskiego 4 | Jan Hubert wurde 1862 geboren. Er studierte Medizin, heiratete und wurde Fabrikarzt in der Fabrik von Konstanty Rudzki, einem Unternehmer mit sozialer Verantwortung, der beispielsweise das städtische Gymnasium gründete. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ er sich eine repräsentative Villa erbauen. Einer seiner häufigen Gäste war der Schriftsteller Stefan Żeromski, ein Verwandter seiner Frau. Es wird allgemein angenommen, dass Jan Hubert das Vorbild für den Doktor Juda in Żeromskis Roman Die Heimatlosen (Ludzie bezdomni) aus dem Jahr 1910 war. Sein Haus war ein wichtiger Treffpunkt von Widerstandskämpfern gegen die deutschen Besatzer. Jan Hubert wurde am 17. Februar 1944 verhaftet und nach Warschau deportiert. Er wurde am 15. April 1944 vom NS-Regime im berüchtigten Pawiak-Gefängnis ermordet.[1]
Seine Frau Anna (1870–1955) konnte überleben. 1948 stiftete sie die Villa für einen wohltätigen Zweck. Bis in die 1980er Jahre befand sich dort eine Niederlassung des Polnischen Roten Kreuzes. Seit 1992 steht das Haus unter Denkmalschutz. Seit 2005 ist dort das Museum des 7. Ulanenregiments in Lublin untergebracht.[2] |
Warschau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Warschau wurden zumindest 36 Stolpersteine an 13 Stellen verlegt.
Verlegedaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 10. Dezember 2017: Mińsk Mazowiecki
- 23. Juli 2023: Warschau (Złota 62)
- 9. Dezember 2023: Warschau (Żegańska 13)
- 15. September 2024: Warschau (Freta 27)
- 26. Oktober 2024: Warschau (Duboisa, Niska 9)
- 20. August 2025: Warschau (Elektoralna 13, Królewska 45, Pereca 2, Plac Żelaznej Bramy, Potocka 4a)
- 14. September 2025: Warschau (Aleja Solidarności 78, Świętojerska 18)
- 4. Oktober 2025: Warschau (Leszno 7)
Weitere Verlegungen waren für den 26. Juli 2019 in Radom angekündigt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Yad Vashem, Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer
- Stolpersteine.eu, offizielle Website des Stolperstein-Projekts von Gunter Demnig
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wmurowanie kamienia pamięci poświęconego dr. Janowi Hubertowi, 8. Dezember 2017
- ↑ Poland 24h: Willa doktora Jana Huberta, abgerufen am 27. Juli 2018