Milan Orlić

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Milan Orlić (serbisch-kyrillisch: Милан Орлић; * 15. November 1962 in Pančevo, Jugoslawien) ist ein serbischer Dichter, Schriftsteller und Verleger.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Milan Orlić absolvierte nach der Matura ein Studium (Magister) an der Philosophischen Fakultät der Universität Belgrad. Im Jahre 1987 veröffentlichte der Belgrader Verlag Prosveta den ersten Prosaband des fünfundzwanzigjährigen Autors und zwei Jahre später war Orlić einer der Herausgeber des literarischen Jahrbuchs des 14. Rukopisi (Manuskripte) Festivals 1989. Das bis heute alljährlich stattfindende Festival wird seit 1977 vom Haus der Jugend (Dom omladine) seiner Geburtsstadt zur Förderung junger Autoren veranstaltet. Im Jahre 1994 begann er neben seiner künstlerischen Laufbahn mit der Gründung des Verlags Mali Nemo auch eine Karriere als Unternehmer. Das Verlagssortiment umfasst sowohl literaturwissenschaftliche, geisteswissenschaftliche und kulturgeschichtliche als auch belletristische Publikationen von intellektuellen Persönlichkeiten und jungen Autoren der zeitgenössischen Literatur Serbiens. Der Dichter und Schriftsteller Orlić wurde mehrfach mit serbischen Literaturpreisen ausgezeichnet, unter ihnen so renommierte Preise wie der Isidora-Sekulić-Preis (1995), der Branko-Miljković-Preis (1998) und der Milan-Rakić-Preis (2006). Als Verleger gründete er selbst einen nach dem Verlag benannten Preis zur Förderung zeitgenössischer Literatur. Der Mali-Nemo-Preis (Nagrada Mali Nemo) wurde von 2007 bis 2013 jedes Jahr während der Belgrader Buchmesse vergeben. 2004 war sein Verlag der einzige Repräsentant aus der Vojvodina bei der Frankfurter Buchmesse.[1][2][3][4][5][6][7][8]

In den letzten zwei Jahrzehnten sind zahlreiche von ihm verfasste Rezensionen und Essays zur serbischen Literatur in namhaften Magazinen (u. a. Letopis Matice srpske, Polja, Koraci) der Literaturszene Serbiens veröffentlicht worden. Er selbst ediert seit vielen Jahren als Chefredakteur das mittlerweile viel beachtete Literaturmagazin Sveske (Serbisch: Notizbücher). Milan Orlić hat bisher an vielen internationalen akademischen Tagungen, Symposien und literarischen Soiréen von Institutionen wie zum Beispiel dem Centre culturel de Serbie (Paris, 2012) oder der Association for Slavic, East European & Eurasian Studies (Boston, 2013) teilgenommen. Er war von 2002 bis 2005, 2010 und im Jahre 2013 zeitweiliger Dozent für serbische Literatur und hielt Vorlesungen an den Universitäten in Paris, Prag, Brünn, Krakau, Danzig, Breslau, Posen, Opole und Melbourne. Eine Auswahl seiner Lyrik ist 2006 und 2008 in Anthologien in rumänischer und polnischer Übersetzung erschienen. In englischer Übersetzung sind einige seiner Gedichte 2001, 2013 und 2016 in der International Poetry Review (Greensboro, North Carolina), in The Literary Review (Madison, New Jersey) und von einem Verlag in New Orleans publiziert worden. Zwei seiner Gedichtbände sind 2013 in einer französischen Ausgabe erschienen. Im Jahre 2015 krönte Milan Orlić seinen erfolgreichen Lebensweg mit der Promotion zum Doktor der Philosophie an der Monash Universität in Melbourne.[9][10][11][12][13][14][15][16][17]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • O ne/stvarnom: pričoroman (Über das Un/Wirkliche: Novelle), Književna omladina Srbije, Belgrad 1987, ISBN 86-7343-012-7.
  • Momo u polarnoj noći: bajka za odrasle (Momo in der Polarnacht: Ein Märchen für Erwachsene), Prosveta, Belgrad 1992, ISBN 86-07-00671-1, Roman.
  • Iz polarne noći (Aus einer Polarnacht), Prosveta, Belgrad 1995, ISBN 86-07-00911-7, Gedichte.
  • Zapisi iz polarne noći (Notizen aus einer Polarnacht), Prosveta, Belgrade 1997, ISBN 86-07-00000-4, Essays.
  • Bruj milenija (Das Summen des Jahrtausends), Prosveta, Belgrad 1998.[18]
  • Grad, pre nego što usnim (Die Stadt bevor ich einschlafe), Mali Nemo, Pančevo 2005, ISBN 86-83453-63-4, Gedichte.
  • Žudnja za celinom (Sehnsucht nach Ganzheit), Mali Nemo, Pančevo 2009, ISBN 978-86-7972-043-6, Gedichte.
  • Ardent désir d'unité; La ville, avant que je m'endorme (Sehnsucht nach Ganzheit; Die Stadt bevor ich einschlafe), L'Harmattan, Paris 2013, ISBN 978-2-343-01928-4.
  • Andrić, Crnjanski, Pekić : pripovedne strukture srpskog (post)modernističkog romana: dekonstrukcija pripovednog subjekta i rekonstrukcija figure pripovedača (Andrić, Crnjanski, Pekić: Erzählstrukturen des serbischen (post) modernistischen Romans: die Dekonstruktion des erzählerischen Subjekts und die Rekonstruktion der Erzählerfigur), Mali Nemo, Pančevo 2017, ISBN 978-86-7972-107-5, Literaturtheorie.[19]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biografie auf der offiziellen Webseite des Verlags Mali Nemo, abgerufen am 27. März 2018.
  2. Verlagsinformationen auf der Webseite CompanyWall, abgerufen am 27. März 2018.
  3. Zoran Dušković, Milan Orlić, Miloš Nikolić: Rukopisi 14, Dom omladine Pančevo, Književna omladina Pančeva, Belgrad 1989, S. 7–8.
  4. Ivan Dorovský: Slovník balkánských spisovatelů: albánská literatura, bosenskohercegovská literatura, bulharská literatura, chorvatská literatura, makedonská literatura, slovinská literatura, srbská a černohorská literatura, Prag 2001, ISBN 80-7277-006-3, S. 425 (Biografie des Autors).
  5. Verlagspräsentation in einer Filiale der Buchhandelskette Platobooks, Bericht von RTV auf YouTube, abgerufen am 27. März 2018.
  6. Verlagspräsentation auf der Belgrader Buchmesse, Bericht von RTV auf YouTube, abgerufen am 27. März 2018.
  7. Buchpräsentation in der Vlada Aksentijevic Bibliothek Obrenovac, Bericht von RTV MAG auf YouTube, abgerufen am 21. April 2018.
  8. Interview mit Milan Orlić über die Verlagspräsentation in Frankfurt am Main und Banja Luka, Pančevac No. 4055/2004, abgerufen am 27. März 2018.
  9. Soirée littéraire, Paris 2012, Flickr, abgerufen am 27. März 2018.
  10. 45th ANNUAL ASEEES CONVENTION der Association for Slavic, East European & Eurasian Studies, Boston 2013, S. 200, abgerufen am 28. März 2018.
  11. Orfeu îndrǎgostit : antologie a poeziei sârbe de dragoste, Timișoara 2006, ISBN 978-973-8402-60-7.
  12. Wszystkie chwile są tu i nic być nie przestaje : antologia poezji serbskiej XX wieku, Band 2, Warschau 2007, ISBN 978-83-85571-45-2.
  13. Milan Orlić in der International Poetry Review, Volume 27/2/2001, S. 28–39.
  14. Milan Orlić in The Literary Review, Volume 56/4/2013 auf der Webseite der Literaturzeitschrift, abgerufen am 27. März 2018.
  15. Biljana D. Obradović und Dubravka Djurić: Cat Painters: An Anthology of Contemporary Serbian Poetry, New Orleans 2016, ISBN 978-1-944884-08-6, Kurzbeschreibung auf der Webseite des Verlags, abgerufen am 27. März 2018.
  16. URUČENA TITULA DOKTORA FILOZOFIJE MILANU ORLIĆU, Artikel über die Promotion zum Doktor der Philosophie in der serbischsprachigen australischen Zeitung Srpski Glas, abgerufen am 27. März 2018.
  17. The narrative structure of the Serbian postmodern novel: the disintegration of the narrative subject an re-construction of the narrator figure, Melbourne 2015, Dissertation auf Figshare, abgerufen am 28. März 2018.
  18. Rezension von Vasa D. Mihailovich in World Literature Today, Volume 73/2/1999 auf der Webseite TheFreeLibrary, abgerufen am 27. März 2018.
  19. COBISS (Memento des Originals vom 29. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vbs.rs (Verbundkatalog) der Serbischen Nationalbibliothek, abgerufen am 27. März 2018.