Maulbronner Sandstein

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Universität Karlsruhe
Klosteransicht von Maulbronn

Der Maulbronner Sandstein ist ein Sandstein, der um Maulbronn, Pfaffenhofen und Sinsheim-Weiler in Baden-Württemberg abgebaut wird. Er gehört in die Stuttgart-Formation (früher Schilfsandstein oder Schilfsandstein-Schichten) des Mittleren Keuper. Die Stuttgart-Formation kann in die internationale Karnium-Stufe datiert werden.

Gesteinsbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Maulbronner Sandstein ist ein dunkelroter Sandstein mit Parallel- und Schräggeschichtung. Er ist ein feldspatführender Sandstein und seine Sichtflächen wirken teilweise wie geflammt. Seine Bindung ist tonig-ferritisch und kaum kieselig. Die Komponenten bestehen aus 49 Prozent quarzitischen Gesteinsbruchstücken und 25 Prozent Quarz, der Anteil an Alkalifeldspat beträgt 23 Prozent und Muskovit 2 Prozent. Akzessorische Mineralanteile (unter 1 Prozent) sind Rutil, Zirkon und opake Mineralkörner[1]. Seine Rotfärbung stammt von Hämatit. Sein Verwitterungsverhalten ist unterschiedlich, dies hängt wesentlich von den jeweiligen Bruchlagen ab.

Verwendung und Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Sandstein wird und wurde für Massivbauten, für Treppen und Fußböden, Fensterbänke und Wandplatten, Grabmale und Steinbildhauerarbeiten verwendet.

Maulbronner Sandstein wurde am romanischen Kloster Maulbronn, an der Technischen Hochschule Karlsruhe, am Erbprinzenpalais sowie dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe, dem Staatstheater Stuttgart, an Bahnhöfen in Basel, Karlsruhe, Frankfurt am Main, Mainz, Amsterdam und an weiteren Bauwerken an Rhein und Main bis nach Holland verwendet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Sandsteine

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. Dienemann und O. Burre: Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstätten mit Ausnahme der Kohlen, Erze und Salze, Enke-Verlag, Stuttgart 1929, S. 269f.
  • Wolf-Dieter Grimm: Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Lipp-Verlag, München 1990, ISBN 3-87490-535-7.

Einzelnachweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Grimm: Denkmalatlas wichtiger Denkmalgesteine. Gestein Nr. 97 (siehe Literatur)