Michael Hanfeld

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Michael Hanfeld (* 1965 in Bonn) ist ein deutscher Journalist und Publizist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanfeld arbeitete neben seinem Studium der Geschichts-, Politik- und Rechtswissenschaften an der Universität Bonn als freier Journalist unter anderem für die Kölnische Rundschau. 1991 wechselte er zur FAZ-Tochter „Institut für Medienentwicklung und Kommunikation“. Ab 1998 leitete Hanfeld das Medienressort der FAZ, nachdem er zuvor drei Jahre lange Redakteur der Medienseite gewesen war. Seit Dezember 2013 ist er einer der Stellvertreter des Feuilleton-Chefs und für das Feuilleton Online zuständig. Hanfeld schreibt in der FAZ auch unter dem Autorenkürzel „miha“. Außerdem ist er als Herausgeber tätig und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Humboldt-Forschungsinstitutes Eigentum und Urheberrecht in der Demokratie.[1] Hanfeld ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Kontroversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antisemitismusvorwurf 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanfelds Kritik an der angekündigten Milliardenspende des Facebook-Chefs Mark Zuckerberg wertete der Historiker Götz Aly als antisemitisch.[2] Der Historiker und Redakteur bei Deutschlandradio Kultur Winfried Sträter warf Aly daraufhin vor, die Debattenkultur zu zerstören, da er „… den Antisemitismusvorwurf an den Haaren herbeiziehen“ würde.[3]

Leistungsschutzrecht und Urheberrechtsreform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanfeld sprach sich in mehreren Artikeln der FAZ für das Leistungsschutzrecht für Presseverleger auf EU-Ebene aus. Der Blogger Stefan Niggemeier bezeichnete die in diesem Zusammenhang vorgebrachten Behauptungen und Argumente Hanfelds als „offensichtlich falsch“ und schlussfolgerte eine „Radikalität der Verlage beim Durchsetzen der eigenen Interessen“, die „keine Grenzen“ kenne.[4][5]

Hanfeld setzte sich in seiner Berichterstattung zur Urheberrechtsreform der Europäischen Union in einer Reihe von Artikeln für die vorgeschlagene Reform ein, damit sichergestellt sei, „dass Kreative und Urheber einen Lohn für die Verwertung ihrer Werke bekommen“.[6] Hanfeld vertritt damit die Ansicht des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), sowie über 240 europäischer Verbände, die Autoren, Komponisten, Schriftsteller, Journalisten und Fotografen vertreten.[7] Seine Haltung wurde von zahlreichen Gegnern der Reform kritisiert.[8]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1999 erhielt er den Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik des Adolf-Grimme-Instituts. Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens bemängelte er, dass vom Grimme-Institut in der Amtszeit von Frauke Gerlach kaum noch Impulse für die medienkritische Debatte ausgingen.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kathrin Anna Kirstein: Humboldt-Forschungsinstitut Eigentum und Urheberrecht in der Demokratie feierlich eröffnet — Presseportal. Abgerufen am 10. Dezember 2019.
  2. Götz Aly zu Zuckerberg-Kritikern - „Es gibt diesen feinen bürgerlichen Antisemitismus“. Deutschlandradio Kultur, 12. Dezember 2015;.
  3. Winfried Sträter: Götz Aly beschädigt unsere Debattenkultur Kommentar auf Deutschlandradio Kultur Online vom 11. Dezember 2015
  4. Lügen fürs Leistungsschutzrecht (das hört nie auf) | Übermedien. In: Übermedien. 9. November 2018 (uebermedien.de [abgerufen am 14. November 2018]).
  5. Karin Fischer: Niggemeier: Zeitungen berichten „nicht zuverlässig“ über Leistungsschutzrecht. Deutschlandfunk vom 30. November 2012
  6. Wikimedia Widerstand: In der Filterblase. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 8. März 2019; abgerufen am 11. März 2019.
  7. Über 240 Organisationen appellieren an EU-Parlament: #Yes2Copyright (Memento vom 25. März 2019 im Internet Archive) auf der Internetseite des BDZV.
  8. Stefan Niggemeier: Lügen fürs Leistungsschutzrecht (das hört nie auf). Übermedien, abgerufen am 23. März 2019.
  9. Michael Hanfeld: Gütesiegel ohne Wert. Das Grimme-Institut wird 50, und nun? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. November 2023, S. 13.