Milan Nenadić

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Milan Nenadić (1972)

Milan Nenadić (* 12. August 1943 in Drenorcu bei Petrinje; † 16. Januar 2024) war ein jugoslawischer Ringer. Er war Gewinner der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1972 in München im griechisch-römischen Stil im Mittelgewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Milan Nenadić begann als Jugendlicher beim Sportclub RK Radnički Petrinje mit dem Ringen. Er war einer der vielen Ringer aus der Vojvodina, die damals den Großteil der Ringer in der jugoslawischen Nationalstaffel stellten. Nenadić konzentrierte sich auf den griechisch-römischen Stil und erreichte Mitte der 1960er Jahre die jugoslawische Spitzenklasse im griechisch-römischen Stil. Seinen ersten jugoslawischen Meistertitel gewann er im Jahre 1967 im Weltergewicht, dem noch fünf weitere folgten. Seinen Einstand bei internationalen Meisterschaften absolvierte Nenadić bei den Weltmeisterschaften 1965 im finnischen Tampere. Dort kam er im Weltergewicht mit zwei Siegen und einem Unentschieden gleich auf einen hervorragenden 5. Platz.

Im folgenden Jahr belegte er bei der Europameisterschaft in Essen den 8. Platz und bei der Weltmeisterschaft in Toledo (Ohio) wieder einen guten 5. Platz im Weltergewicht, wobei er nach zwei Siegen und einem Unentschieden erst an dem mehrfachen sowjetischen Weltmeister Wiktor Igumenow scheiterte.

Seinen ersten großen Erfolg feierte Nenadić bei der Europameisterschaft 1968 in Västerås. Im Weltergewicht gewann er vier Kämpfe und wurde Vizeeuropameister. Bei den Olympischen Spielen des gleichen Jahres in Mexiko-Stadt verlor er in seinem vierten Kampf überraschend gegen den Polen Adam Ostrowski und erreichte deshalb nur den 7. Platz.

Nach einer Gewichtsklassen-Neueinteilung durch den internationalen Ringerverband FILA startete Nenadić ab 1969 im Mittelgewicht. In dieser neuen Klasse hatte er bei den im März im argentinischen Mar del Plata stattgefundenen Weltmeisterschaft einen hervorragenden Einstand, denn er gewann dort die Bronzemedaille. An der Europameisterschaft 1969 in Modena nahm ein Großteil der starken Ringer aus den Ostblockstaaten nicht teil, weil die italienische Regierung das Hissen der DDR-Flagge untersagt hatte. Jugoslawien startete jedoch und Nenadić wurde in überlegenem Stil Europameister.

Dass dieser Erfolg wegen der etwas schwächeren Besetzung kein Zufall war, bewies er 1970, als er bei der Europameisterschaft in Berlin (Ost), diesmal mit allen Stars, erneut Europameister im Mittelgewicht wurde. Bei der Weltmeisterschaft 1970 in Edmonton in Kanada gewann er die Bronzemedaille im Mittelgewicht.

1972 gelang Nenadić dann bei den Olympischen Spielen in München der Gewinn einer Bronzemedaille. Gegen die damals in dieser Gewichtsklasse dominierenden Weltklasseringer Anatoli Nasarenko aus der Sowjetunion und Csaba Hegedűs aus Ungarn hatte er allerdings keine Siegchance.

In den Jahren 1973 und 1974 startete Nenadić nur mehr bei den Weltmeisterschaften, weil ihm in Jugoslawien in Momir Petković ein harter Gegner erwachsen war, der ebenfalls Startplätze beanspruchte. 1973 in Teheran war Nenadić aber wieder in hervorragender Form und wurde Vizeweltmeister und 1974 belegte er in Kattowitz einen hervorragenden 4. Platz.

1975 zog sich Milan Nenadić vom internationalen Wettkampfgeschehen zurück.

Nenadić starb im Januar 2024 im Alter von 80 Jahren.[1]

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, We = Weltergewicht, Mi = Mittelgewicht, damals bis 78 kg bzw. 82 kg Körpergewicht)

Jugoslawische Meisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Milan Nenadić wurde 1967, 1969, 1970, 1971, 1973 und 1975 jugoslawischer Meister im griech.-röm. Stil im Welter- bzw. Mittelgewicht.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1) Fachzeitschrift Athletik aus den Jahren 1965 bis 1975,
  • 2) Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Преминуо легендарни рвач Милан Ненадић