Maria-Lanzendorf
Maria-Lanzendorf
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Bruck an der Leitha | |
Kfz-Kennzeichen: | BL (seit 2017; alt: WU) | |
Fläche: | 1,72 km² | |
Koordinaten: | 48° 6′ N, 16° 25′ O | |
Höhe: | 171 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.264 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 1320 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2326 | |
Vorwahl: | 02235 | |
Gemeindekennziffer: | 3 07 36 | |
NUTS-Region | AT127 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Hauptstraße 14 2326 Maria-Lanzendorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister | Michael Lippl (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2025) (21 Mitglieder) |
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Lage von Maria-Lanzendorf im Bezirk Bruck an der Leitha | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Maria-Lanzendorf (mit Bindestrich gemäß Landesgesetz[1]) ist eine Gemeinde mit 2264 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich. Der Ort ist ein Marienwallfahrtsort.
Geografie
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Maria-Lanzendorf liegt südlich von Wien im Industrieviertel an der Schwechat. Der Ort grenzt unmittelbar an die Gemeinde Lanzendorf.
Die Fläche der Gemeinde umfasst nur 1,69 Quadratkilometer. 0,69 Prozent der Fläche sind bewaldet. Durch das Gemeindegebiet verläuft der Wiener Neustädter Kanal. In Maria-Lanzendorf mündet der Petersbach in die Schwechat.[2]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Maria-Lanzendorf.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leopoldsdorf | Lanzendorf | |
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Achau | Himberg |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Pannonien.
1871 spaltete sich Maria-Lanzendorf von Oberlanzendorf ab und bildete mit einem Teil von Leopoldsdorf eine neue Gemeinde.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich im Jahre 1938 wurde der Ort als Teil des neugeschaffenen 23. Bezirks Schwechat nach Groß-Wien eingegliedert. Bis zum 27. März 1945 wurde hier ein Außenlager des KZ Mauthausen geführt.[3]
Die Gemeinde wurde 1954 durch Abtrennung von Groß-Wien wieder selbständig. Die von einem großen Teil der Bevölkerung zumal aus wirtschaftlichen Gründen angestrebte Wiedervereinigung mit der Schwestergemeinde Lanzendorf scheiterte am Widerstand einer der drei im provisorischen Gemeinderat vertretenen Parteien. Maria-Lanzendorf sollte nach der Auflösung des Bezirks Wien-Umgebung ab 1. Jänner 2017 ursprünglich Teil des Bezirks Mödling werden.[4] Nach Einsprüchen von Bürgern wurde Maria-Lanzendorf jedoch dem Bezirk Bruck an der Leitha zugeordnet,[5][6] dem es seit 1. Jänner 2017 angehört.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 30. November 2015 hatte die Gemeinde 2104 Einwohner und 428 Nebenwohnsitze. Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1894 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 1487 Einwohner, 1981 1107 und im Jahr 1971 1147 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarr- und Wallfahrtskirche: Die Pfarr- und Wallfahrtskirche von Maria-Lanzendorf ist außerordentlich reich an Kunstschätzen, u. a. befinden sich hier Bilder des Barockmalers Johann Michael Rottmayr.
- Kalvarienberg: Der Kalvarienberg von Maria-Lanzendorf ist ein einzigartiges Dokument barocker Frömmigkeit – ein künstlich aufgebrachter Hügel, in dessen Nischen und Grotten der Leidensweg, der Kreuzestod und die Auferstehung Jesu Christi figural und bildlich nachvollzogen wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 86, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 4. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 967. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 52 Prozent.
Außerdem wird der Maria Lanzendorfer Bahnhof täglich von der Inneren Aspangbahn zwischen Wiener Neustadt und Wien im ungefähren Stundentakt bedient.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Maria-Lanzendorf befindet sich ein Kindergarten.[7]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sportclub Maria-Lanzendorf mit den Sektionen Fuball und Tennis, im Nachwuchs Kooperationen mit Nachbarvereinen
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ, 6 ÖVP und 3 Sonstige.
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ und 9 ÖVP.[8]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 7 SPÖ und 1 GRÜNE.[9]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 7 SPÖ und 2 GRÜNE.[10]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 7 SPÖ, 2 GRÜNE und 1 FPÖ.[11]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 SPÖ, 8 ÖVP, 3 FPÖ und 2 GRÜNE.[12]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 SPÖ, 6 ÖVP, 4 GRÜNE und 2 FPÖ.[13]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2025 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 SPÖ, 7 GRÜNE, 3 FPÖ und 3 ÖVP.[14]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2000–2009 Sissy Roth-Halvax (ÖVP)
- 2009–2015 Gabriele Maw (ÖVP)
- 2015–2024 Peter Wolf (SPÖ)
- seit 2024 Michael Lippl (SPÖ)[15]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wallfahrtskirche von Maria-Lanzendorf ist auf dem Wappen der Gemeinde abgebildet.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julius Nell (1855–1917), Architekt
- Otto Schmid (1857–1921), Baumeister und Architekt
Personen mit Bezug zur Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Hasenöhrl (1885–1970), Komponist (Pseudonym Franz Höhrl)
- Gerhard Melzer, Hauptschuldirektor und verdienter Heimatforscher, Herausgeber der Bildchronik „Das alte Maria-Lanzendorf“ (2005)
- Sissy Roth-Halvax (1946–2009), Bürgermeisterin von 2000 bis 2009, Präsidentin des Bundesrates vom 1. Jänner 2006 bis 30. Juni 2006
- Josef Schmid (1816–1892), Inhaber der Kanzelmühle[16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 3. Band: Klosterthal bis Neunkirchen. Mechitaristen, Wien 1831, S. 70 (Lanzendorf (Maria-) – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maria-Lanzendorf in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 30736 – Maria-Lanzendorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Land Niederösterreich: Übersicht der Gemeinden ( vom 26. August 2016 im Internet Archive)
- ↑ Julia Tanzer: Historische morphologische Veränderung der südlichen Wiener Donauzubringer 1755–2010. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 2016, S. 94 (boku.ac.at [PDF; abgerufen am 3. Januar 2020]).
- ↑ Bundesministerium der Justiz: Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG
- ↑ NÖN: Bezirk Wien-Umgebung wird aufgelöst. Artikel vom 10. September 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ WU-Gemeinden werden neu geordnet Artikel vom 24. September 2015, abgerufen am 27. September 2015.
- ↑ diepresse.com: Niederösterreich: Gemeinden neu zugeteilt. Artikel vom 24. September 2015, abgerufen am 27. September 2015.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Maria-Lanzendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Maria-Lanzendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Maria-Lanzendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Maria-Lanzendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Maria-Lanzendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Maria-Lanzendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 10. Februar 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2025 in Maria-Lanzendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2025, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Gemeinde Maria-Lanzendorf: Michael Lippl (Bürgermeister), abgerufen am 13. Februar 2025.
- ↑ Josef Schmid im RegiowikiAT abgerufen am 2. Februar 2021