Magerrasen-Grünspanner

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Magerrasen-Grünspanner

Magerrasen-Grünspanner (Thalera fimbrialis)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Spanner (Geometridae)
Unterfamilie: Geometrinae
Gattung: Thalera
Art: Magerrasen-Grünspanner
Wissenschaftlicher Name
Thalera fimbrialis
(Scopoli, 1763)

Der Magerrasen-Grünspanner (Thalera fimbrialis), auch Grüner Trockenkräuterspanner oder Scheckspanner genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Falter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flügelspannweite der Falter beträgt 24 bis 34 Millimeter.[1] Sämtliche Flügel sind satt grün bis grüngrau gefärbt. Die grünen Farbelemente können mit zunehmender Lebensdauer verblassen und nehmen dann gelbliche Tönungen an. Auf den Vorderflügeln sind zwei schwach gewellte weiße Querlinien zu erkennen, deren äußere sich auf den Hinterflügeln fortsetzt. Der Hinterflügelrand zeigt in der Mitte eine leicht vorgezogene Ecke, über der sich eine Einbuchtung befindet. Die Fransen aller Flügel sind sehr auffällig abwechselnd weiß und rotbraun gescheckt. Auch der wissenschaftliche Name der Art leitet sich vom lateinischen fimbria = Franse ab.[2] Die Fühler sind bei beiden Geschlechtern beidseitig gekämmt, bei den Weibchen jedoch nur kurz.

Ei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ei hat eine schlanke Form und verjüngt sich in Richtung Boden. Im oberen Viertel befinden sich etwa zwanzig gerade verlaufende Rippen. Es ist zunächst grünlich und verfärbt sich später über karminrot mit gelblichen Flecken bis zu schwarzbraun.[3]

Raupe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jüngere Raupen haben zumeist eine hellbraune Färbung, die sich bei erwachsenen Tieren in grünliche Tönungen ändert. Oftmals ist eine rote Rückenlinie erkennbar. Kopf und Prothorax zeigen je zwei rötliche Spitzen. Am Hinterleibsende befinden sich ebenfalls zwei oftmals rötliche Spitzen.

Puppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Puppe hat eine gelbweiße Farbe und zeigt eine dunkle Mittellinie sowie bräunliche Punkte. Von den Flügelscheiden heben sich dunkle Adern ab.

Ähnliche Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gebüsch-Grünspanner (Hemithea aestivaria) ist etwas kleiner und am Saum grauweiß und schwarzbraun gescheckt. Hauptunterscheidungsmerkmale sind die deutliche Ecke in der Mitte der Hinterflügel ohne darüber befindliche Einbuchtung sowie die gewellte weiße Querlinie, die einen nach außen gerichteten Zacken zeigt.

Geographische Verbreitung und Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbreitung der Art erstreckt sich über weite Teile Europas (mit Ausnahme des hohen Nordens sowie einiger Inseln des Mittelmeeres) und weiter südöstlich bis zur Türkei, dem Libanon, dem Kaukasus, dem Nordiran und Südsibirien. In Zentralasien ist die ssp. magnata beheimatet.[1] Angaben aus Ostasien beziehen sich auf die Schwesterart Thalera chlorosaria.[1] In den Alpen, dem Apennin und den Balkangebirgen steigt der Magerrasen-Grünspanner bis auf jeweils 1400 Meter, in der Sierra Nevada bis auf 1600 Meter und im Nordiran bis auf 3100 Meter.[1] Er ist überwiegend auf Magerrasenflächen, Steppen, Heiden und steinigen Halden zu finden.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Falter fliegen in der Regel univoltin in den Monaten Juni bis August. In den Südtälern der Alpen erscheint zuweilen eine zweite Generation.[3] Sie sind nachtaktiv und fliegen künstliche Lichtquellen an. Die Raupen ernähren sich polyphag von den Blättern verschiedener Pflanzen, dazu gehören: Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium), Sand-Thymian (Tymus serpyllum), Färber-Ginster (Genista tinctoria), Feld-Beifuß (Artemisia campestris), Besenheide (Calluna vulgaris) und Echte Goldrute (Solidago virgaurea).[4][5] Die Art überwintert als Raupe.

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Magerrasen-Grünspanner kommt in den deutschen Bundesländern in unterschiedlicher Anzahl vor und wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten als nicht gefährdet geführt.[6]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Axel Hausmann: The Geometrid Moths of the World. In: Axel Hausmann (Hrsg.): The Geometrid Moths of Europe. 1. Auflage. Volume 1: Introduction. Achiearinae, Orthostixinae, Desmobathrinae, Alsophilinae, Geometrinae. Apollo Books, Stenstrup 2001, ISBN 87-88757-35-8 (englisch).
  2. Arnold Spuler: Die Schmetterlinge Europas, Band 2, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, 1910
  3. a b Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 5: Spanner. (Geometridae). Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1981, ISBN 3-440-04951-5.
  4. Arno Bergmann: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Band 5/1: Spanner. Verbreitung, Formen und Lebensgemeinschaften. Urania-Verlag, Jena 1955, DNB 450378403.
  5. Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 8. Nachtfalter VI. Spanner (Geometridae) 1. Teil. Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3497-7.
  6. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Axel Hausmann: The Geometrid Moths of the World. In: Axel Hausmann (Hrsg.): The Geometrid Moths of Europe. 1. Auflage. Volume 1: Introduction. Achiearinae, Orthostixinae, Desmobathrinae, Alsophilinae, Geometrinae. Apollo Books, Stenstrup 2001, ISBN 87-88757-35-8 (englisch).
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 8. Nachtfalter VI. Spanner (Geometridae) 1. Teil. Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3497-7.
  • Manfred Koch, Wolfgang Heinicke, Bernd Müller: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 4: Spanner. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Neumann, Leipzig/Radebeul 1976, DNB 780451570.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Magerrasen-Grünspanner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien