Michael Spivak

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Michael Spivak berührt mit der Nase seinen Schuh (Berkeley 1974)

Michael Spivak (* 25. Mai 1940 in Queens; † 1. Oktober 2020 in Houston)[1] war ein US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit Differentialgeometrie und Topologie beschäftigte und in den USA für seine Lehrbücher bekannt ist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael David Spivak wurde 1964 bei John Milnor an der Princeton University mit der Dissertation On Spaces Satisfying Poincaré Duality promoviert.[2] Danach war er eine Zeit lang an der Brandeis University. 1968/1969 arbeitete er am Institute for Advanced Study.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spivak ist vor allem für mehrere Lehrbücher bekannt, zunächst die sehr umfangreiche fünfbändige Comprehensive Introduction to Differential Geometry (3. Auflage 1999), in der er auch ausführlich auf historische Bezüge eingeht (Carl Friedrich Gauß, Bernhard Riemann, mit Übersetzung ihrer berühmten Arbeiten) und die in dem von ihm gegründeten Verlag Publish-or-Perish-Press erschien.

Bekannt ist Spivak vor allem für sein viel verwendetes Calculus-Lehrbuch (3. Auflage 1994) sowie sein knappes Buch über Analysis in mehreren Variablen Calculus on Manifolds (1965). Er schrieb auch ein Buch über AMS-TeX (The Joy of TeX: A Gourmet Guide to Typesetting with the AMS-TeX Macro Package 1990)[3] und A Hitchhikers Guide to Calculus (1995).

1985 gewann Spivak den Leroy P. Steele Prize.

Spivak-Pronomen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vorwort seines Handbuchs The Joy of TeX erklärte Spivak 1983 die von ihm weiterentwickelten Personalpronomen E…Em…Eir…Eirs…Emself, um eine Person unbekannten oder nichtbinären Geschlechts genderneutral beschreiben zu können (als großgeschriebene Verkürzung der beiden Formen he/she „er/sie“).[4] Im Buch selber kommen die Pronomen kaum vor, in anderen seiner Bücher verwendete Spivak diese Pronomen nicht.[5] Diese Formen wurden bekannt als „Spivak-Pronomen“ (spivak pronouns) als Alternative zum singularem they für nichtbinäre Personen.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In manchen Büchern bringt Spivak an versteckter Stelle einen Hinweis auf gelbe Schweine (yellow pigs) und die Zahl „17“ unter.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Swap: Michael Spivak. In: Everything2.com. 6. August 2005 (englisch; zu Spivaks Stil, seinen Büchern und die Spivak-Pronomen).

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Barbara Beeton: Michael D. Spivak, 1940–2020. In: TUGboat. Band 42, Nr. 3, 2021, S. 226–227 (englisch, PDF: 220 kB, 2 Seiten auf tug.org/TUGboat).
  2. Das Buch Morse theory von John Willard Milnor 1963 (Ableitung Bott-Periodizitätstheorem in stabiler Homotopie) beruht auf Mitschriften der Vorlesungen von Spivak und Robert Wells.
  3. Michael Spivak: The Joy of TeX. 2. Auflage. American Mathematical Society, 1990, ISBN 0-8218-2997-1 (Handbuch zu AMS-TeX auf Englisch, Volltext von 2019 auf CTAN).
  4. Sue Thomas: Spivak. In: BarcelonaReview.com. März 2003, abgerufen am 13. Februar 2022 (englisch; aus der Printausgabe Nr. 35, März–April 2003).
  5. Swap: Michael Spivak. In: Everything2.com. 6. August 2005, abgerufen am 13. Februar 2022 (englisch).
  6. Vincent Lefèvre: 17 (Seventeen) and Yellow Pigs. In: vinc17.org. 28. Dezember 2016, abgerufen am 13. Februar 2022 (englisch).