Mijas

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Gemeinde Mijas
Wappen Karte von Spanien
Mijas (Spanien)
Mijas (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Andalusien Andalusien
Provinz: Málaga
Comarca: Costa del Sol Occidental
Gerichtsbezirk: Fuengirola
Koordinaten: 36° 36′ N, 4° 38′ WKoordinaten: 36° 36′ N, 4° 38′ W
Höhe: 428 msnm
Fläche: 148,80 km²
Einwohner: 89.502 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 601 Einw./km²
Postleitzahl(en): 29649, 29650
Gemeindenummer (INE): 29070 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Josele González
Website: www.mijas.es/portal/
Lage des Ortes

Mijas [andalusisch Mihah] ist eine südspanische Stadt und eine Gemeinde (municipio) mit insgesamt 89.502 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Südosten der Provinz Málaga in der autonomen Gemeinschaft Andalusien.

Lage und Klima

Das historische Zentrum der Stadt Mijas (Mijas Pueblo) liegt an der Südflanke der über 1000 m hohen Berge der Sierra de Mijas etwa 5 km nördlich der Costa del Sol knapp 560 km (Fahrtstrecke) südlich von Madrid bzw. ca. 33 km südwestlich der Provinzhauptstadt Málaga in einer Höhe von ca. 430 m. Die Region um Mijas bietet ein subtropisches Mittelmeerklima, mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 18 Grad Celsius, einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge von ca. 605 mm und fast 3000 Sonnenstunden pro Jahr.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1857 1900 1950 2000 2019
Einwohner 5.073 5.690 7.129 41.911 82.742[3]

Die Einwohnerzahl der Gemeinde ist infolge der touristischen Entwicklung und der Zuwanderung aus den Bergdörfern der Umgebung oder anderen teilen Spaniens seit den 1950er Jahren deutlich angestiegen.

Wirtschaft

Die Gegend wurde wahrscheinlich schon in iberischer Zeit von Hirtennomaden und ihren Herden während der Sommermonate aufgesucht. Der sich später entwickelnde Ort mit seinen sich im Wesentlichen selbst versorgenden Einwohnern war traditionell von der Feldwirtschaft und von der Viehzucht abhängig. Angebaut wurden Getreide, Wein, Oliven und Gemüsepflanzen wie Bohnen und Erbsen. In den 1960er Jahren begann man mit der Entwicklung des Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales).

Geschichte

Die Geschichte des Ortes reicht möglicherweise bis in die iberisch-phönizische Zeit zurück. Die Römer nutzten die Küstenregion als Durchgangsstraße in Richtung Málaga und Cádiz, aber auch der Ort existierte bereits zu dieser Zeit. Im Jahr 711 setzten arabisch-maurische Heere aus Marokko über und drangen binnen weniger Jahre bis weit in den Norden der Iberischen Halbinsel vor. Im Zuge der Rückeroberung der ehemals christlichen Gebiete (reconquista) wurde Mijas im Jahr 1487 zweimal belagert, hielt jedoch zunächst stand.[4]

Sehenswürdigkeiten

Durch seine Lage in der Nähe der Touristenorte an der Costa del Sol zwischen Torremolinos und Marbella ist Mijas ein sehr beliebtes Ziel für Tagesausflüge.

Sonstiges

Im Museum von Mijas ist das nachgebaute Treppenversteck des Vorbürgerkriegs-Bürgermeisters von Mijas, Manuel Cortés Quero, zu sehen. Dieser hatte sich nach dem Spanischen Bürgerkrieg in Mijas versteckt, bis das Regime Francos 1969, dreißig Jahre nach Kriegsende, eine Generalamnestie für alle „Kriegsverbrecher“ – gemeint waren ausschließlich die der Gegenseite – erließ. Außer Cortés kamen nur noch zehn Männer aus ihren Verstecken. Der englische Journalist Ronald Fraser interviewte Manuel Cortés und veröffentlichte 1972 das Buch In Hiding. The life of Manuel Cortés, auf Deutsch erschienen unter dem Titel Im Versteck. Die Interviews waren ein Meilenstein in der methodischen Entwicklung der Oral History.[5]

Weblinks

Commons: Mijas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Mijas – Klimatabellen
  3. Mijas – Bevölkerungsentwicklung
  4. Mijas – Geschichte
  5. Ronald Fraser: Mijas. República, guerra y Franquismo en un pueblo andaluz, 1985, ISBN 84-85855-32-9