Martin U. K. Lengemann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Martin U. K. Lengemann, 2011

Martin Ulrich Konrad Lengemann (* 10. September 1969 in Kassel, Hessen) ist ein deutscher Fotograf, Fotojournalist und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin U. K. Lengemann ist der älteste Sohn des ehemaligen hessischen Landtagspräsidenten und ehemaligen thüringischen Staatsministers Jochen Lengemann. Er wuchs in Kassel auf, wo er die Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule besuchte und nach der Mittleren Reife in der Fotoabteilung des vom ehemaligen Fußballnationalspielers Heinrich „Heini“ Weber gegründeten Betriebes „Heini Weber“ eine kaufmännische Ausbildung abschloss. Nebenher arbeitete er als freier Fotograf, unter anderem für den Kasseler Extra Tip.

1990 wurde er zum Wehrdienst eingezogen, erwarb eine Fotografen ATN (Ausbildungs- und Tätigkeitsnummer) und dokumentierte für die Bundeswehr unter anderem die Vereinigung von Bundeswehr und Nationaler Volksarmee (NVA). 1991 verließ er die vereinigte Armee als Reserveunteroffiziersanwärter im Range eines Obergefreiten.

1991 trat er als Hospitant in die Verlagsgruppe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ein. Er lernte dort alle Bereiche des Fotojournalismus bei einer Tageszeitung kennen. 1992 ging Lengemann für kurze Zeit nach Erfurt und bereiste von dort als fotografierender Länderkorrespondent für ein Tochterunternehmen der FAZ die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Später ging er nach Berlin. Dort arbeitete er als stellvertretender Leiter der Fotoredaktion und Fotograf für die Neue Zeit, fotografierte aber auch weiter für die FAZ.

1994 wechselte Lengermann als Redaktionsfotograf zur Axel Springer Zeitungsgruppe Berlin (Die Welt, Welt am Sonntag, Welt Kompakt, Welt Aktuell und Berliner Morgenpost). Daneben erschienen seine Bilder in Büchern, Zeitungen, Magazinen, in Werbekampagnen und auf CD Covern.

Sein Schwerpunkt sind Porträts aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur, aber seine Bilder decken ein weites Spektrum der Pressefotografie ab. Seine Bilder sind subtil, außergewöhnlich und über den Moment der Tageszeitungsveröffentlichung hinaus bestehend.

Lengemann ist auch als Autor tätig. Er schrieb mehrere Jahre über britischen Fußball und publiziert in unregelmäßigen Abständen über klassische Musik. 2007 veröffentlichte er einen Interviewband über den Dirigenten Herbert Blomstedt.

Seit Anfang der 2000er Jahre organisierte er in Großbritannien und Deutschland mehrere Benefiz- und Freundschaftsspiele zwischen deutschen und britischen Fußballmannschaften. 2006 erschien sein Bildband Very British!. Lengemanns Reportagen und Fotothemen setzen sich inhaltlich mit Großbritannien auseinander. Seit den 1990er Jahren bereist er mehrmals im Jahr die britischen Inseln. Im Jahr 2014 initiierte Martin Lengemann das Versöhnungsprojekt Die Narbe, inspiriert durch eine Erzählung seines Urgroßvaters, im Frühjahr 1918 an der Somme in Nordfrankreich mit einem britischen Soldaten einen privaten Waffenstillstand geschlossen zu haben. Lengemann sammelt seit Jahren Einzelschicksale rund um die ehemalige Westfront. Sein Engagement wurde im Sommer 2015 durch den Britischen Botschafter in Berlin, Sir Simon McDonald, mit einer Einladung zum Staatsbesuch von Queen Elisabeth II. gewürdigt.

Lengemann gehörte zum Reporterteam der Welt am Sonntag, welches den ehemaligen Auschwitz-Aufseher Hans Lipschis aufspürte. Er fertigte das einzige bekannte Portraitfoto des ehemaligen Waffen-SS-Mannes Lipschis an, welches in der Folge um die ganze Welt ging.[1]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1989 Die Welt mit meinen Augen sehen, Kassel[2]
  • 2012 Focus Adagio – Bilder von Verführern und Zauberern, Berlin[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010 Society for News Design – Award of Excellence für Die Berliner Philharmoniker
  • 2011 Art Directors Club (ADC) Deutschland – Auszeichnung für Das einzigartige Orchester
  • 2011 Society for News Design – Award of Excellence, für Fotogrüße aus dem Urlaub
  • 2011 European Newspaper Award – Award of Excellence für Fotogrüße aus dem Urlaub
  • 2012 European Newspaper Award – Award of Excellence für Heiligabend 18 Uhr bei…
  • 2013 European Newspaper Award – Award of Excellence für Die Welt des Hans Lipschis
  • 2013 European Newspaper Award – Award of Excellence für Die Straße der Dichter
  • 2013 Society for News Design – Award of Excellence für Sea Interludes
  • 2013 Society for News Design – Award of Excellence für Die Welt des Hans Lipschis
  • 2014 European Newspaper Award – Award of Excellence für Eine Berliner Weihnachtsgeschichte
  • 2014 European Newspaper Award – Award of Excellence für Letzter Tanz
  • 2014 European Newspaper Award – Award of Excellence für Was trägt der Schotte?
  • 2014 European Newspaper Award – Award of Excellence – Sonderpreis 100 Jahre Erster Weltkrieg für Die Narbe
  • 2014 Society for News Design – Award of Excellence für Du darfst nicht!
  • 2015 European Newspaper Award – Award of Excellence – Sonderpreis 70 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg für Kulisse des Grauens

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. So fand die "Welt am Sonntag" Hans Lipschis, Welt am Sonntag vom 21. April 2013
  2. Alt-Berliner Destille
  3. Galerie Extro

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]