Manuela Rousseau

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Manuela Rousseau (2019)

Manuela Rousseau (* 1955 in Neumünster) ist eine deutsche Aufsichtsrätin,[1][2] Professorin und Buchautorin.[3][4] Sie gilt als Expertin für Fundraising.[5][6]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rousseau wurde als Tochter eines Lokführers und einer Näherin geboren.[7] In der Kindheit lebte sie zeitweise bei den Großeltern.[8]

Rousseau ist in zweiter Ehe über zwanzig Jahre mit Hans-Jürgen Schriever verheiratet.[8][9] Das Paar lebt in Hamburg.

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Hauptschulabschluss absolvierte Rousseau eine Lehre als Einzelhandelskauffrau und arbeitete ab 1974 zunächst für Ernst Brinkmann in Hamburg. Zusammen mit zwei Partnern gründete sie 1979 ein Einzelhandelsunternehmen für Unterhaltungselektronik. Dieses kam zwischenzeitlich auf mehr als zwei Dutzend Mitarbeiter und drei Filialen, geriet jedoch nach einigen Jahren in Schwierigkeiten. Daraufhin begann Rousseau im Jahr 1982 ein Volontariat in der Öffentlichkeitsarbeit von Teldec Schallplatten.[9]

1984 kam Rousseau schließlich zu Beiersdorf, wo sie zunächst als Einkäuferin für Laborchemikalien arbeitete, bevor sie in die Kommunikation des Konsumgüterkonzerns wechselte.[8] Dort hatte sie verschiedene Positionen inne und stieg bis zur stellvertretenden Konzernsprecherin auf.[10] Später übernahm Rousseau die Leitung der neu aufgebauten Abteilung Corporate Social Responsibility.[11]

1994 bewarb sich Rousseau erstmals um ein Mandat im Aufsichtsrat von Beiersdorf, verlor die Wahl und wurde 1999 im zweiten Anlauf von den Kolleginnen und Kollegen in das Kontrollgremium gewählt.[12][13] 2009 zog sie auch in den Aufsichtsrat von Maxingvest ein, der Holding von Beiersdorf und Tchibo.[8] 2019 wurde Manuela Rousseau für eine fünfte Amtszeit im Aufsichtsrat von Beiersdorf bestätigt und kurz darauf als erste Frau zur stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums gewählt.[14]

Neben ihrer Tätigkeit für Beiersdorf arbeitete Rousseau journalistisch, unter anderem als freie Redakteurin für die Hamburger Lokalredaktion der Bild-Zeitung.[9] Ferner lehrte sie ab 1992 als Dozentin im Studiengang Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Im Jahr 2001 wurde sie dort zur Professorin mit Schwerpunkten in Fundraising, Management und Public Relations berufen.[3] Beispiele für ihr soziales Engagement sind ihr Einsatz für die Vereine „New Generation“ und „Rettet die Nikolaikirche“.[15] Sie ist außerdem Mitglied in den Beiräten der Hamburger Universitätsgesellschaft und der Hamburger Kunsthalle sowie im Kuratorium der Randstad Stiftung.[16][17][18]

Zudem setzt sich Rousseau seit vielen Jahren für Frauen in Führung ein,[19] unter anderem durch Unterstützung der Initiative Frauen in die Aufsichtsräte und als Mitglied von Zonta International, einem weltweiten Zusammenschluss berufstätiger Frauen in verantwortungsvollen Positionen.[20]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Manuela Rousseau – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aufsichtsrat. Beiersdorf, abgerufen am 23. April 2019.
  2. Aufsichtsrat. Maxingvest, abgerufen am 23. April 2019.
  3. a b Prof. Manuela Rousseau. Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 28. Dezember 2011, abgerufen am 23. April 2019.
  4. Manuela Rousseau. Verlagsgruppe Random House, abgerufen am 23. April 2019.
  5. Martin Ax: „Die Wirtschaft muss noch einiges lernen“. In: Die Welt. 3. September 2001, S. 43.
  6. Jürgen Hoffmann: Kultur-Sponsoring zur Pflege des Image. In: Die Welt. 29. Dezember 2011, S. 35.
  7. Rudi Novotny: „Ich dachte mir: Wenn ich weine, bediene ich Klischees“. In: Die Zeit. Nr. 19, 2019 (zeit.de [abgerufen am 27. Mai 2020] Interview).
  8. a b c d Sabine Stamer: Scheitern als Anstoß zum Erfolg. In: Die Welt. 21. Mai 2016, S. 35 (welt.de [abgerufen am 23. April 2019]).
  9. a b c Bettina Dornberg: Corporate Social Rousseau. In: Absatzwirtschaft. Nr. 10, 2012 (bettinadornberg.de [PDF; abgerufen am 23. April 2019]).
  10. Simone Salden: Manuela Rousseau: „Frauen sollen aufhören, Kuchen zu backen“. In: Spiegel Online. 19. April 2019, abgerufen am 23. April 2019.
  11. Diskretion und ein langer Atem. In: Die Zeit. 2007.
  12. Namen Kompakt. In: Die Welt. 8. Juli 1999, S. 38 (Hamburg Wirtschaft).
  13. „Anfangs bin ich einem Mann unterlegen“. Manuela Rousseau, Beiersdorf. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 15. November 2009, S. 40.
  14. Ann-Kathrin Eckardt: Gleichstellung: Junge weibliche Elite auf der Überholspur. In: Süddeutsche Zeitung. 26. April 2019, abgerufen am 2. Mai 2019.
  15. Doris Brückner: Manuela Rousseau: Ein Gläschen Sekt und ein Orden für die Kultur. In: Hamburger Morgenpost. 20. August 1999.
  16. Beirat. Hamburger Universitätsgesellschaft, abgerufen am 2. Mai 2019.
  17. Über die Kunsthalle. Hamburger Kunsthalle, abgerufen am 2. Mai 2019.
  18. Gremien. Randstad Stiftung, abgerufen am 2. Mai 2019.
  19. Manuela Rousseau: „Mut ist wieder in“. In: Harvard Business Manager. 13. Januar 2020, abgerufen am 27. Mai 2020.
  20. Prof. Manuela Rousseau. Frauen in die Aufsichtsräte, abgerufen am 23. April 2019.
  21. Carolin Lafrenz: Auszeichnung für Manuela Rousseau. In: Hamburger Abendblatt. 20. August 1999, S. 14.
  22. Gleichberechtigung auf Führungsebene: „Frauen müssen Freude am Wettbewerb finden“. In: Tagesschau. 8. März 2011, abgerufen am 2. Mai 2019.
  23. Klaus Witzeling: Kultur-Frau schlägt die Sport-Herren um Längen. In: Hamburger Abendblatt. 16. Januar 2008, S. 7.