Manfred von Brünneck-Bellschwitz

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Manfred Magnus Otto Graf von Brünneck (-Bellschwitz) (* 1. März 1872 in Rosenberg, Westpreußen; † 16. Mai 1957 in Baden-Baden)[1] war ein deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker.

Leben und Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rittergut Bellschwitz um 1863/64, Sammlung Alexander Duncker

Graf Brünneck war Besitzer des Rittergutes Groß Bellschwitz im Kreis Rosenberg in Westpreußen. Nach dem Jurastudium trat er 1895 in den preußischen Justiz- und Verwaltungsdienst des Königreichs Preußen. 1907 wurde er Landrat des Kreises Königsberg. Von 1916 bis 1928 war er Landeshauptmann der Provinz Ostpreußen. Vor 1918 gehörte er außerdem dem Deutschen Reichstag an.

Als Landrat von Königsberg veranlasste Graf Brünneck den Bau der Landesfrauenklinik und der Kunsthalle. Als Landeshauptmann war er verantwortlich für die Gründung des Ostpreußenwerks (ab 1923 Teil der VIAG) zur Elektrifizierung der gesamten Provinz. Während der Zeit der Weimarer Republik war er Mitglied der Christlich-deutschen Bewegung.[2] Nach der Flucht lebte er in Baden-Baden und engagierte er sich in der Landsmannschaft Ostpreußen.[3]

Brünnecks Gutsnachbar in Ostpreußen war seit 1927 der Reichspräsident Paul von Hindenburg, den er gelegentlich auf seinem Gut besuchte, was zu Gerüchten führte, dass er politisch Einfluss auf diesen ausübte.[4]

Graf Brünneck trat bereits 1906 dem Johanniterorden bei, wurde 1920 Rechtsritter und 1948 für einige Zeit Kommendator[5] der Preussischen Provinzialgenossenschaft dieser bekannten evangelischen Kongregation, half nach 1945 beim Wiederaufbau der Organisation.[6]

Mit dem Tode seines jüngeren Bruders Harald (Graf) von Brünneck-Trebnitz (1880–1958).[7] erlosch die gräfliche Linie der Familie.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel) 1958. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band III, Nr. 18. C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1958, S. 100–101 (d-nb.info). ISSN 0435-2408
  2. Christoph Weiling: Die Christlich-deutsche Bewegung. Eine Studie zum konservativen Protestantismus in der Weimarer Republik, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 340. ISBN 3-525-55728-0.
  3. Rundbrief der Albertus-Universität, Weihnachten 1957.
  4. Karl-Heinz Minuth (Bearb.): Das Kabinett von Papen, 1. Juni bis 3. Dezember 1932, 2 Bde., Boppard am Rhein 1989, S. 67.
  5. Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Gesamtliste der Mitglieder des Johanniterordens nach dem Stand vom September 1955. Eigenverlag, Bonn, Berlin 1955, S. 18 (d-nb.info).
  6. Hans-Georg Tautorat: Die Preussische Genossenschaft des Johanniterordens in Geschichte und Gegenwart (1853-1993). Hrsg.: Die Preussische Genossenschaft des Johanniterordens der Balley Brandenburg e. V. Band 66, Nr. 4. Druckerei H. Risius, Weener,Trittau 1994, S. 109–113.
  7. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Freiherr von Lyncker-Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel) 1973. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): GHdA. Band VII, Nr. 56. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1973, S. 116–117 (d-nb.info). ISSN 0435-2408