Liste der hannoverschen Gesandten bei den Hansestädten

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Dies ist eine Liste der Gesandten des Kurfürstentum und Königreich Hannover bei den drei Hansestädten Lübeck, Bremen und Hamburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diplomatische Beziehungen zwischen den hannoverschen Kurfürsten und den drei Hansestädten wurden nach der Gründung des Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (1692) aufgenommen. Mit Bremen und Hamburg besaß das Kurfürstentum und spätere Königreich jeweils gemeinsame Grenzen. Die Beziehungen zu Lübeck waren in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts besonders spannungsreich wegen der territorialen Frage der Möllner Pertinenzien im Bereich des durch den Hamburger Vergleich (1693) an Hannover gefallenen Herzogtums Sachsen-Lauenburg, die 1747 nach langen Verhandlungen in einem Vergleich beigelegt wurden, dessen Umsetzung sich durch neue Grenzziehungen der verbleibenden Lübecker Exklaven bis 1759 hinzog. Die Beziehungen zu Hamburg waren für Hannover besonders relevant, da sich dort die hannoversche Gesandtschaft befand, und zugleich zahlreiche europäische Staaten ihre auch für Hannover zuständigen und akkreditierten Gesandtschaften unterhielten. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden große Teile Norddeutschlands vom Napelonischen Kaiserreich annektiert; so auch das Kurfürstentum und die Hansestädte.

In den 1840er Jahren bestanden zwischen Hamburg und Hannover handelspolitische Differenzen bzgl. des Ausbaus des Harburger Hafens. Mit der preußischen Annexion des Königreich Hannover nach dem Deutschen Krieg (1866) endeten die diplomatischen Beziehungen.

Missionschefs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kur-Hannoversche Gesandte bei den Hansestädten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1692: Aufnahme diplomatischer Beziehungen
Ernennung/
Akkreditierung
Abberufung Name Anmerkungen ernannt
von
akkreditiert
bei
1692 1699 Thomas von Grote[1]
Wappen
(* 1674; † 1713), Gesandter und bevollmächtigter Minister, zuvor u. a. Gesandter in Schweden[2] und Gesandter im Vereinigten Königreich
Ernst August
1699 1711, 16. Feb. Johann Jacob von Hiebener[1] (* 1623; † 1711), Resident Georg I.
1712 1717 Johann Wilhelm Schlüter[1] Georg I.
1717 1738, 9. Mär. Eberhard Ludwig Schlaaf[1] († 1738), Resident Georg I.
1739 1754 Henrich Hüge[1] († 1762), Faktor, ab 1754 Agent Georg II.
1754 1757 Henrich Hüge[1][3] († 1762), Agent, bis 1754 Faktor Georg II.
1757 1759 August Ulrich von Hardenberg[1][3]
Wappen
(* 1709; † 1778), Gesandter und bevollmächtigter Minister, zuvor u. a. Gesandter in Hessen-Kassel
Georg II.
1759 1762 Henrich Hüge[1][3] († 1762), Agent Georg II.
1764 1799 Michael-David Meyer[1][4] (* 1714; † 1799), Kammer-Agent Georg III.
1799 1804 Samuel-Joseph Wertheimber[1][4] (* 1752; † 1809), Kammer-Agent Georg III.
1804: Abbruch der Beziehungen infolge der französischen Annexion Braunschweig-Lüneburgs

Königlich-Hannoversche Gesandte bei den Hansestädten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1817: Aufnahme diplomatischer Beziehungen
Ernennung/
Akkreditierung
Abberufung Name Anmerkungen ernannt
von
akkreditiert
bei
1817 1830, 13. Sep. Johann Friedrich Albrecht von Duve[1][5] (* 1768; † 1830), Ministerresident[6] Georg III.
1830 1832 Möller[5][7] (* 17??; † 18??), Ministerresident Wilhelm IV.
1832, 15. Aug. 1852 Charles Hanbury[1][5] (* 1791; † 1857), Ministerresident Wilhelm IV.
1857 1859 Bodo von Hodenberg
Wappen
(* 1826; † 1907) Geschäftsträger, 1860 bis 1865 Ministerresident in den Niederlanden
Georg V.
1859, 10. Feb. 1866 Gustav Zimmermann[5] (* 1808; † 1874), Ministerresident[8] Georg V.
1866: Ende der Beziehungen infolge der preußischen Annexion Hannovers

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hannoversche Diplomaten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l Johann Martin Lappenberg: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Verein für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1851, S. 446 f. (online).
  2. Burchard Christian von Spilcker: Archiv des Historischen Vereins für Niedersachsen, Historischer Verein für Niedersachsen, Hannover 1837, S. 271.
  3. a b c Isabelle Pantel: Die hamburgische Neutralität im Siebenjährigen Krieg. LIT Verlag, Münster 2011, S. 268 (online).
  4. a b Anton Christian Wedekind: Almanac des Ambassades de l'Europe, Vieweg, Braunschweig 1803, S. 66.
  5. a b c d Johann Peter Wurm: Altes Senatsarchiv (ASA) Externa, Deutsche Territorien (Braunschweig-Lüneburg), Archiv der Hansestadt Lübeck, Lübeck 2000.
  6. "Minister-Resident bey den freyen Hansee-Städten" [sic] aus Eberhard Berenberg: Königlich Großbritannisch-Hannoverscher Staats-Kalender auf das Jahr 1821, Berenberg, Nienburg 1821, S. 292.
  7. Justus Perthes: Gothaischer genealogischer Hof-Kalender auf das Jahr 1832, Perthes, Gotha 1832, S. 212.
  8. "Ministerresident bei den drei freien Hansastädten" [sic] aus Bernhard von PotenZimmermann, Gustav. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 265 f.