Mettauer Überschiebung

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Die Mettauer Überschiebung ist eine von Südwest nach Nordost streichende, tektonisch bedingte Überschiebung und als solche eine Störungszone in der Erdkruste am Hochrhein im Kanton Aargau und im Landkreis Waldshut.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mettauer Überschiebung[1] liegt über dem Grundgebirge und besteht aus triassischen Gesteinsschichten, die sich von Mettau aus über den Rhein bis nach Waldshut-Tiengen verfolgen lassen. Sie ist älter als die Mandacher Störung, die während der pliozänen Jurafaltung entstand. Die Mettauer Überschiebung gründet im Grabensystem des Perm, an deren Nordrand im Unterkarbon der Bonndorfer Graben und der Lenzkircher Graben entstanden. Weitere markante tektonische Strukturen im Hotzenwald sind die Bruchzone von Wehr, die Vorwaldstörung und die Eggbergverwerfung.

Die Gesamtheit der Brüche, Schollen, Gräben, Verwerfungen und Überschiebungen wird auch als Südschwarzwälder Hauptbewegungszone bezeichnet. Die ursprüngliche Bildung wird als variskisch angenommen. Nach langer Ruhephase entstanden im Jura Senkungen, zu Beginn des Tertiärs erfolgte noch Abtragung und die Einsenkung des Oberrheingrabens. Im Miozän und Pleistozän folgten Hebungen, die sich im Tertiär und Quartär fortsetzten und bis heute andauern, der Schwarzwald (Feldberg) hob sich auf rund 1000 Meter an (2 bis 5 mm pro Jahrzehnt, bezogen auf das Oberrhein-Niveau, Messung von 1967).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Metz: Geologische Landeskunde des Hotzenwaldes, 1987 ISBN 3-7946-0174-2
  • Hans Schneider, Über junge Krustenbewegungen in der voralpinen Landschaft zwischen dem südlichen Rheingraben und dem Bodensee, In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen, 1973 und 1975
  • Friedrich Spiegelhalter, Die Tektonik im obersten Teil des Bonndorfer Grabens, Inaugural-Dissertation, C. Winter 1912
  • Serge von Bubnoff, Die hercynischen Brüche im Schwarzwald, ihre Beziehung zur carbonischen Faltung und ihre Posthumität, Stuttgart, Schweizerbart 1921 (Phil. Hab.-Schr.) auch als Sonderabdruck in: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Beilage Band 45.
  • Martin Georg Schäfer, Die devonischen Sedimente der Südschwarzwälder Hauptbewegungszone (Böllen-Lenzkirch). Erschienen als Band 8 der Arbeiten aus dem Geologisch-Paläontologisches Institut der Technischen Hochschule Stuttgart, 1957

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rudolf Metz:Geologische Landeskunde des Hotzenwalds S. 88