Mieszkowice (Prudnik)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mieszkowice
Dittmannsdorf
?
Mieszkowice Dittmannsdorf (Polen)
Mieszkowice
Dittmannsdorf (Polen)
Mieszkowice
Dittmannsdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Prudnik
Gmina: Prudnik
Fläche: 10.25'"`UNIQ−−ref−00000005−QINU`"' km²
Geographische Lage: 50° 23′ N, 17° 29′ OKoordinaten: 50° 22′ 56″ N, 17° 28′ 59″ O
Höhe: 250–305 m n.p.m.
Einwohner: 489 (2012[2])
Postleitzahl: 48-200
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPR
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Mieszkowice (deutsch Dittmannsdorf) ist ein Ort in der Gmina Prudnik im Powiat Prudnicki in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Waldhufendorf Mieszkowice liegt im Süden der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich des Gemeindesitzes und der Kreisstadt Prudnik und etwa 57 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Mieszkowice liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Westlich des Ortes fließt die Steinau (Ścinawa Niemodlińska). Südwestlich des Orts erstreckt sich das Zuckmanteler Bergland (Góry Opawskie). Westlich des Ortes verläuft die Bahnstrecke Krnov–Głuchołazy.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte sind Rudziczka (Riegersdorf) im Osten, Szybowice (Schnellewalde) im Süden, Lipowa (Lindewiese) im Nordwesten und Piorunkowice (Schweinsdorf) im Nordosten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alte Postkarte von Dittmannsdorf (1906)
Georgskirche

Dittmannsdorf wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Waldhufendorf angelegt und mit deutschen Kolonisten besiedelt.[3] Erstmals erwähnt wurde der Ort 1464 als Ditmarsdorff.[4]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gelangte Dittmannsdorf mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Dittmannsdorf ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1841 wurde im Ort eine katholische Schule eingerichtet. 1845 bestanden im Dorf ein Vorwerk, eine Kirche, eine evangelische Schule, eine katholische Schule, zwei Wirtshäuser sowie weitere 218 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Dittmannsdorf 1246 Menschen, davon 480 katholisch.[4] 1855 lebten 1707 Menschen in Dittmannsdorf. 1865 bestanden im Ort 71 Bauer-, 5 Gärtner- und 97 Häuslerstellen sowie zwei Erbscholtiseien und eine Mühle. Die katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 81 Schülern besucht. Die evangelischen Gläubigen waren nach Schnellwalde eingepfarrt. Die örtliche evangelische Schule wurde 1865 von 140 Schülern besucht.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Dittmannsdorf gegründet, welcher aus den Landgemeinden Dittmannsdorf und dem Gutsbezirk Dittmannsdorf bestand. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer und Kgl. Premierlieutenant Paul Plewig.[6] 1885 zählte Dittmannsdorf 1141 Einwohner.[7]

1933 lebten in Dittmannsdorf 866 sowie 1939 816 Menschen. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.[8]

Im März 1945 floh die Bevölkerung vor den sowjetischen Truppen in Richtung Ludwigsdorf bei Bad Ziegenhals. Ein Teil der Flüchtenden kehrte im Mai wieder nach Dittmannsdorf zurück. Im Juli und August 1945 besetzen polnische Siedler die leeren Bauernhöfe in Dittmannsdorf. Am 1. Juli 1946 erfolgte die Vertreibung der restlichen Deutschen.[9]

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Mieszkowice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum Powiat Prudnicki.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sühnekreuz
  • Die römisch-katholische Kirche St. Georg (poln. Kościół św. Jerzego) wurde erstmals 1465 erwähnt. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1586 und wurde zunächst durch die protestantische Gemeinde genutzt. 1629 ging die Kirche an die katholische Gemeinde im Ort.[2] Seit 1955 steht das Gotteshaus unter Denkmalschutz.[10]
  • Steinerne Wegekapelle mit Glockenturm
  • Steinerne Wegekapelle mit Marienstatue
  • Hölzernes Wegekreuz
  • Sühnekreuz

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mieszkowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Raport o stanie gminy za 2019 rok (Memento des Originals vom 15. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/prudnik.pl, S. 9 (polnisch)
  2. a b Orte in der Gmina Prudnik – Geschichte und Daten (Memento des Originals vom 27. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/prudnik.pl (polnisch)
  3. Walter Kuhn: Siedlungsgeschichte Oberschlesiens. Oberschlesischer Heimatverlag, Würzburg. 1954. S. 66.
  4. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 96.
  5. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1056
  6. Territorial Amtsbezirk Dittmannsdorf
  7. AGOFF Kreis Neustadt O.S.
  8. Michael Rademacher: Neustadt_os. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Geschichte von Mieszkowice (polnisch)
  10. Verzeichnis der Denkmäler in der Woiwodschaft Oppeln