Mala Sen

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Mala Sen (* 3. Juni 1947 in Mussoorie, Uttarakhand; † 21. Mai 2011) war eine indische Schriftstellerin, politische Aktivistin und Frauenrechtlerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mala Sen wurde in Mussoorie (Masuri) im nordindischen Bundesstaat Uttarakhand geboren. Ihre Eltern ließen sich 1953 scheiden und Mala wuchs bei ihrem Vater auf. Als Angehöriger des Militärs zog ihr Vater mit seiner Tochter oft um. In Mumbai besuchte sie das Nirmala Niketan College, verliebte sich und emigrierte 1965 nach London. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, arbeitete Mala Sen als Aushilfe. Durch ihre spätere Tätigkeit als Frauenrechtlerin im Zusammenhang mit den Schicksalen von Immigrantinnen und Textilarbeitern aus dem indischen Subkontinent kam sie in den 1960er-Jahren zum Schreiben, später zum Journalismus. Durch Presseberichte anlässlich von Recherchen in Indien wurde sie auf Phoolan Devi aufmerksam gemacht. Nachdem es mit Kapur und mit Phoolan Devi im Zusammenhang mit der Verfilmung von Devis Biografie zu Auseinandersetzungen gekommen war, zog sich Mala Sen zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurück. Sie verstarb am 21. Mai 2011.[1]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International bekannt wurde Mala Sen für ihre Biografie India’s Bandit Queen. The true Story of Phoolan Devi (Deutsch: Die Geschichte der Phoolan Devi. Ein indisches Frauenschicksal), die aus dem Englischen in verschiedene Sprachen übersetzt wurde. Shekhar Kapur gab bei der ersten Aufführung von Bandit Queen im August 1994 in Indien bekannt, dass sein Spielfilm auf der Biografie von Mala Sen über Phoolan Devi beruhe.[2] Kapurs endgültige Fassung der Verfilmung entstand gegen den Willen von Phoolan Devi und Mala Sen und wurde von verschiedenen Seiten vehement kritisiert,[3] unter anderem seiner exzessiven Gewaltdarstellung und wegen der Nacktaufnahmen und den im Film dargestellten Vergewaltigungen. So kritisierte die Schriftstellerin und Feministin Arundhati Roy bei der Filmpremiere Kapurs ausbeuterischen Umgang mit dem Stoff und seine Ignoranz gegenüber Phoolan Devi.[2][4]

Werke (unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ash Kotak: Mala Sen obituary. The Guardian, 13. Juni 2011, abgerufen am 11. April 2014.
  2. a b Arundhati Roy: Arundhati Roy on Shekhar Kapur's Bandit Queen: The Great Indian Rape-Trick I. sawnet.org, 22. August 1994, archiviert vom Original am 14. April 2016; abgerufen am 11. April 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sawnet.org
  3. Indiens «Banditenkönigin» Phoolan Devi getötet. Neue Zürcher Zeitung, 27. Juli 2001, abgerufen am 11. April 2014.
  4. Arundhati Roy: Arundhati Roy on Shekhar Kapur's Bandit Queen: The Great Indian Rape-Trick II. sawnet.org, 23. September 1994, archiviert vom Original am 15. April 2016; abgerufen am 11. April 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sawnet.org