Târgu Lăpuș

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Târgu Lăpuș
Ungarisch-Laposch
Magyarlápos
Wappen von Târgu Lăpuș
Târgu Lăpuș (Rumänien)
Târgu Lăpuș (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Maramureș
Koordinaten: 47° 27′ N, 23° 52′ OKoordinaten: 47° 27′ 11″ N, 23° 51′ 46″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 334 m
Fläche: 247,35 km²
Einwohner: 11.163 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km²
Postleitzahl: 435600
Telefonvorwahl: (+40) 02 62
Kfz-Kennzeichen: MM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 13 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Boiereni, Borcut, Cufoaia, Dămăcușeni, Dobricu Lăpușului, Dumbrava, Fântânele, Groape, Inău, Răzoare, Rogoz, Rohia, Stoiceni
Bürgermeister: Mitru Leșe (PNL)
Postanschrift: Str. Țibleșului, nr. 2
loc. Târgu Lăpuș, jud. Maramureș, RO–435600
Website:

Târgu Lăpuș [ˈtɨrgu ləpuʃ] (bis 1920 Lăpușu Unguresc; bis 1993 Tîrgu Lăpuș; deutsch Ungarisch-Laposch,[3] ungarisch Magyarlápos) ist eine Stadt im Kreis Maramureș in Rumänien.

Der Ort ist auch unter der deutschen Bezeichnung Eberfeld bekannt.[4]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Târgu Lăpuș liegt im Norden Siebenbürgens am Fluss Lăpuș. Die Kreishauptstadt Baia Mare befindet sich etwa 30 km nordwestlich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1291 wurde der Ort – der damals zum Königreich Ungarn gehörte – unter der Bezeichnung Lapus erstmals erwähnt. Er entwickelte sich zum ökonomischen Zentrum des Laposcher Landes (Țara Lăpușului). Târgu Lăpuș wurde vorwiegend von Ungarn geprägt, während in den heute teilweise eingemeindeten Dörfern der Umgebung (Ausnahme: Dămăcuseni/Domokos) nahezu ausschließlich Rumänen lebten. Siebenbürger Sachsen spielten hier im Gegensatz zu vielen anderen Regionen Siebenbürgens kaum eine Rolle. 1968 wurde Târgu Lăpuș zur Stadt erklärt.[5] Heute sind Land- und Forstwirtschaft sowie die Holzverarbeitung die wichtigsten Wirtschaftszweige.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1850 lebten auf dem Gebiet der heutigen Stadt 7884 Menschen, davon 1529 in Târgu Lăpuș und 6355 in den heute eingemeindeten Orten. 5745 hiervon bezeichneten sich als Rumänen, 1700 als Ungarn, 262 als Juden und 105 als Roma. In der Folge stieg der Anteil der Rumänen an, wohingegen derjenige der Ungarn sank. Bei der Volkszählung 2002 wurden 13.355 Einwohner registriert, davon 5844 in Târgu Lăpuș und 7511 in den eingemeindeten Dörfern. 11.548 waren Rumänen, 1659 Ungarn und 140 Roma.[6]

Die Bemühungen, die schulische Ausgrenzung der Roma-Kinder in Târgu Lăpuș zu überwinden, behandelt der 2011 fertiggestellte Dokumentarfilm „Our School“ von Mona Nicoară und Miruna Coca-Cozma.[7]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Târgu Lăpuș hat keinen Eisenbahnanschluss. Die Stadt liegt an dem noch nicht durchgehend ausgebauten Drum național 18B. Es bestehen regelmäßige Busverbindungen nach Baia Mare.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Holzkirche Sf. Arhangheli im Ortsteil Rogoz (1663 in Suciu de Sus errichtet), wurde 1883 hier aufgestellt; ist UNESCO-Welterbestätte.[8]
  • Kloster Sfânta Ana im Ortsteil Rohia (1926)
  • Römisch-katholische Kirche (1752)
  • Talschlucht Cheile Lăpușului

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Târgu Lăpuș – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 9. März 2021 (rumänisch).
  3. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  4. Carl Göllner (Red.): Geschichte der Deutschen auf dem Gebiete Rumäniens. Kriterion Verlag, Bukarest 1979, S. 449.
  5. Website der Stadt, abgerufen am 30. Dezember 2008 (Memento vom 9. Dezember 2008 im Internet Archive).
  6. Volkszählung 1850–2002, letzte Aktualisierung 15. Dezember 2010 (ungarisch; PDF; 650 kB)
  7. IndieWIRE; 12. April 2011: “Our School” Directors Mona Nicoara and Miruna Coca-Cozma.
  8. Angaben zur Holzkirche in Rogoz bei unesco.org abgerufen am 21. Februar 2014 (englisch).