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Markus Tripolt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Markus Tripolt (* 1965 in Wien) ist ein österreichischer Maler, Aktionskünstler, Erwachsenenbildner und Musiker.

Leben und Beruf

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Markus Tripolt legte 1986 die Meisterprüfung als Absolvent der Malerschule Baden ab und gründete im selben Jahr auch die Werkstätte MEISTERMALER. Zwischen 1989 und 1994 lebte er vorwiegend in Berlin und arbeitete mit dem Fassadenmaler Gert Neuhaus zusammen.1995 absolvierte er eine Ausbildung zum diplomierten Grafikdesigner an der Wiener Werbeakademie, 2011 folgte eine Ausbildung zum diplomierten Erwachsenenbildner.

Sein künstlerisches Schaffen folgt dem Motto Öffentlichkeit braucht Raum, inspiriert unter anderem von den Überlegungen des Publizisten Armin Thurnher zur Medienlandschaft und deren Verantwortung und Einfluss auf das demokratische Gefüge.

Tripolt versteht Kunst als Arbeitsprozess, der aus den vorgefundenen gesellschaftlichen und räumlichen Gegebenheiten heraus entsteht. Seine Projekte sind oft von sozialdemokratischen Grundwerten geprägt, wobei er sich selbst als „Hackler“ im künstlerischen Kontext sieht.

2004 bis 2005 entwickelte er die Wahlkampagne der Wiener Grünen, die in diesem Jahr ihren bis dahin größten Wahlerfolg erzielten.

Markus Tripolt lebt und arbeitet in Wien und ist Vater zweier Kinder.

Werke (Auswahl)

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Tripolts Arbeiten umfassen Wandbilder, Installationen und multimediale Kunstprojekte. Als Musiker ist er unter anderem mit den Bands Chilenen Pepperl und Männer ohne Werk bekannt.

Mural Face in der Neubaugasse in Wien, 2011
Paint back! am Meidlinger Markt, 2013
ICH WEISS an der Volkshochschule Hietzing, 2015
„Regenbogen“ an der Fassade der Volkshochschule Hietzing, 2022

Tripolt gestaltete mehrere großflächige Wandbilder in Wien, Berlin, Ottensheim und Mali/Westafrika darunter:

Tripolt ist für seine sozialkritischen und partizipativen Kunstaktionen bekannt, darunter:

  • 1989–1991 Jahre vergehen, Werte bleiben – Plakataktion in Wien, Berlin und Mali, Westafrika
  • 1992 Roll Wall – Ein Kinderspiel – Gewinnerprojekt der Europäischen Designkonferenz, Messepalast Wien (mit Gudrun Sack)
  • 1998 Feuermauern – Erste Wiener Stadtbildgalerie bestehend aus Installation von Feuermotiven auf neun Wiener Feuermauern (1000 m² Gesamtfläche)[10]
  • 1998 Kunsttransport – Szenebild in 2 Akten Wienstation 2.0
  • 1999 CD-See – Installation aus 7000 bespielten CDs im Schlosspark Kittsee
  • 1999 183 bunte Sessel – Installation auf der Rampe des österreichischen Parlaments zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember[11]
  • 2000 Colored Chairs – Installation im Europäischen Parlament in Straßburg zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember[12]
  • 2000 Die Verleihung des goldenen PFUY! – Videoarbeit anlässlich „100 Tage Widerstand gegen die schwarz-blaue Bundesregierung“
  • 2001 frozen chairs – Installation auf der Rampe des österreichischen Parlaments zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember
  • 2002 Gefellte Bäume – Ironische Stadtbildintervention am 1. April 2002 zum neuerrichteten Museumsquartier[13]
  • 2011 Das Scheidewegvolksbegehren – erfolglosestes Volksbegehren der Zweiten Republik mit nur einer Unterschrift
  • 2013 Colored Chairs – zum Gedenken an Nelson Mandela hat Tripolt eine Installation mit 95 weißen Sesseln in der Mariahilfer Straße, auf dem Platz der Menschenrechte rund um das Omofuma-Denkmal errichtet. Die Sessel „sollen auf sein Projekt Coloured Chairs verweisen, mit dem er den 10. Dezember 2013 zum europaweiten, konsumfreien Feiertag im Zeichen der Menschenrechte ausrufen möchte.“[14]
  • 2019 Medialoop – Ausstellung im Zimmer, Wien

Neben seiner bildenden Kunst ist Tripolt auch als Musiker aktiv:

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitet Tripolt im Bereich visueller Kommunikation und Markenentwicklung. Sein Fokus liegt dabei auf großflächigen Gestaltungskonzepten und somit der Verbindung von Kunst und öffentlichem Raum.[18]

  • UNVORBEISCHAUBAR – Firmenclaim, Fassadengestaltung und Herausgeber des gleichnamigen Firmenmagazins für die Großbilddruckerei Trevision
  • 2002 Gewinner des Golden Pixel Award
  • 2002 Gewinner des Bauherrnpreises[19]
  • 2003–2011 Entwicklung und Produktion der MESSAGEBAG – einer Umhängetasche mit personalisierter Kommunikationsfläche für den öffentlichen Raum
  • 2004–2005 Kreation des Wahlkampfs für die Wiener Grünen
  • 2009 Österreichischer Fassadenpreis für die Bemalung des Riesenradplatzes
  • 2019 Medialoop – Kommunikation und Visualisierung des Symposiums "Entspeziealisierung der Spezialisten" an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Veranstalter Educult / Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Wimmer.[20] Beschreibung und Bebilderung der Aktion im Buch "Kann Kultur Politik? Kann Politik Kultur"[21][22]
Commons: Markus Tripolt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. nichts dahinter 1999_interview und doku auf YouTube, abgerufen am 20. März 2025.
  2. Stadtmenschen. 20. Oktober 1999, abgerufen am 20. März 2025.
  3. Wiener Abbruchgebäude: Weißer Anstrich als Kritik an Kommerzialisierung. Abgerufen am 21. März 2025.
  4. Paintback! auf YouTube, abgerufen am 20. März 2025.
  5. Wiener Abbruchgebäude: Weißer Anstrich als Kritik an Kommerzialisierung. Abgerufen am 20. März 2025.
  6. Der Kreislauf der Farbe im öffentlichen Raum. In: Horizont. 8. August 2013, abgerufen am 20. März 2025.
  7. VHS Hietzing: Ein Mal Farbe tanken bitte. Abgerufen am 20. März 2025.
  8. peter.temel: Bunter Abschied für eine Tankstelle. 7. August 2013, abgerufen am 25. März 2025.
  9. KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien: Keine Angst vor Farbe – Ein Regenbogen für Hietzing. 4. Februar 2022, abgerufen am 20. März 2025.
  10. Bilderwerfen gegen Feuermauern. Abgerufen am 20. März 2025.
  11. Nina Weißensteiner: Stühle statt Lichter. 1. Dezember 1999, abgerufen am 20. März 2025.
  12. coloured chairs 2000 auf YouTube, abgerufen am 20. März 2025.
  13. markus tripolt: "Gefellte" Bäume. 8. Januar 2012, abgerufen am 20. März 2025.
  14. Kondolenzbuch für Nelson Mandela. 9. Dezember 2013, abgerufen am 20. März 2025.
  15. oliver feistmantl: chilenen pepperl „kufstein“. 4. August 2010, abgerufen am 20. März 2025.
  16. Lebenslügenlieder auf YouTube, abgerufen am 20. März 2025.
  17. Gut auf YouTube, abgerufen am 20. März 2025.
  18. Tripolt – Leiwande Kunstprojekte. Abgerufen am 20. März 2025.
  19. TRE betriebsgebäude - querkraft. Abgerufen am 21. März 2025.
  20. Marlene Kalnein: Auf der Suche nach "Spezialisten der Entspezialisierung". In: EDUCULT. 8. März 2019, abgerufen am 25. März 2025 (deutsch).
  21. Kann Kultur Politik? - Kann Politik Kultur? (blickinsbuch.de [abgerufen am 25. März 2025]).
  22. Markus Tripolt: Kann Kultur Politik? Kann Politik Kultur? Hrsg.: Michael Wimmer. © 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston, Wien 2020, ISBN 978-3-11-067980-9, Kap. 42, S. 435.