Max Reisch

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Max Reisch (* 2. Oktober 1912 in Kufstein; † 18. Jänner 1985 ebenda) war ein österreichischer Reiseschriftsteller, Geograph, Journalist und Orientfachmann.

Der Reiseschriftsteller Max Reisch, ca. 1960

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Max Reisch, geboren 1912, ging in Bozen und Kufstein zur Schule und studierte in Wien Architektur und Welthandel. Sein Bruder Hans F. Reisch (1907–2004) ist der Gründer von Spar Österreichische Warenhandels-AG im Jahr 1954.[1]

In den Jugendjahren war er Skifahrer, Motorsportler (Skijöring) und Bergsteiger. In den Jahren 1930 und 1931 unternahm er die 12-Pässe-Fahrt und die Gardasee-Fahrt mit seinen Puch-Motorrädern Type 175 sowie 1932 die Sahara-Fahrt mit Puch-Type 250 – erstmals hatte ein österreichisches Motorrad Nordafrika erreicht. Im Jahr 1933 folgte die nächste Expedition, wieder auf Puch-Type 250, diesmal mit Spezialausrüstung. Mit Herbert Tichy als Beifahrer ging seine zweite Fernreise über den Balkan, Anatolien, die Syrische Wüste und Persien zum indischen Subkontinent. Max Reisch war der Erste, der den Landweg nach Indien mit einem Motorrad erfolgreich bewältigte.

Als Expeditionsleiter der Weltfahrt 1935/36 mit dem neuen Steyr Type 100 fand der Österreicher weltweite Anerkennung; dem Kufsteiner Studenten gelang mit Beifahrer Helmuth Hahmann aus Wien die Erstdurchquerung von Hinterindien (Burma, Thailand, Laos nach China) mit einem Automobil.

In der Folge führte er zahlreiche Expeditionen nach Afrika und Asien durch. Auch im Zweiten Weltkrieg, wo er dem Afrika-Korps angehörte, führte er Forschungen in der Libyschen Wüste durch.

Nach dem Krieg unternahm er eine Fahrt in die Nefuf-Wüste der Arabischen Halbinsel. Alle seine Reisen wurden von ihm journalistisch aufgearbeitet und so erschienen zahlreiche Bücher und Artikel über seine Reisen.

Im Jahr 1950 errang der Motorsportler 38-jährig den österreichischen Rallye-Staatsmeistertitel und wurde der erste Tiroler, der den OSK-Pokal gewinnen konnte.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Transasien. Verlag Brockhaus, Leipzig 1939.
  • Mit 32 PS nach China. F.A. Brockhaus, Leipzig 1941.
  • Transasia. Blix, Oslo 1944 (auf Norwegisch).
  • Indien – lockende Ferne. Verlag Ullstein, Wien 1949.
  • Gewürz und Teekunde. Verlag Waldheim und Eberle, Wien 1950.
  • 2 Mann und 32 PS. Verlag Ullstein, Wien 1951.
  • Im Auto nach Koweit. Verlag Ullstein, Wien 1953.
  • To ar Pa Fire Hjul. Verlag John Griegs, Bergen 1953 (auf Norwegisch).
  • König im Morgenland. Verlag Ullstein, Wien 1954.
  • Till Kuwait. Verlag Natur och Kultur, Stockholm 1955 (auf Schwedisch).
  • Mit 6 PS durch die Wüste. Verlag Carl Ueberreuter Wien 1956.
  • Auf nach Afrika! Verlag Ullstein, Wien 1947.
  • Tapis Volants et Pipelines. Verlag Calmann-Levy, Paris 1957 (auf Französisch).
  • Siwa – Sinai und Sid. Geographischer Verlag Kümmerly und Frey, Bern 1958.
  • Arabien Einst und Jetzt. Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt a. Main 1958.
  • Mit Fridolin nach Indien. Verlag Ehrenwirt, München 1960
  • Mit Fridolin nach Siam. Verlag Ehrenwirt, München 1961.
  • Mausefalle Afrika: Meine Wüstenfahrten bei Rommel, und wie wir aus Tunis entwischt sind. K. Vowinckel, Neckargemünd 1962.
  • Strasse der Zehntausend: Auf den Spuren Alexanders des Großen. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1962.
  • Die Strasse des Glaubens: Auf den Spuren der Kreuzritter. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1965.
  • Karawanenstrassen Asiens. Verlag Welsermühl, Wels 1974.
  • Indien lockende Ferne: 13.000km Pionierfahrt nach Indien. W. Ennsthaler, Steyr 1983, ISBN 3-85068-131-9
  • Im Auto um die Erde: Pionierfahrt durch Burma, Thailand, Laos, Vietnam und China. W. Ennsthaler, Steyr 1984, ISBN 3-85068-176-9
  • An Incredible Journey, The lost world of the 1930s circled by two men in one small car. Veloce Pupl. 2017, ISBN 978-1-787111-65-3 (auf Englisch).
  • India The Shimmering Dream, A captivating window to a forgotten world, to India by motorcycle in 1933. Veloce Publ. 2018, ISBN 978-1-787112-94-0 (auf Englisch).

Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben seinen Fernreisemotorrädern und Automobilen, die samt Zubehör original erhalten blieben, bewahrte er in seiner Heimatstadt Kufstein auch noch andere Veteranenfahrzeuge. Von 2000 bis 2007 wurde eine Ausstellung über seine Expeditionen in Innsbruck gezeigt. Seit Anfang 2008 ist die Sammlung der Expeditionsfahrzeuge mit den historischen Reiseausstattungen im Reisch-Orient-Archiv untergebracht.

Ein Teil wurde in Bozen gezeigt. Ab 18. November 2021 sind Expeditionsfahrzeuge im wieder aufgebauten Museum Crosspoint in Hochgurgl zu sehen.[2]

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1946-1950 Nachkriegszeit - "Rallye"-Staatsmeister, abgerufen am 5. April 2015.
  2. Zerstörtes Motorradmuseum vor Neustart orf.at, 12. November 2021, abgerufen am 12. November 2021.