Mandern (Bad Wildungen)

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Mandern
Koordinaten: 51° 8′ N, 9° 12′ OKoordinaten: 51° 7′ 31″ N, 9° 11′ 57″ O
Höhe: 192 m ü. NHN
Fläche: 8,19 km²[1]
Einwohner: 616 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34537
Vorwahl: 05621
Mandern von Nordosten
Mandern von Nordosten

Mandern ist ein unmittelbar an der Eder liegender östlicher Stadtteil von Bad Wildungen und der am weitesten östlich gelegene Ort des nordhessischen Landkreises Waldeck-Frankenberg. Der Ort hat derzeit rund 650 Einwohner.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemarkung erstreckt sich von der Eder im Norden bis zum Sengelsberg im Süden. Nach Osten grenzt die Gemarkung an die des Fritzlarer Stadtteils Ungedanken im Schwalm-Eder-Kreis, nach Westen an die des Wildunger Stadtteils Wega, nach Süden an die von Wenzigerode, einen Ortsteil von Bad Zwesten im Schwalm-Eder-Kreis.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste überlieferte urkundliche Erwähnung des „Ederdorfes“ Mandern („Mandium“) stammt aus dem Jahr 1044. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass bereits zu karolingischer Zeit eine Besiedlung im Bereich des heutigen Manderns stattgefunden hat.

Im 13. Jahrhundert hatte Tammo von Beltershausen Besitz in Mandern. Im Jahre 1240 schenkte er dem Kloster Berich einen Hof in Mandern, und im Jahre 1255 einigte er sich mit dem Kloster Berich über die Zahlung von jährlichen Zinsen aus Mandern.[3]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Mandern zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.[4][5] Für Mandern wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Bad Wildungen eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, in denen Mandern lag:[1][7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Mandern 618 Einwohner. Darunter waren 18 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 99 Einwohner unter 18 Jahren, 267 waren zwischen 18 und 49, 123 zwischen 50 und 64 und 126 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 270 Haushalten. Davon waren 75 Singlehaushalte, 87 Paare ohne Kinder und 72 Paare mit Kindern, sowie 27 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 177 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1618: 38 Häuser
• 1648: 10 Häuser
• 1738: 43 Häuser
• 1770: 49 Häuser, 294 Einwohner
Mandern: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
294
1800
  
?
1834
  
385
1840
  
426
1846
  
446
1852
  
448
1858
  
463
1864
  
475
1871
  
476
1875
  
431
1885
  
520
1895
  
438
1905
  
423
1910
  
419
1925
  
466
1939
  
438
1946
  
662
1950
  
650
1956
  
580
1961
  
600
1967
  
623
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
618
2015
  
639
2020
  
616
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1967 LAGIS[1]; Stadt Bad Wildungen[9][2]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 417 evangelische (= 95,21 %), fünf katholische (= 1,14 %), 14 jüdische (= 3,20 %) Einwohner[1]
• 1961: 518 evangelische (= 86,33 %), 78 katholische (= 13,00 %) Einwohner[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häuser und der Turm der Kirche in Mandern

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Sehenswürdigkeiten im Dorf zählen vor allem die Kirche, alte Fachwerkhäuser und die so genannte „Edermuschel“, ein Pavillon in Form einer Muschel. Letztere war Manderns Beitrag zur Landesgartenschau 2006 in Bad Wildungen.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein sportliches Angebot in Mandern bietet der 1952 gegründete Sportverein (SV) Blau-Weiß Mandern. Seit 1991 nimmt eine Herren-Fußballmannschaft des Vereins und des Vereins aus Ungedanken als Spielgemeinschaft am Spielbetrieb teil. Neben der Fußball- existiert auch eine Gymnastikabteilung.

Weitere Vereine sind der seit 1969 bestehende Carnevals Club, der Musikverein, der gemischte Chor und die Gemeinschaft der Kirmesburschen und -mädchen. Der Musikverein wurde 1960 gegründet und hat durch seine gute Musik Mandern in der Region bekannt gemacht. Außerdem gibt es eine Freiwillige Feuerwehr.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtigste jährliche Veranstaltungen in Mandern sind die Faschingsveranstaltung, die Kirmes im Frühling sowie das Dorffest am letzten Augustwochenende.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haltepunkt Mandern liegt an der Ederseebahn Bad Wildungen – Wabern (Bz Kassel) und wird von der NVV-Linie RE/RB39 bedient.

Linie Verlauf Takt
RB39
RE39
Kassel Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – (Kassel-Oberzwehren – Baunatal-Rengershausen – Baunatal-Guntershausen – Edermünde-Grifte – Felsberg-Wolfershausen – Felsberg-Altenbrunslar –) (nur RB39) Felsberg-Gensungen – Wabern (Bz Kassel) – Zennern – Fritzlar – Ungedanken – Mandern – Wega – Bad Wildungen
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
120 min

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mandern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wildungen) und Verwaltung.
  2. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Bad Wildungen.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Mandern, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 12. November 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen und Entwicklung. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  3. Urkunden zum Amt Naumburg (Memento vom 17. September 2009 im Internet Archive)
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 5. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 14 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, abgerufen im Dezember 2022.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 100, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Einwohnerzahlen. Haupt- und Nebenwohnsitze. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im September 2020.