Mensur (Musik)
In der Musik bezieht sich der Begriff Mensur (veraltet auch Diapason) auf bestimmte Abmessungen von Musikinstrumenten oder Teilen davon:
- bei Saiteninstrumenten:
- im engeren Sinne die frei schwingende Länge der Saiten, gemessen zwischen dem Sattel und dem Steg des Instruments;
- im weiteren Sinne grundlegende Abmessungen wie Halslänge, Zargenhöhe, Korpusbreite usw.
- bei Blasinstrumenten das Verhältnis der Weite zur Länge des Rohrs
- im Orgelbau:
- allgemein die Festlegung aller Maße einer Pfeife und der Verlauf dieser Maße über eine Pfeifenreihe. Der Klangcharakter der Pfeifen wird wesentlich durch die Mensuren geprägt. Mensuren werden meist durch relative Längenverhältnisse ausgedrückt (relative Mensur)
- im engeren Sinne ist mit Mensur die Weitenmensur gemeint, also das Verhältnis vom Durchmesser zur Länge der Pfeife. Sie ist die wichtigste Mensur im Orgelbau, aus ihr ergibt sich die Einteilung in „eng“, „mittel“ oder „weit“ mensurierte Register.
In der Mensur drückt sich instrumentenbaulich die Grundsatzentscheidung für eine bestimmte Klangcharakteristik aus. In Begleittexten zur Historischen Aufführungspraxis bei Alter Musik liest man häufig von Violinen, Posaunen usw. „alter Mensur“; dieses besagt, dass es sich um Nachbauten historischer Vorbilder mit den ihnen eigenen Abmessungen handelt.