Marianne

Marianne ist die Nationalfigur der Französischen Republik. Der Name Marianne kann als (personifizierte National-)Allegorie für die französische Nation stehen.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die erste schriftliche Erwähnung des Namens „Marianne“ als Bezeichnung für die Französische Republik datiert vom Oktober 1792 in Puylaurens im Département Tarn. Es wurde seinerzeit im provenzalischen Dialekt das Lied La garisou de Marianno (französisch La guérison de Marianne ‚Mariannes Genesung‘) des Dichters Guillaume Lavabre gesungen.
In der Französischen Revolution wurde Marianne – bis dahin lediglich ein im Volke weit verbreiteter Name – zum Symbol der Freiheit und damit gleichzeitig der Französischen Republik. Sie trat in die Nachfolge der „Francia“ (bzw. „Gallia“), der Allegorie des Königreichs Frankreich, die in manchen höfischen Bilddarstellungen den französischen König begleitete.[1] Auf Bildern der Marianne ist ihr Kopf gewöhnlich mit der phrygischen Mütze bedeckt, eine oder beide Brüste sind meist unbedeckt. Berühmt ist die Verherrlichung der Freiheit, die Eugène Delacroix in der Julirevolution von 1830 gemalt hat.
Marianne schmückt als Büste praktisch alle französischen Rathäuser, als Statue viele Plätze (zum Beispiel die Place de la Nation und die Place de la République in Paris). Auf Briefmarken, Münzen (1, 2 und 5 Cent) und anderen Gegenständen symbolisiert Marianne die französische Nation.
Modelle der Marianne-Skulptur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Büste der Marianne wird, von Zeit zu Zeit wechselnd, als Ebenbild prominenter Französinnen gefertigt und in den Rathäusern des Landes ausgestellt. Als Modell dienten:[2]
- 1968: Brigitte Bardot (Schauspielerin)
- 1972: Michèle Morgan (Schauspielerin)
- 1978: Mireille Mathieu (Sängerin)
- 1985: Catherine Deneuve (Schauspielerin)
- 1989: Inès de la Fressange (Fotomodell)
- 2000: Laetitia Casta (Fotomodell und Schauspielerin)
- 2003: Évelyne Thomas (Journalistin und TV-Moderatorin)
- 2012: Sophie Marceau (Schauspielerin)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Maurice Agulhon: Marianne au combat. L’imagerie et la symbolique républicaines de 1789 à 1880. Flammarion, Paris 1979, ISBN 2-08-210955-0.
- Maurice Agulhon: Marianne au pouvoir. L’imagerie et la symbolique républicaines de 1880 à 1914. Flammarion, Paris 1989, ISBN 2-08-211191-1.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Informationen der französischen Regierung zur Nutzung des Staatssymbols Marianne (französisch)
- Informationen des französischen Außenministeriums über Marianne (deutsch)
- Artikel über Marianne bei Café du Cycliste (deutsch)
- Die Geschichte der Marianne (abgerufen am 20100603) (Memento vom 11. Dezember 2012 im Internet Archive)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Thomas Lau: „Stiefbrüder“. Nation und Konfession in der Schweiz und in Europa (1656–1712). Köln et al. 2008, S. 169–173.
- ↑ Les symboles de la République (Die Symbole der Republik) In: politique.net (französisch).