Ljuban

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Stadt
Ljuban
Любань
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Leningrad
Rajon Tosno
Erste Erwähnung 1500
Stadt seit 1912
Fläche km²
Bevölkerung 4188 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 598 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 41 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 81361
Postleitzahl 187050
Kfz-Kennzeichen 47
OKATO 41 248 505
Geographische Lage
Koordinaten 59° 21′ N, 31° 15′ OKoordinaten: 59° 21′ 0″ N, 31° 15′ 0″ O
Ljuban (Europäisches Russland)
Ljuban (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ljuban (Oblast Leningrad)
Ljuban (Oblast Leningrad)
Lage in der Oblast Leningrad
Liste der Städte in Russland

Ljuban (russisch Люба́нь) ist eine Kleinstadt in der nordwestrussischen Oblast Leningrad. Sie hat 4188 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt etwa 85 km südöstlich der Oblasthauptstadt Sankt Petersburg an der Tigoda, einem linken Nebenfluss des Wolchow.

Ljuban gehört zum Rajon Tosno.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde erstmals in Urkunden der Republik Nowgorod um 1500 erwähnt.

1711 wurde die Straße zwischen Sankt Petersburg und Moskau durch das Dorf geführt; der Schriftsteller Alexander Radischtschew widmete ihm ein Kapitel seiner kritischen Reise von Petersburg nach Moskau.

Nachdem die erste russische Ferneisenbahnstrecke von Sankt Petersburg nach Moskau ebenfalls durch das Dorf geführt worden war, entwickelte es sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem Erholungsort insbesondere für begüterte Einwohner Sankt Petersburgs.

1912 wurde das Stadtrecht verliehen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Ljuban am 25. August 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Ein Versuch der Roten Armee, die Stadt Anfang 1942 in der später Ljubaner Operation genannten Gegenoffensive zurückzuerobern, kam an den Zugängen zur Stadt unter riesigen Verlusten zum Stehen. Erst zwei Jahre später, am 28. Januar 1944, konnten Truppen der Wolchow-Front Ljuban im Rahmen der Leningrad-Nowgoroder Operation einnehmen.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1897 1000
1926 4300
1939 8681
1959 7139
1970 6970
1979 7057
1989 5078
2002 4616
2010 4188

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1897–1926 gerundet)

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt steht die 1867 errichtete Peter-und-Pauls-Kirche des Architekten Konstantin Thon.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schnellzug ЭР200 am Bahnhof von Ljuban

In Ljuban gibt es Betriebe der Holzwirtschaft und der holzverarbeitenden Industrie.

Die Stadt liegt an der 1851 eröffneten Nikolaibahn Sankt Petersburg–Moskau (Streckenkilometer 83).

Durch Ljuban führt die Fernstraße M10 (zugleich Europastraße 105) Moskau–Sankt Petersburg, von welcher hier die Regionalstraße R41 über Mga nach Pawlowo bei Kirowsk abzweigt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pawel Melnikow (1804–1880), Autor des Projektes und einer der Bauleiter der Nikolaibahn, erster Verkehrsminister Russischen Reiches; begraben in Ljuban
  • Andrei Rjabuschkin (1861–1904), Maler; lebte ab 1901 bei Ljuban, hier begraben
  • Nikolai Tschernyschewski (1828–1889), Schriftsteller; arbeitete 1860 in Ljuban

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]