Machaerium scleroxylon

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Machaerium scleroxylon

Machaerium scleroxylon

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Dalbergieae
Gattung: Machaerium
Art: Machaerium scleroxylon
Wissenschaftlicher Name
Machaerium scleroxylon
Tul.
Blätter und Blütenstand

Machaerium scleroxylon ist eine Pflanzenart aus der Gattung Machaerium innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Machaerium scleroxylon ist in Ost-, Süd- und Mittelbrasilien, Paraguay, im nördlichen Argentinien und Bolivien verbreitet.[1][2] Sie wird auch als Caviúna oder Santos-Palisander bezeichnet, obwohl sie eigentlich kein Palisander ist. Als Palisander werden sonst nur einige Arten aus der Gattung der Dalbergien bezeichnet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Machaerium scleroxylon wächst als laubabwerfender Baum und erreicht Wuchshöhen von bis zu 30 Metern sowie Stammdurchmesser von bis zu 90 Zentimetern. Er bildet eine dichte Krone. Der Stamm ist unten geriffelt. Die grau-bräunliche Borke blättert in Streifen oder Platten ab. Die jungen Zweige haben viele Stacheln.

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die unpaarig gefiederte Blattspreite besitzt eine behaarte Rhachis und ist bis etwa 11 Zentimeter lang und besitzt 9 bis 16 Fiederblättchen[3]. Die kurz gestielten Blättchen sind bei einer Länge von bis etwa 3 Zentimetern und einer Breite von bis zu 1 Zentimeter eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder elliptisch. Das obere Ende der Blättchen ist gerundet bis eingebuchtet und teils abgesetzt, gegliedert, die Ränder sind ganz. Sie sind unterseits heller und leicht behaart. Es sind dornige Nebenblätter vorhanden.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die end- und seitenständigen, traubigen oder rispigen Blütenstände besitzen eine behaarte Rhachis und enthalten viele sitzende Blüten. Es sind dornige Deckblätter vorhanden. Es sind aufgesetzte, behaarte Vorblätter vorhanden.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf außen samtig purpurfarben behaarten Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Es sind fünf Kelchzähne erkennbar. Die samtige Kronen weist die Form einer typischen Schmetterlingsblüte auf und ist weiß, cremefarben sowie purpurfarben behaart. Die zehn Staubblätter sind monadalphisch. Es ist ein polsterförmiger Diskus vorhanden. Der gestielte Fruchtknoten ist fein behaart.

Die bräunlichen, flachen Flügelnüsse (Samara) sind 5 bis 6 Zentimeter lang und enthalten nur einen Samen. Die Samen sind bei einer Länge von bis zu 10 Millimetern nierenförmig und abgeflacht.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[4]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung von Machaerium scleroxylon erfolgte 1844 durch Edmond Tulasne in Archives du Muséum d'Histoire Naturelle, Paris. Tome IV, Sirou, 1844, Seite 92–93.[3]

Holz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rötliche, mittel- bis schwere und harte, beständige Holz des Santos Palisanders wird nicht als echter Palisander, sondern als Ersatzholz für den geschützten Rio-Palisander verwendet. Es wird auch als Bolivianisches oder Santos Rosenholz oder Pau Ferro und Morado, Kayenne bzw. Cayenne Palisander bezeichnet.

Allergene Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allergologisch bedeutsame Inhaltsstoffe des Holzes sind das (R)-2,3-Dimethoxy-5-(1-phenyl-2-propenyl)-2,5-cyclohexadien-1,4-dion [(R)-3,4-Dimethoxydalbergion] und dessen Hydrochinon, die in Gesamtkonzentrationen von 1,4–6,1 %[5] bzw. 1,2–4,9 %[6] enthalten sein können.

Sensibilisierungen treten nach Kontakt mit Holzstaub oder mit massivem Holz auf.[7] Konzentrationen von mehr als 1 % 3,4-Dimethoxydalbergion im Holz können primär toxische Dermatitis hervorrufen[8] und Menschen bereits bei einmaligem Kontakt sensibilisieren.[9][10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carlos Toledo Rizzini: Árvores e madeiras úteis do Brasil: manual de dendrologia brasileira. 2ª Edição, 8ª Reimpressão, Blucher, 2019, ISBN 978-85-212-0051-2, S. 161 f.
  • M. Joaquín Justiniano, Todd S. Fredericksen: Ecología y Silvicultura de Especies Menos Conocidas – Morado Machaerium scleroxylon Tul. Fabaceae. Proyecto de Manejo Forestal Sostenible (BOLFOR), Santa Cruz de la Sierra, Bolivia 1998, online (PDF; 1,3 MB).
  • J. F. Toledo: Arquivos de botânica do Estado de São Paulo. Nova Serie, Volume III, Fasc. I, 1952, S. 237 ff.
  • Julio S. Inglez Sousa et al.: Enciclopédia agrícola brasileira. C–D 2, EDUSP, 1998, ISBN 85-31404-60-6, S. 246 f.
  • Machaerium scleroxylon. In: Rodriguésia – Revista do Jardim Botânico do Rio de Janeiro. Volume 58, Issue 2, 2007, S. 306–309, online (PDF; 31,5 MB), BNDigital, abgerufen am 26. Oktober 2018.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Machaerium scleroxylon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Machaerium scleroxylon bei KEW Science, abgerufen am 26. Oktober 2018.
  2. Machaerium scleroxylon im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  3. a b Edmond Tulasne: Archives du Muséum d'Histoire Naturelle, Paris. Tome IV, Sirou, 1844, S. 92–93 online auf biodiversitylibrary.org, abgerufen am 26. Oktober 2018.
  4. Machaerium scleroxylon bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. J. Roed-Petersen, T. Menné, K. M. Nielsen, N. Hjorth: Is it possible to work with Pao ferro (Machaerium scleroxylum, Tul.)? In: Archives of Dermatological Research. Volume 279, 1987, S. 108–110, doi:10.1007/BF00585932.
  6. B. M. Hausen: Aktuelle Kontaktallergene. In. Allergologie. 6, 1983, S. 194–197.
  7. K. H. Schulz, I. Garbe, B. M. Hausen, M. H. Simatupang: The sensitizing capacity of naturally occuring quinones. Experimental studies in guinea pigs. II. Benzoquinones. In: Archives of Dermatological Research. Volume 264, 1979, S. 275–286, PMID 464645.
  8. B. M. Hausen: Häufigkeit und Bedeutung toxischer und allergischer Kontaktdermatitiden durch Machaerium scleroxylum Tul. (Pao ferro), einem Ersatzholz für Palisander (Dalbergia nigra All.). In: Hautarzt. Band 33, 1982, S. 321–328.
  9. H. I. Maibach: Active sensitization to wood extracts. In: Contact Dermatitis Newsletter. Volume 7, 1970, S. 149.
  10. J. W. W. Morgan, R. J. Orsler, D. S. Wilkinson: Dermatitis due to wood dusts of Khaya anthotheca and Machaerium scleroxylon. In: British Journal of Industrial Medicine. Volume 25, 1968, S. 119–125, PMC 1008719 (freier Volltext).
  11. W. B. Eyton, W. D. Ollis, M. Fineberg, O. R. Gottlieb, I. Salignac de Souza Guimarães, M. Taveira Magalhães: The neoflavanoid group of natural products – II.: The examination of Machaerium scleroxylon and some biogenetic proposal regarding the neoflavanoids. In: Tetrahedron. Volume 21, Issue 9, 1965, S. 2697–2705.