Zum Inhalt springen

Ludwig I. (Arnstein)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Bereich der ehemaligen Burganlage Arnstein, heute ein Kloster.

Ludwig I. von Arnstein (* um 1045/48; † nach 1080) war von 1067 bis spätestens 1090 Graf im Einrichgau, beziehungsweise von Arnstein.

Ludwig war entweder ein Sohn des Grafen Arnold II. von Arnstein, oder ist gleichzusetzen mit dem gleichnamigen Sohn von Ludwig von Mousson. Sollte letzteres zustimmen, war Ludwigs Gemahlin Jutta eine Tochter Arnolds II. von Arnstein und brachte so die Grafschaft im Einrichgau an Ludwig.

Ludwig wäre demnach ein Sohn Sophias von Bar und Bruder von Beatrix, Sophia, Dietrich, Mechthild und Bruno von Mousson gewesen, was sich in den Namen der sieben Töchter Ludwigs widerspiegelt.

Als Sohn oder Schwiegersohn von Graf Arnold II. erbte Ludwig einen großen Besitz innerhalb des Einrich- und Engersgaues. Er kam im Jahr 1067 in sein Amt als Gaugraf und wurde erstmals in einer kaiserlichen Schenkungsurkunde in Aachen über Besitz in Kamp erwähnt.[1] Der Mittelpunkt seiner Grafschaft im Einrichgau lag um den Ort Marienfels, der auch als Grafengericht diente. Als Grafensitz diente allerdings ab 1052 die Burg Arnstein. Ludwig wurde zuletzt 1080 erwähnt und ist früh vor 1090 gestorben, wobei er einen unmündigen Sohn, sowie sieben unverheiratete Töchter hinterließ.

Sein Sohn Ludwig II. verheiratete zwischen 1090 und 1105 alle seine Schwestern, wodurch unter anderem verwandtschaftliche Beziehungen zu den Häusern Nassau (Laurenburg), Isenburg und Geldern/Zutphen entstanden. In den Adelsgeschlechtern Isenburg und Laurenburg verbreiteten sich dadurch die Namen Arnold und Ludwig.

Ludwig war mit Jutta (* um 1050; † 1099),[Anm. 1] nach der Ludwig-von-Mousson-Theorie Tochter von Arnold II. von Arnstein, verheiratet. Das Paar hatte sieben Töchter und mindestens einen Sohn:

Wahrscheinlich hatte Ludwig noch einen zweiten Sohn namens Arnold, der mit dem um 1100 vorkommenden Vogt Arnold des St. Florinstifts in Koblenz zu gleichzusetzen ist. Er starb vor 1101, da in diesem Jahr Thiemo, ein (An-)Verwandter der Grafen von Bilstein, als Vogt belegt ist. Die Grafen von Wied, ebenfalls verwandt mit den Grafen von Bilstein, scheinen auch mit den Grafen von Arnstein verwandt gewesen zu sein, da dort die Namen Sophia, Arnold und Ludwig in der zweiten Generation vorkommen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Josef Heinzelmann: Ludwig von Arnstein und seine Verwandtschaft. In: manfred-hiebl. 13. Juni 2001, abgerufen am 2. Januar 2025: „Es gibt eine Merkwürdigkeit, die darauf deutet, daß er tatsächlich genau 1067 in sein Amt kam: Eine kaiserliche Schenkungsurkunde [40 MGH D H IV Nr. 199] wurde (in Aachen, ohne Tagesdatum) über Besitz in Kamp im Einrich ausgestellt. Bei der näheren Bestimmung ‚in comitatu … comitis‘ ließ man eine Leerstelle offen und schrieb erst nachträglich ein ‚Ludovici‘ ein.“
  2. a b Widmann: Die Lebensbeschreibung des Grafen Ludwig III. von Arnstein. (= Nassauische Annalen, 1883/84): baronibus Ungarorum
  3. Widmann: Die Lebensbeschreibung des Grafen Ludwig III. von Arnstein. (= Nassauische Annalen, 1883/84)
  4. Edo Wilbert Oostebrink: Der Drache und die Vögte von Geldern. 2001
  5. Hermann Heck: Genealogische Betrachtungen zur Geschichte des Hauses Laurenburg-Nassau (= Nassauische Annalen, 1961)
  6. Henk Verdonk: Gerard van Gelre en zijn overlijdensdatum in het Necrologium van Wassenberg, Lelystad 1986, S. 6f.
  1. Nach anderen Auffassungen Tochter von Rutger II., Graf von Kleve 1051–1075 und Irmentrude von Hammerstein.
  2. Da es sich bei den Titeln der Grafen von Nassau und dem Grafen von Zutphen in der Chronik um anachronistische Titel handelt, kann es sich bei dem Pfalzgrafen von Tübingen auch um den Vorgängertitel handeln, in diesem Fall dem Titel des Pfalzgrafen von Schwaben.
  3. Nach Edo Wilbert Oostebrink der wahrscheinliche Name der vierten Tochter, wenn man die falschen Klosterrather Urkunden in Betracht zieht und die Chronik Ludwigs wörtlich nimmt.
  4. Wegen des seltenen Namens ihrer Tochter wurde der Name Demu(t/d) (Demudis) als Name der vierten Tochter vermutet. Der Name Demud erscheint außerdem auch bei den Grafen von Bilstein, so Kollmann in Die „Grafen Wigger“ und die Grafen von Bilstein. 1982
  5. Einige Historiker geben ihr auch den fiktiven Namen Anastasia.
  6. In der Lebensgeschichte Ludwigs von Arnstein wird die vierte Tochter als Gemahlin eines Grafen von Nassau (Nassauwen desponsata) und Mutter von Arnold I. und Ruprecht I. erwähnt (Rubertum genuit et Arnoldum et Demudim filiam). Dabei wird Arnold I. wiederum als Vater des 1090 gestorbenen Ruprechts genannt (Arnoldus comes pater extitit Ruberti comitis) und Ruprecht I. als Vater Walrams genannt (Rubertus, frater Arnoldi, pater extitit comitis Walerami), der eine Kunigunde heiratete und Vater der Grafen Heinrich und Ruprecht wurde (cuius filii sunt Henricus et Rupertus, nunc comites, quorum mater erat nomine Cunegundis).
  7. Manche Historiker geben ihr den Namen Katharina. Ihr echter Name ist nicht belegbar.
  8. Name der ersten Gemahlin Gerhards.
  9. Name der Gemahlin Ottos I. von Zutphen.
VorgängerAmtNachfolger
Arnold II.Graf im Einrichgau
1067–1080
Ludwig II.