Liste von Persönlichkeiten der Stadt Sigmaringen

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Diese Listen enthalten in Sigmaringen geborene Persönlichkeiten sowie solche, die in Sigmaringen gewirkt oder gelebt haben, jedoch andernorts geboren wurden, und die Ehrenbürger der Stadt. Die Listen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Als Heimat mehrerer Persönlichkeiten der Geschichte spielt Sigmaringen eine besondere Rolle, so stellt(e) die Stadt mit Fidelis von Sigmaringen einen Heiligen, mit Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen einen preußischen Ministerpräsidenten, mit Carol I. und Ferdinand I. zwei Könige von Rumänien, mit Karl Lehmann einen Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz und mit Lothar Späth und Winfried Kretschmann zwei Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg. Auch der Mediziner und Erforscher von Wurmkrankheiten Theodor Bilharz, der Namensgeber für die Bilharziose wurde, sowie der Bierbrauer Frederick Miller, der die zeitweise zweitgrößte Bierbrauerei der Welt gründete, stammen aus Sigmaringen. Sigmaringen steht in Verbindung mit der Biographie vieler bekannter Franzosen, einerseits durch die Heiratspolitik der Hohenzollern, andererseits durch die Zeit des Vichy-Regimes als Sitz der provisorischen französischen Regierung und die Zugehörigkeit in der Nachkriegszeit zur französischen Zone.

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Behringer (1942–2023), Politiker, Ehrenbürger seit 2014[1]
  • Rudolf Eisele, Träger des Bundesverdienstkreuzes, als Arzt war er der erste Direktor des Fürst Karl Krankenhauses, war lange Stadtrat, engagierte sich in ehrenamtlichen fürstlichen Organisationen und betreute das Museum „Runder Turm“.[2]
  • Friedrich Wilhelm Fürst von Hohenzollern (1924–2010), war seit 1965 Oberhaupt des Hauses Hohenzollern, seit 1988 Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
  • Luise Leininger (1899–1984), Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, war Hausfrau, Stadträtin und engagierte sich in den 1950er Jahren mit Hilfsaktionen für den Osten.[2]
  • Franz Keller (1875–1950), war ehemaliger Rektor der katholischen Schule und langjähriger Stadtrat. Er hat dem Staatsarchiv eine Sammlung von Quellen über Brauchtum und Persönlichkeiten in der Stadt hinterlassen.[2]
  • Karola Knäpple (1929–2004), Stadträtin und stellvertretende Bürgermeisterin, hat große Verdienste im Engagement für die Senioren der Stadt erworben.[2]
  • Rudolf Kuhn (1928–2010), Bürgermeister von Sigmaringen, in dessen Amtszeit die Eingemeindung der Ortsteile, der Bau des Freibads, die Korrektur des Donauverlaufs, der Neubau des Feuerwehrhauses, die Umwidmung der Alten Schule in ein Kulturzentrum und der Schwabstraße zur Fußgängerzone fiel. Nach seinem altersbedingten Ausscheiden ernannte ihn der Gemeinderat 1992 zum Ehrenbürger, nachdem ihm 1988 bereits die „Goldene Verdienstmedaille der Stadt Sigmaringen“ verliehen worden war.[3]
  • Egon Müller (1885–1949) ehemaliger Bürgermeister von Sigmaringen, den die Nationalsozialisten aus seinem Amt drängten und der mit Genehmigung der französischen Alliierten 1945 wieder ins Amt kam. Er spielt eine bedeutende politische Rolle als Mitbegründer der CDU Württemberg-Hohenzollern.[2]
  • Alfred Niklas (1920–2005), stellvertretender Bürgermeister, war Raumausstatter und Mundartdichter[2]
  • Anton Reiser (1869–1923), Bürgermeister von Sigmaringen, Oberamtmann und Abgeordneter
  • Franz B. Schiek, (1902–1993) als Bürgermeister Nachfolger von Egon Müller, hatte die schwierige Aufgabe, das Problem der Wohnungsnot zu lösen. Unter ihm entstanden die Wohngebiete Schafswiese, Ziegelacker und Hanfertal.[2]
  • Carl Philipp Schwab (1743–1804), Fürstlich Hohenzollerischer Hof- und Bergrat später Stadtpfarrer, als Sohn des vermögenden Laizer Adlerwirts auf die Welt gekommen, hat Schwab zweimal, 1769 und 1799, der Stadt finanziell unter die Arme gegriffen. 6000 Gulden hat er zinslos geliehen, nur mäßige Rückzahlungsraten gefordert und bei seinem Tod der Stadt die Restschuld testamentarisch erlassen. Das Grab stand ursprünglich auf dem Friedhof auf dem Gelände des Deutschen Hauses. Als dieses bei der Stadterweiterung aufgelöst wurde, ließ die Stadtverwaltung den Stein auf den Hedinger Friedhof umsetzen.[2]
  • Caspar Teufel († 16. April 1881), Reisesekretär, der Europa, Amerika und den Orient bereiste, und Hotelier (Bristol in Paris), erhielt wegen seiner Wohltaten am 27. Dezember 1877 den Ehrenbürgerbrief der Stadt.[4]
  • Georg Zimmerer (1891–1972), Juwelier, in den 1920er Jahren verlegte er sein Geschäft nach Zürich und wurde sehr vermögend. Zimmerer richtete eine Stiftung ein, kaufte und schenkte der Stadt den „Runden Turm“.[2]

Die Stadt Sigmaringen hält durch die Pflege von elf Gräbern auf dem Hedinger Friedhof die Erinnerung an die Verdienste der Ehrenbürger wach.[2]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

13.–17. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

18. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16.–18. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean Luchaire (1901–1946), französischer Journalist, Zeitungsverleger und Politiker des Vichy-Regimes, amtierte 1944–45 in Sigmaringen als Informationskommissar
  • Otto Abetz (1903–1958), Diplomat und Kunstlehrer, NSDAP-Botschafter in Paris, floh im Juni 1944 mit Pétain nach Sigmaringen
  • Lucien Rebatet (1903–1972), pronazistischer und antisemitischer französischer Schriftsteller, floh 1944 nach Sigmaringen, da dort auch die Vichy-Regierung untergebracht worden war
  • Jean Bichelonne (1904–1944), Hohenlychen, französischer Politiker und Mitglied des Vichy-Regimes, kam 1944 nach Sigmaringen
  • Karl Epting (1905–1979), Romanist, Lektor, Pädagoge, Autor und Kulturpolitiker (NSDAP), übernahm 1940 die Kulturabteilung der deutschen Botschaft in Paris, kam 1944 mit Otto Abetz nach Sigmaringen
  • Bernard Ménétrel (1906–1947), französischer Arzt, war Leibarzt von Marschall Pétain und kam mit diesem 1944 nach Sigmaringen und wurde von im November auf Anraten von de Binon inhaftiert
  • Johann Adolf Graf von Kielmansegg (1906–2006), Oberst der Reichswehr, 1944 Brigadegeneral der Bundeswehr, von 1960 bis 1963 Kommandeur der 10. Panzerdivision in Sigmaringen, ab 1967 NATO-Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte Europa-Mitte
  • Leo Hepp (1907–1987), Offizier des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalleutnant der Bundeswehr, BND-Mitarbeiter, war von 1959 bis 1960 Kommandeur der 10. Panzerdivision Sigmaringen
  • Franz Gog (1907–1980), Landtagsabgeordneter in Württemberg-Hohenzollern und später Baden-Württemberg, war Richter in Sigmaringen.
  • Josef Moll (1908–1989), 1926 Württembergische Landespolizei, 1935 Oberleutnant der Wehrmacht, 1944 Oberstleutnant, 1957 Oberst der Bundeswehr, 1963 bis 1965 als Generalmajor in Sigmaringen
  • Gerhard Heller (1909–1982), Verleger, Übersetzer, ab 1940 Offizier der Propaganda-Staffel beim Militärsbefehlhaber Frankreich, kam 1944 mit Otto Abetz nach Sigmaringen
  • Lucette Destouches (1912–2019), französische Tänzerin und Ehefrau von Céline, wohnte 1944/45 im Hotel Löwen in Sigmaringen
  • Manfred Stohrer (1918–1976), evangelischer Stadtpfarrer von 1951 bis 1976, zog am Tage der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht 1956 eine schwarze Trauer-Fahne an der Stadtkirche auf
  • Günther Dietrich (1921–2006), Bauingenieur und Architekt der Fürstlich Hohenzollerischen Bauverwaltung, Maler, Bildhauer und Entwerfer zahlreicher Brunnen, zum Beispiel des Sigmaringer Brunnenberg-Brunnens
  • Corinne Luchaire (1921–1950), französische Schauspielerin, wohnte 1944/45 mit ihrem Vater Jean Luchaire in Sigmaringen
  • Georg Bensch, (1921–1991), Volkswirt, Redakteur, Verleger,[10] Inhaber des Jan Thorbecke Verlags in Sigmaringen
  • Toni Berger (1921–2005), Schauspieler, begann im Herbst 1945 seine Karriere am Hoftheater Sigmaringen.
  • Gustl Bayrhammer (1922–1993), Schauspieler, begann im Herbst 1945 seine Karriere am Sigmaringer Theater.
  • Hermann Schwörer (1922–2017), Jurist, Unternehmer und Politiker (CDU), von 1958 bis 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages, seit 1998 Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
  • Friedrich Wilhelm von Hohenzollern (1924–2010), Industrieller und Oberhaupt der Schwäbischen Hohenzollern von 1965 bis 2010
  • Günter Kießling (1925–2009), Leutnant der Reichswehr und ab 1971 Brigadegeneral der Bundeswehr, 1976 Kommandeur der 10. Panzerdivision in Sigmaringen, ab 1982 Befehlshaber der NATO-Landstreitkräfte; Auslöser der Kießling-Affäre
  • Rudolf Kuhn (1928–2010), Kommunalpolitiker (parteilos), ehemaliger Bürgermeister von Sigmaringen, in seiner Amtszeit wurden die Teilorte eingemeindet, der Donauverlaufs korrigiert, die Fußgängerzone und zahlreiche bedeutende Einzelhandelsfirmen aus der Innenstadt ausgesiedelt, was diese nachhaltig schwächte
  • Hermann Ritter (* 1930), Theologe und Pädagoge, ab 1963 erster Pfarrer der Pfarrei St. Fidelis, ab 1983 Domkapitular des Erzbistum Freiburg, seit 1988 Prälat
  • Max Gögler (1932–2011), Verwaltungsjurist und Politiker (CDU), 1967 bis 1975 Landrat des Landkreises Sigmaringen, ab 1975 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Tübingen
  • Gerhard Berger (* 1933), Maler, Grafiker und Prorektor der Akademie der bildenden Künste in München, aufgewachsen im Teilort Laiz
  • Berthold Kösel (1934–2021), Keramiker, Künstler und Kunst-Pädagoge
  • Karl Missel (1935–2014), katholischer Theologe, von 1967 bis 2002 Rektor des Erzbischöflichen Studienheims St. Fidelis
  • Maren Kuhn-Rehfus (1938–1993), Historikerin und Archivarin
  • Dietmar Schlee (1938–2002), Politiker (CDU), ab 1989 Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
  • Edith Kösel (1941–2019), Malerin, Kunst-Lehrerin
  • Jörg Amsel (1942–2018), Fotograf und Künstler
  • Ferfried Prinz von Hohenzollern (1943–2022), Tourenwagen-Rennfahrer und BMW-Werksfahrer, Co-Moderator der Sendung Royal Dinner beim Fernsehsender BonGusto
  • Wolfgang Kopp (* 1945), Brigadegeneral a. D. der Bundeswehr
  • Karl-Hermann Kästner (* 1946), Rechtswissenschaftler und Professor an der Universität Tübingen, war Richter am Verwaltungsgericht Sigmaringen
  • Jürgen Binder[11] (* 1947), ehemaliger CDU-Politiker und von 1980 bis 1997 Landrat des Landkreises Sigmaringen, wurde 1997 von seinem Amt subspendiert, Auslöser der Binder-Affäre
  • Winfried Kretschmann (* 1948), Politiker, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg (Bündnis 90/Die Grünen), wohnt im Stadtteil Laiz
  • Franz-Christian Mattes (* 1948 oder 1949), war Präsident des Verwaltungsgerichts Sigmaringen
  • David Gilson (* 1953), britischer Musiker, dirigiert unter anderem die Sigmaringer Stadtkapelle
  • Karl Rudi Domidian (* 1954), Künstlername „Hundefänger“, tätig vor allem bei Installationen im Bereich der Land Art, die er fotografiert
  • Joachim Herrmann (* 1956), Volkswirt und Bankmanager, war 1999–2009 Vorstandsvorsitzender der Hohenzollerischen Landesbank, seit 1010 Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg
  • Gabriele Loges (* 1957) Schriftstellerin, Journalistin und Kulturschaffende, Autorin des Buches „Paris, Sigmaringen“
  • Edwin Ernst Weber (* 1958), Historiker, Autor und Archivar, Kreisarchivar des Landkreises Sigmaringen
  • Karsten Bruno Rose (1961–2023), Fotograf, Bildmanipulator, Autor und Dozent für Bildbearbeitungstechnik
  • Thomas Schärer (* 1962), deutsch-schweizerischer Politiker (Sozialdemokr. Partei der Schweiz, parteilos (2010–2013), ab 2013 CDU), u. a. ehem. Pressesprecher von McDonald’s (Schweiz), war von August 2010 bis Juli 2018 Bürgermeister von Sigmaringen.
  • Josef Alexander Henselmann (* 1963), Bildhauer und Maler, Professor für Bildhauerei, Besitzer des Kunstmuseums Laiz
  • Daniel Rapp (* 1972), Politiker (CDU) und Oberbürgermeister von Ravensburg, war von Juli 2006 bis Mai 2010 Bürgermeister von Sigmaringen.
  • Markolf Hoffmann (* 1975), Schriftsteller, besuchte die Liebfrauenschule in Sigmaringen und machte dort Abitur

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Persönlichkeiten von Sigmaringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Hescheler: Ernst Behringer erhält die Ehrenbürgerwürde. Schwäbische Zeitung Sigmaringen, abgerufen am 26. August 2014.
  2. a b c d e f g h i j Vera Romeu (vr): Friedhof. Rundgang verrät viel über Ehrenbürger. In: Schwäbische Zeitung vom 7. Januar 2009
  3. Michael Hescheler (fxh): Nachruf. Altschultes Kuhn ist tot: Der Mensch lag ihm am Herzen. In: Schwäbische Zeitung vom 11. August 2010
  4. Caspar Teufel – Weltreisender, Pariser Hotelier und Ehrenbürger. In: Schwäbische Zeitung vom 5. Januar 2010
  5. Franz-Severin Gäßler: Laur, Wilhelm Friedrich, Architekt, Landeskonservator für Hohenzollern. In: Württembergische Biographien. Unter Einbeziehung hohenzollerischer Persönlichkeiten. Band I. Im Auftrag der Kommission für geschichtlicher Landeskunde hrsg. von Maria Magdalena Rückert. Stuttgart 2006, S. 155–157.
  6. www.arbg-loerrach.de
  7. Pia Fruth: Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen – Fürstin, Strippenzieherin, Lebefrau. In: swr.de. Südwestrundfunk, 10. März 2021, abgerufen am 13. Juli 2022.
  8. Franz-Severin Gäßler: Das ehemalige Kaufhaus Kleiner in Sigmaringen – innovatives und städtebaulich integriertes Werk des Architekten Friedrich Imbery. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte, S. 121–139.
  9. Hohenzollern, Franz Joseph von (Wü 13 T 2 Nr. 2650/254). In: leo bw - Landeskunde online entdecken. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 23. Juli 2022.
  10. Verdienstorden1 des Landes Baden-Württemberg | Liste der Ordensträgerinnen und Ordensträger 1975 - 2023 (PDF; 0,3 MB), auf stm.baden-wuerttemberg.de, abgerufen am 3. Mai 2023
  11. Jürgen Dahlcamp: Miles and more Gut gegessen, schön gereist: Ein schwäbischer Landrat hat den neuen Rekord in Eigennutz aufgestellt. In: Spiegel Politik (Online). Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, 31. Januar 1999, abgerufen am 26. Juli 2022.