Maison militaire du roi de France

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Gendarmes de la Garde (Reenactment)

Die Haustruppen des Königs von Frankreich bzw. wörtl. der Militärische Haushalt des Königs von Frankreich (französisch Maison militaire du roi de France) waren die Gardetruppen des Ancien Régime.

Die königlichen Haustruppen umfassten sehr unterschiedliche Truppenkörper: Die Bandbreite reichte von kleinen, rein zeremoniellen Prunkgarden bis hin zu kampferprobten Feldregimentern der Infanterie und Kavallerie. Anders als die rationell geplante Garde impériale der Koalitionskriege waren die Haustruppen ein über Jahrhunderte gewachsenes Gebilde, das keineswegs zu allen Waffengattungen einen entsprechenden Eliteverband hatte. Sie rangierten außerhalb der Stammlisten der Linientruppen.

Gemäß ihrer unterschiedlichen Aufgabenbereiche schieden sich die Haustruppen in die Garde des Louvreinneren (Garde du dedans du Louvre) und in die Garde des Louvreäußeren (Garde du dehors du Louvre); nach Verlegung der königlichen Residenz nach Versailles wurde die Bezeichnung dedans/dehors du Louvre beibehalten. Nachdem, seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts, auch die Garden uniformiert waren, unterschied man sie zusätzlich nach der Farbe ihres Überrocks: Bei den inneren Garden war er blau, bei den äußeren Garden war er rot. Entsprechend bildeten erstere den sog. „blauen Haushalt“ (Maison bleue) bzw. die blauen Kompanien (Compagnies bleues), während letztere zum „roten Haushalt“ (Maison rouge) bzw. zu den „roten Kompanienen“ (Compagnies rouges) gezählt wurden.

Gliederung und Rangfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Garde des Palastinneren (Maison bleue)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gardes de la Manche in Gala

Garde des Palastäußeren (Maison rouge)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstige Truppen mit Gardestatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgend aufgezählte Korps zählten nicht zum eigentlichen Maison militaire, rangierten aber vor allen Linientruppen und genossen besondere Privilegien.

Haustruppen der Prinzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gardes du corps de Monsieur (Leibgarde des nächstjüngeren Bruders des Königs)
Gardes suisses de Monsieur (Schweizergarde des nächstjüngeren Bruders des Königs)
Gardes de la porte de Monsieur (Türgarde des nächstjüngeren Bruders des Königs)
Gardes du corps de Monsieur le comte d’Artois (Garden des Grafen von Artois)
Compagnie des Suisses de Monsieur le comte d’Artois (Schweizergarde des Grafen von Artois)
Gardes de la porte de comte d’Artois (Türgarde des Grafen von Artois)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abbé Jean-Joseph Expilly (Hrsg.): Dictionnaire géographique, historique et politique des Gaules et de la France, Band 3 (F–K), Paris etc. 1764 (Abschnitt "Forces de la France", S. 222ff.)
  • Liliane Funcken, Fred Funcken: Historische Uniformen. Band 1: 18. Jahrhundert. französische Garde und Infanterie, britische und preußische Infanterie. Mosaik-Verlag, München 1977, ISBN 3-570-04361-4.
  • Liliane Funcken, Fred Funcken: Historische Uniformen. Band 5: 19. Jahrhundert. 1814–1850. Frankreich, Großbritannien, Preußen. Infanterie, Kavallerie, technische Truppen und Artillerie. Mosaik-Verlag, München 1982, ISBN 3-570-14961-7.
  • Philip Haythornthwaite: Uniformen und Schlachten. 1815–1850. Heyne, München 1976, ISBN 3-453-81028-7.
  • Richard Knötel, Herbert Sieg: Farbiges Handbuch der Uniformkunde. Die Entwicklung der militärischen Tracht bis 1937. Band 2: Die europäischen und aussereuropäischen Staaten mit Ausnahme der in Band 1 behandelten Streitkräfte der deutschen Staaten, Österreich-Ungarns und der Schweiz. Neuauflage. Spemann, Stuttgart 1994.
  • Charles Pierre Victor Pajol: Les guerres sous Louis XV. Band 7. Didot, Paris 1887 (online bei archive.org).