Lotta in Love

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Fernsehserie
Produktionsland Deutschland
Genre Telenovela
Länge ca. 24 Minuten
Episoden 130
Titelmusik Annett LouisanWer bin ich wirklich (Folgen 1–50)
Janin ReinhardtEverything Must Change (Folgen 51–130)
Produktions­unternehmen Rat Pack Filmproduktion
Idee Torsten Dewi
Produktion Michael von Mossner
Musik Titus Vollmer (Headcomposer)
Erstausstrahlung 27. März 2006 – 12. Aug. 2007 auf ProSieben
Besetzung

Lotta in Love war eine Telenovela im deutschen Fernsehen. Die Serie wurde in den Bavaria Studios in Grünwald von der Rat Pack Filmproduktion produziert.[1]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carlotta „Lotta“ Wiesner ist die Tochter eines Wäschereibesitzers in München. In der Pilotfolge gewinnt sie zwei Backstage-Karten für ein Konzert der Pop-Sängerin Alex Weidenstein. Dort probiert sie zum Spaß deren Kostüm aus. Sie wird von allen mit Alex verwechselt und auf die Bühne geschickt. Dort wird sie von dem Gitarristen Michael, dem Freund von Alex, geküsst.

Aufgrund eines Schwächeanfalls Alex’ und der verblüffenden Ähnlichkeit zu ihr, wird Lotta engagiert, sie zu doublen. Sie nimmt dieses Angebot an, da sie sich in Michael verliebt hat. Im Laufe der Serie gewinnt Lotta stetig an Selbstbewusstsein und entwickelt Interesse an der Musikbranche, nachdem die Doubelei öffentlich aufgeflogen war. Schließlich findet sie heraus, dass sie und Alex Zwillingsschwestern sind. Mit Hilfe ihrer Schwester überwindet Lotta ihr Lampenfieber, wird eine erfolgreiche Sängerin und kommt mit Michael zusammen.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ursprünglich sollte Lotta von der Schauspielerin und Sängerin Anna (die das Titellied Desert Rose zum Film Das Jesus Video beisteuerte) gespielt werden. Der Sender entschied sich jedoch in letzter Sekunde für die eher unerfahrene Janin Reinhardt, die durch ihre Bekanntheit Publikum anziehen sollte.
  • Als Cross-Promotion für die neue Telenovela hatte die Serienfigur Alex in der Woche vor dem Serienstart über drei Folgen der Telenovela Verliebt in Berlin des Partnersenders Sat.1 hinweg einen Crossover-Auftritt: Sie lässt sich bei „Kerima Moda“ einen Mantel als Bühnenoutfit anfertigen. Dieser Mantel spielt eine zentrale Rolle in den ersten Folgen von Lotta in Love, und die fiktive Marke „Kerima Moda“ wird mehrfach erwähnt (offensichtlich um die Fans von Verliebt in Berlin anzusprechen).
  • Der damalige ProSieben-Chef Andreas Bartel bezeichnete es als eine „Soap mit Premium-Optik“.[2] Janin Reinhardt würde auf den ersten Blick ProSieben „verkörpern“ und hätte das „Potenzial dazu, ein wichtiges Gesicht des Senders zu werden“.[3]
  • Zusätzlich wurde ein 160 Seiten umfassendes Romanmagazin veröffentlicht. Ergänzt wurde der Roman durch Hintergrundinformationen zur Serie, Musikthemen und Beauty-Tipps.[4]

Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauspieler Rollenname(n) Folgen Bemerkungen
Janin Reinhardt Carlotta „Lotta“ Wiesner 1–130 Protagonistin
Double für Alex
Zwillingsschwester von Alex
Janin Reinhardt Alexandra „Alex“ Weidenstein 1–130 Popstar
Zwillingsschwester von Lotta
Nils Brunkhorst Michael Stern 1–130 Gitarrist und Songwriter der Band
Ex-Freund von Alex
İlknur Boyraz Tabatha Leonrod 1–130 Sekretärin von Firework Records
Ignazio Caporrimo Norbert „Ninja“ Tauber 1–130 Keyboarder der Band
Susanne Czepl Simone Wiesner 1–130 Wäschereibesitzerin
Mutter von Lotta
Raphaela Dell Olivia Weidenstein 1–130 Managerin von Alex
Mutter von Alex
Markus H. Eberhard Laurenz Frobisch 1–130 Kostümbildner und Visagist
Katrin Filzen Anna Hansen 1–130 Beste Freundin von Lotta
Sascha Heymans Vincent „Vince“ Jürgens 1–130 Bassist der Band
Stefan Lehnen Hendrik Metzler 1–130 Soundmann der Band
Michael Schiller Klaus Herbolz 1–130 Geschäftsführer von Firework Records
Sohn von Achim
Michael Schwarzmaier Joachim „Achim“ Herbolz 1–130 Senior-Chef von Firework Records
Vater von Klaus
Laura Schneider Kaye Ballard 1–95
130
Gastauftritt: August 2007 (Folge 130)
Background-Sängerin der Band
Wandert nach London aus
Sven Kramer Fred Thielmann 1–12 Schlagzeuger der Band
Steigt wegen Drogenproblemen aus der Band aus
Veronika von Quast Leonie Jürgens 2–130 Bar-Betreiberin
Mutter von Vince
Henner Quest Max Wiesner 2–130 Wäschereibesitzer
Vater von Lotta
Ben Wolter Sven Zimmer 2–130 Freund (ab Folge 120 Ex-Freund) von Anna
Sabine Flack Stefanie „Stix“ Dombrowski † 18–89 Schlagzeugerin der Band
Verunglückt nach einem Streit mit Klaus schwer und stirbt im Krankenhaus
Nadine Arents Jessica „Jessie“ Sanders 28–34
64–130
Pause von Mai bis Juni 2006
Sekretärs-Assistentin von Firework Records
Rhon Diels Leander 90–130 Manager von Lotta
Ex-Freund von Alex

Nebenrollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gastrollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstrahlung und Einschaltquoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Serie wurde am 27. März 2006 um 18:00 Uhr auf ProSieben erstausgestrahlt.[5] Die Serie übernahm beim Start den ersten von zwei aufeinanderfolgenden Sendeplätzen zwischen 18 Uhr und 19 Uhr, auf denen zuvor seit langem die alten Folgen der US-amerikanischen Zeichentrickserie Die Simpsons ausgestrahlt wurden. Dies führte im Vorfeld unter der großen Fangemeinde dieser Serie zu zahlreichen Protesten im Internet.

Bereits in der ersten Woche verlor die Serie über 32 Prozent ihrer Zuschauer.[6] Die Wiederholung der Vortagsfolge wurde um 10:30 Uhr gesendet.[7]

Eine unvollständige Auflistung gemessener Einschaltquoten und Marktanteile veranschaulicht folgende Tabelle:

Datum Zuschauer Marktanteil Quellen
Gesamt 14 bis 49 Jahre
Gesamt 14 bis 49 Jahre
27. März 2006 0,98 Mio. 5,6 % 12,7 % [5]
28. März 2006 0,91 Mio. 0,71 Mio. 5,1 % 11,0 % [8]
29. März 2006 0,83 Mio. 10,3 % [9]
30. März 2006 0,74 Mio. 9,7 % [9]
31. März 2006 0,69 Mio. 9,3 % [9]
15. Mai 2006 0,73 Mio. 5,3 % 11,7 % [10][11]
16. Mai 2006 0,54 Mio. 3,6 % 7,5 % [11]
9. Juni 2006 0,23 Mio. 2,0 % [12]
11. Juli 2006 (letzte Folge 18 Uhr) 0,70 Mio. 0,50 Mio. 5,0 % 11,3 % [13]

Bereits im April 2006 wurde die sonntäglichen Wiederholungen aufgrund miserabler Einschaltquoten auf 7 Uhr verlegt.[14] Den höchsten Wert seit Serienstart konnte die Folge vom 15. Mai 2006 vorweisen, in welcher Bruce Darnell einen Gastauftritt hatte.[10] Im Mai 2006 wurde aufgrund der miserablen Einschaltquoten das Konzept geändert und versucht, die Hauptfigur Lotta „frecher“ zu gestalten.[15]

Die Sendung erzeugte durch ein schwaches Lead-In und Zuschauerverweigerung auch in nachfolgenden Sendungen schwächere Quoten, wodurch Die Simpsons zeitweise nur noch einstellige Einschaltquoten erreichen konnte.[9][16] Ab Juni 2006 wurden die sonntäglichen Wiederholungen aus dem Programm gestrichen.[14]

Ab Ende Juni 2006 stieg Nadine Arents in die Serie ein und präsentierte eine Figur, die vor allem männliche Zuschauer locken sollte. Diese Rolle wurde als „intrigante Femme Fatale, die nur eine Richtung kennt: ganz nach oben! Dafür sei ihr kein Lippenstift zu rot, keine Bluse zu eng und kein Rock zu mini“ entworfen, so ProSieben in der Beschreibung.[17] Der Sänger Patrick Nuo spielte, ebenfalls ab Ende Juni 2006, einen Gesangslehrer.[18] Auch dieser Versuch mehr Zuschauer zu generieren, brachte nur kurzzeitig Besserung, sodass Drehbücher mehrmals geändert wurden.[19]

Da die Quoten der Serie dennoch hinter den Erwartungen des Senders zurückblieben, wurde die Sendung aus dem Abendprogramm gestrichen. Vom 16. Juli 2006 bis zum 10. September 2006 wurde sie jeweils in Doppelfolgen sonntagvormittags und ohne feste Sendezeit ausgestrahlt.[20] Seit dem 17. September 2006 dann auf demselben Sendeplatz, aber nur noch in Einzelfolgen und seit Anfang 2007 nur noch unregelmäßig wöchentlich oder 14-täglich.

Die Serie wurde stark gekürzt: Statt der geplanten 200 wurden letztlich nur 130 Folgen produziert.[21] Die Ausstrahlung erfolgte zunächst Sonntagvormittag, letztlich wurde sie immer weiter in den frühen Morgen verschoben.[22] Somit wurde die letzte Folge am 12. August 2007 um 05:50 Uhr ausgestrahlt.[23] Diese verfolgten insgesamt 140.000 Zuschauer bei 10,2 Prozent Marktanteil. In der Gruppe der werberelevanten Zielgruppe waren es 100.000 Zuschauer (11,8 Prozent Marktanteil).[24]

Nina Maag, Produzentin der Serie, gab im Juli 2006 an, dass die ersten zehn Folgen von Lotta in Love „ruhiger, kindlicher“ erzählt wurden und „gerade am Anfang das Tempo rausgenommen“ wurde. Zudem stand die Serie in direkter Konkurrenz zu Marienhof und Verbotene Liebe.[25] Im Oktober 2008 äußerte sich Christian Becker, ebenfalls Produzent der Serie, zum Misserfolg von Lotta in Love: „Es war der falsche Zeitpunkt und der falsche Sender“.[26] Der Branchendienst DWDL.de zählte die Serie zu den „größten TV-Flops des Jahres 2006“.[27]

Ab dem 7. Juli 2009 wiederholte VIVA Lotta in Love; anfangs montags bis freitags um 20:00 Uhr. Ab dem 5. Oktober 2009 wurde die Serie werktags 16 Uhr ausgestrahlt. Mit der 99. Folge beendete der Musiksender am 20. November 2009 vorzeitig die Ausstrahlung der Telenovela.[28] Ab Februar 2011 wiederholte Sixx die Serie.[29]

Regie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regisseur(in) Folgen
Wolfgang Frank (6–10) (31–33) (56–60) (81–85) (106–110)[30]
Sabina Franke (16–20) (40–44) (66–70) (91–95) (116–120)
Jochen Müller (21–25) (45–49) (71–75) (96–100)
Marc Tiedke (11–15) (34–39) (61–65) (86–90) (111–115)
Peter Zimmermann (1–5) (26–30) (50–55) (76–80) (101–105)[31]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Lückerath: "Lotta in Love": Auch ProSieben startet Telenovela. In: DWDL.de. 15. Januar 2006, abgerufen am 19. November 2022.
  2. "Viel getan, noch viel zu tun": Andreas Bartl im DWDL-Interview bei dwdl.de, 17. März 2006
  3. Andreas Bartl möchte mehr Kontinuität ins Programm bringen bei quotenmeter.de, 16. März 2006 (Zugriff am 16. Dezember 2013)
  4. Uwe Mantel: Jetzt soll Patrick Nuo "Lotta" aus dem Quotental helfen. In: DWDL.de. 18. Mai 2006, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  5. a b Thomas Lückerath: "Lotta in Love": Unspektakulärer Start für ProSieben-Telenovela. In: DWDL.de. 28. März 2006, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  6. Thomas Lückerath: Telenovela-Tragödie: "Lotta in Love" wird zum "Problem für ProSieben". In: DWDL.de. 1. April 2006, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  7. Uwe Mantel: ProSieben schraubt am Vormittagsprogramm. In: DWDL.de. 8. April 2006, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  8. Henrik Wittmann: Trotz Promo bis zum Abwinken: Interesse an "Lotta" bleibt mäßig. In: DWDL.de. 29. März 2006, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  9. a b c d Thomas Lückerath: Telenovela-Tragödie: "Lotta in Love" wird zum "Problem für ProSieben". In: DWDL.de. 1. April 2006, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  10. a b Thomas Lückerath: "4400 - Die Rückkehrer" muss auf hohem Niveau abgeben. In: DWDL.de. 16. Mai 2006, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  11. a b Uwe Mantel: Darnell-Effekt schon verflogen? "Lotta in Love" gibt wieder ab. In: DWDL.de. 17. Mai 2006, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  12. Uwe Mantel: Aussichtsloser Kampf: Die WM-Konkurrenz tat sich schwer. In: DWDL.de. 10. Juni 2006, abgerufen am 1. Januar 2023.
  13. Alexander Krei: Kurios: «Lotta» verabschiedet sich ordentlich. In: quotenmeter.de. 12. Juli 2006, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  14. a b Aus für «Lotta»-Wiederholungen am Sonntag. In: quotenmeter.de. 5. Mai 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Mai 2016; abgerufen am 21. Dezember 2022.
  15. Uwe Mantel: ProSieben schickt Prominente aufs Eis. In: DWDL.de. 6. Mai 2006, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  16. Fabian Riedner: Weißt du noch? Als «Die Simpsons» floppten. In: quotenmeter.de. 27. Juni 2008, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  17. Markus Ruoff: Konkurrenz für «Lotta»: Nadine Arents steigt ein. In: quotenmeter.de. 28. Juni 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 23. Dezember 2022.
  18. Patrick Nuo in Love mit Lotta. In: presseportal.de. 18. Mai 2006, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  19. Daniel Große: Trotz Krise: Bartl optimistisch, aber "Lotta" droht das Aus. In: DWDL.de. 22. Juni 2006, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  20. F. Böhme, A. Krei & M. Weis: Baustelle Vorabend: «Lotta in Love» fliegt aus dem Programm. In: quotenmeter.de. 7. Juli 2006, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  21. Manuel Weis: Nach 99 Folgen: VIVA verabschiedet sich von «Lotta». In: Quotenmeter.de. 19. November 2009, abgerufen am 7. Oktober 2022.
  22. Alexander Krei: Finale am frühen Morgen: «Lotta in Love» geht zu Ende. In: quotenmeter.de. 11. August 2007, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  23. Uwe Mantel: Das große Lotta-Finale steht an. In: DWDL.de. 6. August 2007, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  24. Uwe Mantel: "Lotta in Love"-Finale vor 140.000 Zuschauern. In: DWDL.de. 13. August 2007, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  25. Alexander Krei: 'Zu kindlich': Produzentin über das Aus von «Lotta». In: quotenmeter.de. 14. Juli 2006, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  26. Jochen Voß: Produzent verteidigt "Lotta in love". In: DWDL.de. 10. Oktober 2008, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  27. Thomas Lückerath: TV-Flops 2006: Von Harald Schmidt bis "Hinter Gittern". In: DWDL.de. 28. Dezember 2006, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  28. Manuel Weis: Nach 99 Folgen: VIVA verabschiedet sich von «Lotta». In: quotenmeter.de. 19. November 2009, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  29. Daniel Sallhoff: sixx wiederholt ProSieben-Flop «Lotta in Love». In: quotenmeter.de. 13. Februar 2011, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  30. Wolfgang Frank. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  31. Peter Zimmermann. Abgerufen am 18. Januar 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]