Meister des Ortenberger Altars

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Meister des Ortenberger Altars: Ortenberger Altar, Szene Die Heilige Sippe, um 1420, Mittelrhein

Als Meister des Ortenberger Altars wird ein Maler aus der Spätgotik des ersten Drittels des 15. Jahrhunderts bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem von ihm für eine Kirche im hessischen Ortenberg geschaffenen Altar.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Meister des Ortenberger Altars war am Mittelrhein, eventuell in Mainz tätig. Der dreiteilige Ortenberger Altar gilt als eines der bedeutenden Hauptwerke der mittelrheinischen Malkunst des frühen 15. Jahrhunderts.[1] Eventuell waren Gehilfen des Meisters an Teilen der Ausführung beteiligt.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anbetung der Könige. Ausschnitt aus dem Ortenberger Altar (Briefmarke Berlin 1986)

Ortenberger Altar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortenberger Altar, heute im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt, stellt auf der linken Tafel dar die Anbetung des Jesuskindes durch Maria, die Anbetung der Könige auf der rechten Tafel sowie auf der großen Mitteltafel die Heilige Sippe. Heute befindet sich eine Kopie des Werkes in der Ortenberger Kirche.

Es wird vermutet, dass einer der Könige, der auf dem Ortenberger Altarbild zwischen zwei Pagen steht, einer davon mit Zeremonialschwert, den König und Kaiser Sigismund darstellen könnte.[3][4]

Andere Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Meister oder seiner Werkstatt werden weitere Werke zugeschrieben, wie z. B. eine Anbetung im Museum in Aschaffenburg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Bott: Der Ortenberger Altar in Darmstadt. Werkmonographien zur bildenden Kunst in Reclams Universal-Bibliothek. Stuttgart 1966.
  • Gerhard Bott: Der Ortenberger Altar. Darmstadt 1981.
  • Hessisches Landesmuseum (Hrsg.): Der Ortenberger Altar. Einführung: G. Bott, Nachtrag: W. Beeh. Darmstadt 1981.
  • E. M. Vetter: Der Ortenberger Altar. Unter Mitarbeit von D. Hempelmann und R. Kühnen. Wiesbaden 2000.
  • Michael Schroeder: Marienkirche Ortenberg – Kunst und Geschichte der Marienkirche zu Ortenberg. 1. Auflage. Herausgeber: Ev. Kirchengemeinde Ortenberg, 2013.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. D. Schäfer: Der Ortenberger Altar als mittelrheinisches Kunstwerk um 1400. In: E. M. Vetter: Der Ortenberger Altar. Wiesbaden 2000, S. 63–124.
  2. R. Kühnen: Der Ortenberger Altar: Technologischer Befund. In: E. M. Vetter: Der Ortenberger Altar. Wiesbaden 2000. S. 125–138.
  3. G. Schwedler: Ritualdynamik. In: B. Dücker, G. Schwedler (Hrsg.): Das Ursprüngliche und das Neue – Zur Dynamik ritueller Prozesse in Geschichte und Gegenwart. Berlin 2008. S. 168 und Fußnote 54
  4. J. Fajt: (Hrsg.): Karl IV. Kaiser von Gottes Gnaden. Kunst und Repräsentation des Hauses Luxemburg 1310–1437. Katalog zur Ausstellung auf der Prager Burg 2006. München 2006