Marc Duez

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Marc Duez (Mitte) am Siegerpodest der GTS-Klasse beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1999
Marc Duez bei der Rallye Monte Carlo 2015

Marc Duez (* 18. April 1957 in Verviers) ist ein ehemaliger wallonisch-belgischer Automobilrennfahrer, der sich in der Motorsport-Szene besonders einen Namen als sogenannter Allrounder gemacht hat.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marc Duez begann seine Karriere zu Beginn der 1980er-Jahre im Monoposto-Sport. Er fuhr in der belgischen Formel-Ford-Meisterschaft und wurde Ende des Jahres 1982 im VW-Castrol-Europa-Pokal auf einem Ralt RT5 Zweiter der Gesamtwertung. Neben Engagements in diversen Formel-3-Rennserien bestritt er ab 1983 auch regelmäßig Sportwagenrennen. Etwa zur gleichen Zeit wurde er auch als Rallyefahrer aktiv und gewann in Folge die belgischen Rallyemeisterschaften der Jahre 1982, 1989 und 1990.

1983 gab Duez sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, fiel im Porsche 936C von Joest Racing jedoch früh im Rennen mit technischen Problemen aus. Nach Einsätzen bei Joest Racing und der Ecurie Ecosse wurde er 1988 Werksfahrer bei Mazdaspeed. 1988, bei seinem zweiten Einsatz an der Sarthe, pilotierte er einen Werks-Mazda 767 gemeinsam mit David Leslie und Yoshimi Katayama auf den 17. Rang der Gesamtwertung. Seine beste Platzierung in Le Mans war der elfte Gesamtrang 1996 im McLaren F1. 1999 und 2000 erreichte er auf einer Chrysler Viper GTS-R von ORECA den zweiten beziehungsweise den fünften Klassenrang. Seinen letzten Auftritt in Le Mans hatte er 2002. Duez war einer der Piloten des Panoz LMP-1, die für den Michel-Vaillant-Film von Luc Besson ausgewählt wurden. Der Automobile Club de l’Ouest hatte darauf bestanden, dass die beiden Fahrzeuge, die im Rennen für den Film mitfahren durften, von professionellen Piloten gesteuert werden mussten.

Duez, der auch an Rallye-Weltmeisterschaftsläufen teilnahm, konnte mit einem vierten Platz bei der Rallye Korsika des Jahres 1991 und dem fünften Rang bei der Rallye Portugal des Jahres 1989 seine wichtigsten internationalen Rallyeerfolge verbuchen. In den 1990er-Jahren stieg er zu einem der besten Sportwagen- und GT-Piloten Europas auf. Viermal – 1992, 1995, 1998 und 1999 – gewann er mit diversen Partnern das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Dreimal – 1997, 1998, 2001 – siegte er beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, zweimal – 2000 und 2006 – beim 24-Stunden-Rennen von Zolder.

Nach seinem Engagement in der V8-Star-Serie 2002 hatte Duez im internationalen Motorsport nur noch vereinzelte Renneinsätze in der FIA-GT-Meisterschaft und einen Renneinsatz beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 2006. Darüber hinaus nimmt er sporadisch an Eisrennen und Rallycross-Läufen teil. Und auch bei der Organisation des alljährlichen Race of Champions greift man gerne auf die Hilfe Duez’ zurück.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1983 Deutschland Belga Team Joest Racing Porsche 936C Belgien Jean-Michel Martin Belgien Philippe Martin Ausfall Benzinpumpe
1987 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Ecosse Ecosse C286 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Leslie Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Mallock Rang 8
1988 JapanJapan Mazdaspeed Co. Ltd. Mazda 767 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Leslie JapanJapan Yoshimi Katayama Rang 17
1989 JapanJapan Mazdaspeed Co. Ltd. Mazda 767 Deutschland Volker Weidler JapanJapan Yōjirō Terada Rang 12
1990 Deutschland Obermaier Racing Porsche 962C Deutschland Jürgen Oppermann Deutschland Harald Grohs Ausfall Getriebeschaden
1993 FrankreichFrankreich Écurie Toison d’Or Venturi 500LM Belgien Éric Bachelart Belgien Philippe Verellen Rang 25
1996 ItalienItalien Team Bigazzi SRL McLaren F1 GTR FrankreichFrankreich Jacques Laffite Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Steve Soper Rang 11
1997 FrankreichFrankreich Viper Team Oreca Chrysler Viper GTS-R Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Archer FrankreichFrankreich Soheil Ayari Ausfall Unfall
1998 FrankreichFrankreich Viper Team Oreca Chrysler Viper GTS-R OsterreichÖsterreich Karl Wendlinger NiederlandeNiederlande Patrick Huisman Ausfall Elektrik
1999 FrankreichFrankreich Viper Team Oreca Chrysler Viper GTS-R Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Archer Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Justin Bell Rang 12
2000 FrankreichFrankreich Viper Team Oreca Chrysler Viper GTS-R Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Archer NiederlandeNiederlande Patrick Huisman Rang 12
2002 FrankreichFrankreich Team DAMS Panoz LMP-1 Roadster-S Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Perry McCarthy FrankreichFrankreich Jérôme Policand Ausfall Hauptwelle

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1997 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Prototype Technology Group BMW M3 OsterreichÖsterreich Dieter Quester Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Boris Said III Rang 15
1999 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hybrid R&D Riley & Scott Mk III Kanada Ross Bentley Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chris Bingham Rang 7
2000 FrankreichFrankreich Viper Team Oreca Dodge Viper GTS-R Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Archer Vereinigte StaatenVereinigte Staaten David Donohue Rang 8

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1979 Spice Racing Ford Capri Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
DNF
1980 Belga Racing Team Ford Capri Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
DNF
1981 Mazda TWR Team Mazda RX-7 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
5
1983 Joest Racing Porsche 936 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Japan FUJ Sudafrika KYA
DNF DNF
1985 Joest Racing Porsche 956 Italien MUG Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland HOK Kanada MOS Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Japan FUJ Malaysia SEL
6 DNF
1986 Ecurie Ecosse Ecosse C286 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Spanien JER Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
5 13 19
1987 Ecurie Ecosse Ecosse C286 Spanien JAR Spanien JER Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
8 10 12 15
1988 Mazdaspeed Mazda 767 Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
17

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marc Duez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien