Meilenbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Meilenbach
Koordinaten: 49° 9′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 49° 8′ 47″ N, 11° 18′ 4″ O
Höhe: 405 m ü. NHN
Einwohner: (2017)
Postleitzahl: 91161
Vorwahl: 09179
Karte
Meilenbach, von Karm aus kommend

Meilenbach ist ein Gemeindeteil der Stadt Hilpoltstein im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde liegt auf der Jurahochfläche unmittelbar östlich von Karm. Der Dorfwiesengraben, ein Zufluss der Schwarzach, fließt im Süden der Einöde vorbei.[1]

Ortsnamensdeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname, der eine Lage am Wasser besagt, soll den mittelhochdeutschen Personennamen Milo enthalten.[2] Eine andere Deutung führt den Ortsnamen auf „michel“ = „groß“ zurück; unklar bleibt, auf was sich dieses Adjektiv beziehen soll.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1188 ist ein „Michilinbach“ erwähnt.[4] Ob das in einer Urkunde von 1268 genannte „Melhinbach“ das heutige Meilenbach ist, ist unsicher. Eine andere urkundliche Erwähnung stammt von 1365.[5] Zum Amt Hilpoltstein von Pfalz-Neuburg gehörend, war Meilenbach mit diesem Amt ab 1542 für 36 Jahre an die Reichsstadt Nürnberg verpfändet. Diese ließ ab 1544 ein Salbuch anfertigen; in ihm heißt es, dass Meilenbach ein „Nürnbergerhof der Rieter von Kornburg“ ist.[6] 1604 erscheint die Ansiedelung als „Meulnbach“ in der Vogel’schen Karte des nun wieder pfalz-neuburgischen Pflegamtes Hilpoltstein, gepfarrt in die seit 1542 evangelische Pfarrei Meckenhausen, die 1627 im Zuge der Gegenreformation wieder eine katholische Pfarrei wurde.[7]

Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand die Einöde aus zwei Untertanen-Anwesen der Grundherrschaft Franz Anton Kammerer, Bierbrauer und Lammswirt in Hilpoltstein. Das dortige Pflegamt übte die hohe und die niedere Gerichtsbarkeit aus. Gepfarrt war die Ansiedelung in die katholische Pfarrei Meckenhausen.[8]

Im neuen Königreich Bayern (1806) war die Gemeinde Karm, bestehend aus dem Dorf Karm und der Einöde Meilenbach, später (vor 1867) auch mit dem Weiler Kauerlach, dem Steuerdistrikt Weinsfeld zugeteilt.[9] Die Meilenbacher Flur war zu Beginn des 19. Jahrhunderts circa 62 Hektar groß.[10]

1875 wurden amtlicherseits in der Gemeinde Karm 25 Pferde, 241 Stück Rindvieh, 47 Schafe und 85 Schweine gezählt; auf Meilenbach entfielen 13 Pferde und 30 Stück Rindvieh.[11]

Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Karm zusammen mit ihren Gemeindeteilen Kauerlach und Meilenbach im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Gemeinde Meckenhausen eingegliedert, die ihrerseits zum 1. Juli 1976 ein Gemeindeteil der Stadt Hilpoltstein wurde.[12]

In Meilenbach hat sich ein Hof seit 1997 auf den Anbau von Holunder spezialisiert.[13]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1818: 12 (2 „Feuerstellen“ = Anwesen; 2 Familien)[14]
  • 1836: 18 (2 Häuser)[15]
  • 1861: 15 (5 Gebäude und die Kirche)[16]
  • 1871: 20 (7 Gebäude)[17]
  • 1900: 16 (3 Wohngebäude)[18]
  • 1938: 20 (nur Katholiken)[19]
  • 1950: 18 (2 Anwesen)[20]
  • 1961: 18 (2 Wohngebäude)[21]
  • 1970: 12[22]
  • 1987: 09 (2 Wohngebäude, 2 Wohnungen)[23]
  • 2017: 08

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Staatsstraße St 2388, an der Meilenbach liegt, führt in westlicher Richtung über Karm zur Auffahrt Hilpoltstein (AS 56) der Autobahn A 9 und in östlicher Richtung nach Höfen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Meilenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Meilenbach im BayernAtlas
  2. Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 45 (1930), S. 109
  3. Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 52 (1937), S. 6, 10
  4. Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 52 (1937), S. 6
  5. Wiessner, S. 35; C. H. von Lang und Maximilian von Freyberg: Regesta sive Rerum Boicarum Autographa... , Volumen III, München 1925, S. 298
  6. Carl Siegert: Geschichte der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein, ihrer Herrscher und Bewohner. In: Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 (1861), S. 225
  7. Günter Frank und Georg Paulus: Edition von Christoph Vogels Beschreibungen pfalz-neuburgischer Ämter (1598-1604), Teil 18: Pflegamt Hilpoltstein, S. 62, siehe [1]; Buchner II, S. 116
  8. Wiessner, S. 225
  9. Wiessner, S. 254
  10. Wiessner, S. 35
  11. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 889
  12. hilpoltstein.de
  13. Direktvermarkter im Naturpark Altmühltal (Memento des Originals vom 14. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.naturpark-altmuehltal.de
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise ... enthaltenen Ortschaften, Ansbach 1818, S. 58
  15. Th. D. Popp: Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner 1836, S. 111
  16. J. Heyberger und andere: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 713
  17. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Sp. 889
  18. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1219
  19. Buchner II, S. 118
  20. Wiessner, S. 254
  21. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 795
  22. Wiessner, S. 254
  23. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 348