Marie Griesbach

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Heinrich Vogeler: Die rote Marie, 1919

Marie Griesbach, verh. Marie Hundt, von Heinrich Vogeler gemalt als Rote Marie (* 26. November 1896 in Dresden; † 13. März 1984 in Ohlenstedt) war eine deutsche Revolutionärin, Anthroposophin und Dichterin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Barkenhoff

Als Arbeiterin in Dresden war sie Vorstandsmitglied des Jugendbildungsvereins und galt als führende Persönlichkeit der Arbeiterjugendbewegung in dieser Stadt. Sie versandte im August 1917 ein Flugblatt gegen den Krieg, weswegen sie am 5. Mai 1918 zu mehreren Monaten Zuchthaus wegen Hochverrat verurteilt wurde. Nach ihrer Befreiung durch die Novemberrevolution wurde sie Mitglied der Gruppe „Internationale Kommunisten“ um Otto Rühle. Sie trat als Rednerin vor allem in Dresden und Pirna auf und erreichte damit tausende von Zuhörern. Nach dem Krieg war sie mit dem Maler Heinrich Vogeler befreundet. Die Worpsweder Künstlergemeinschaft sah sie als „ideal-kommunistisches“ Zusammenleben an und schloss sich der Gruppe an. Zusammen mit Vogeler gründete sie im Sommer 1919 die Kommune und Arbeitsschule Barkenhoff. Zusammen mit Vogeler und anderen Angehörigen der Künstlerkolonie in Worpswede publizierte Griesbach in der anarchistischen Zeitschrift Der freie Arbeiter.

1920 heiratete sie Vogelers Mitstreiter, den Maler Walter Hundt (1897–1975). Sie hatten sieben Kinder und bewirtschafteten einen Bauernhof in Ohlenstedt (Kreis Osterholz) nach den Grundsätzen der Anthroposophie. Zu welchem Zeitpunkt sich die Eheleute der Bewegung von Rudolf Steiner anschlossen, ist nicht genau bekannt.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gedichte. Mit Zeichnungen und Linolschnitten von Walter Hundt, Worpsweder Verlag, Worpswede 1996, ISBN 3-89299-185-5

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Hundt: Die Rote Marie, Schriftenreihe der Barkenhoff-Stiftung Worpswede, 2009
  • Hundt, Walter: Bei Heinrich Vogeler in Worpswede. Erinnerungen, Worpsweder Verlag 1981, ISBN 3-922516-28-9
  • Otte, Rolf: Sie mögen alle Hunde hetzen … Die Dresdner Arbeiterjugend im Kampf gegen das Reichsvereinsgesetz und den ersten Weltkrieg (1906–1918). Schriftenreihe: Beiträge zur Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung, Heft 1, hrsg. vom Museum für Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung im Auftrag der Stadtkommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung bei der SED-Stadtleitung Dresden anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung des „Jugendbildungsvereins der Dresdner Arbeiterschaft“ als Leseheft für die Zirkel Junger Sozialisten, Dresden 1958
  • Dörfer, Horst und Marschner, Wolfgang: Rätemacht oder bürgerliche Nationalversammlung (Mitte November 1918 bis Mitte Januar 1919) – „Alle Macht den Arbeiter- und Soldatenräten!“, in: Zur Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung des Bezirkes Dresden, Heft 7: Die Novemberrevolution und die Gründung der KPD in Ostsachsen, hrsg. von der Bezirksleitung Dresden der SED/Kommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung und dem Zentrum für Territorialgeschichte/Geschichte der Arbeiterbewegung an der TU Dresden, Dresden 1988
  • Claudia Becker: Versuche religiöser Erneuerung in der Moderne am Beispiel des evangelischen Theologen Friedrich Rittelmeyer (1872–1938). Diss. Berlin, 2001 S. 229 Digitalisat Kap.2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]