Meißnischer Kreis

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Die Kreise Kursachsens im 18. Jahrhundert nach Schreiber

Der Meißnische Kreis war ein historisches Territorium des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentum Sachsen, welches im Wesentlichen aus dem östlichen Teil des ehemaligen albertinischen Herzogtums besteht.

Geographische Ausdehnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meißnischer Kreis in einer Karte Sachsens von Homanns Erben, 1757 (Ausschnitt)

Das Gebiet des Meißnischen Kreises umfasste das sächsische Elbtal vom Elbsandsteingebirge bis in die Gegend von Torgau. Landschaften im Kreis sind u. a. ein Teil des Osterzgebirges, die Lommatzscher Pflege, die Dahlener Heide, die Großenhainer Pflege und die heutige Sächsische Schweiz. Der Nordostteil des Kreises liegt heute im Land Brandenburg.

Bedeutende Orte des Kreises waren u. a. Meißen, Dresden, Pirna, Großenhain und Torgau. Durch den Kreis floss die Elbe und ihre Zuflüsse Gottleuba, Müglitz, Weißeritz, Wesenitz. Weitere Flüsse im Kreisgebiet waren die Große Röder und die Schwarze Elster.

Angrenzende Gebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leipziger Kreis Stiftsamt Wurzen Kurkreis Markgraftum Niederlausitz
Leipziger Kreis Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Markgraftum Oberlausitz
Erzgebirgischer Kreis Königreich Böhmen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis entstand mit Erlass der Kanzleiordnung von Kurfürst Moritz am 5. August 1547. Oberster Repräsentant des Kreises war ein Oberhauptmann, später auch Kreishauptmann genannt. Ihm oblag die Kontrolle der Einnahmen und Ausgaben aller ihm unterstellten Ämter, die Aufsicht über die Beamten und das Straßenwesen. Das Gebiet des Erzgebirgischen Kreises wurde erst 1691 aus dem vergleichsweise großen Meißnischen Kreis herausgelöst. 1815 musste ein Teil des Kreises an das Königreich Preußen abgetreten werden. 1835 übernahm die Kreisdirektion Dresden die Rechtsnachfolge der Kreishauptmannschaft Meißen.

Ämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ämter des Meißnischen Kreises
Amt Anmerkungen
Kreisamt Meißen mit 324 Dörfern
Prokuraturamt Meißen mit 35 Dörfern, darunter die Tafelgüter des Bischofs
Stiftsamt Meißen mit 22 Dörfern, dem Besitz des Domkapitels
Schulamt Meißen mit 22 Dörfern, zum Unterhalt der Landesschule St. Afra
Amt Torgau mit dem Amt Belgern
Oberamt Dresden (143 Dörfer)
Amt Stolpen 70 Dörfer
Amt Hayn (Großenhain)
Amt Zabeltitz Karte des Amts Zabeltitz
Amt Dippoldiswalde
Amt Pirna
Amt Hohnstein mit Amt Lohmen
Amt Radeberg mit Amt Laußnitz
Amt Moritzburg
Amt Senftenberg
Amt Finsterwalde 1656/57 bis 1738 beim Herzogtum Sachsen-Merseburg
Amt Mühlberg
Amt Oschatz
Amt Zadel

Oberhauptmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]