Lyle und Erik Menendez

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Joseph Lyle Menendez (* 10. Januar 1968) und Erik Galen Menendez (* 27. November 1970) sind US-amerikanische Brüder, die für den Mord an ihren Eltern verurteilt wurden.

Die Tat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Morde geschahen am 20. August 1989 im Familienzimmer des Elternhauses in der Elm Drive in Beverly Hills, Kalifornien. Die Brüder erschossen ihre Eltern Jose und Kitty, fuhren nach der Tat mit dem Auto fort und entledigten sich ihrer Schusswaffen auf dem Mulholland Drive.

Anschließend kauften sie sich Eintrittskarten bei einem lokalen Kino, um sie als Alibi zu nutzen. Als die Brüder zum Haus der Eltern zurückkehrten, rief Lyle den Polizeinotruf an und schrie: „Jemand hat meine Eltern getötet!“ In den darauffolgenden Monaten führten die Brüder ein luxuriöses und freizügiges Leben und verstärkten damit den Verdacht der Ermittler, in den Tod ihrer Eltern verwickelt zu sein. Die Oberstaatsanwälte mutmaßten später, dass die Brüder circa eine Million Dollar in den ersten sechs Monaten als Waisen ausgegeben hatten. Beide wurden im März 1990 für den Mord an ihren Eltern verhaftet.

Die Prozesse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Prozess wurde vom TV-Sender Court TV 1993 live übertragen und erregte großes Medieninteresse. Die Anwältin des jüngeren Bruders, Leslie Abramson, erlangte Bekanntheit mit ihrer Verteidigung, indem sie behauptete, dass die Brüder durch lebenslangen Missbrauch zum Mord an den Eltern getrieben worden seien. Im Widerspruch dazu standen die Vorstrafenlisten beider Brüder. Die beiden Geschworenenjurys – obwohl der Fall gemeinsam verhandelt wurde, war jedem Bruder eine eigene Jury zugeteilt – kamen zu keinem Ergebnis (hung jury).

Erst in einem zweiten Prozess wurden beide von den Geschworenen des Mordes an ihren Eltern schuldig gesprochen. Richter Stanley M. Weisberg verurteilte sie am 2. Juli 1996 zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe ohne Aussicht auf Bewährung.

Lyle ist zurzeit im Mule Creek State Prison inhaftiert. Erik befindet sich im Pleasant Valley State Prison in Coalinga, Kalifornien. Beide Brüder haben seit ihrer Inhaftierung geheiratet, dürfen aber keine ehelichen Besuche empfangen.

Im Januar 2006 führte Erik zum ersten Mal Interviews, in denen er über seine Tat berichtete.

Rezeption in den Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Geschichte des „Falles Menendez“ wurde bereits vor der Verurteilung mehrfach verfilmt, zuerst 1994 als Boulevard-Version des Fernsehsenders FOX. Im selben Jahr wurde ein Fernsehzweiteiler mit Titel Menendez: A Killing in Beverly Hills in den USA verfilmt (Regie: Larry Elikann). In Deutschland war der Zweiteiler bei RTL unter dem Titel Die wahre Geschichte der Menendez-Brüder zu sehen.
  • Die Metalband Brujeria thematisierte das Verbrechen in ihrem Stück Hermanos Menéndez auf dem 1995 veröffentlichten Album Raza Odiada.
  • 2017 thematisierte die Kriminalserie Law & Order True Crime, ein Ableger von Law & Order, den Fall der Menendez-Brüder.
  • 2023 wurde bekannt, dass der Streaminganbieter Netflix den Fall für eine zweite Staffel der Serie "Monsters" verfilmen wird. Eine Veröffentlichung ist für 2024 geplant.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story bei Netflix, abgerufen am 6. Januar 2024.