Milos-Mauereidechse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Milos-Mauereidechse

Milos-Mauereidechse (Podarcis milensis)

Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Familie: Echte Eidechsen (Lacertidae)
Unterfamilie: Lacertinae
Gattung: Mauereidechsen (Podarcis)
Art: Milos-Mauereidechse
Wissenschaftlicher Name
Podarcis milensis
(Bedriaga, 1882)

Die Milos-Mauereidechse (Podarcis milensis) zählt innerhalb der Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae) zur Gattung der Mauereidechsen (Podarcis). Wissenschaftlich beschrieben wurde die Art im Jahre 1882 von dem russischen Herpetologen Jacques von Bedriaga.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Milos-Mauereidechse erreicht eine Körperlänge von bis zu 20 Zentimeter. Der Körper ist sehr schlank gebaut und der flache Kopf setzt sich nur wenig vom Hals ab. Die Schuppen sind glatt. Im Erwachsenenstadium weist die Art einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus auf. Bei den Weibchen bleibt die Jugendzeichnung mit hellen Längsstreifen auf dunklem Grund überwiegend erhalten. Dagegen verändert sich die Zeichnung bei erwachsenen männlichen Tieren vollständig. Auffallend ist ein kontrastreiches Fleckenmuster. Die Kehle und teilweise die Bauchseite sind intensiv schwarz gefärbt. Die Bauchseite ist unregelmäßig hell gefleckt. Leuchtend blaue Flecken befinden sich oft an den Achseln und am unteren Bereich der Flanken.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ernährt sich überwiegend von Ameisen, Käfern und Insektenlarven. Podarcis milensis pflanzt sich durch Oviparie (eierlegend) fort. Nach der Paarung legt das Weibchen ein Gelege mit bis zu drei Eiern an.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet

Die Art gehört in die Verwandtschaft der Taurischen-Eidechse (Podarcis taurica) und ist am nächsten mit der Skyros-Mauereidechse (Podarcis gaigeae) verwandt.[1]

The Reptile Database verzeichnet derzeit drei Unterarten der Milos-Mauereidechse:[2]

  • Podarcis milensis adolfjordansi (Buchholz, 1962) auf der größten östlichen Insel der Ananes
  • Podarcis milensis gerakuniae (Müller, 1938) auf Falkonera und Velopoula
  • Podarcis milensis milensis (Bedriaga, 1882)

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet der Milos-Mauereidechse ist relativ klein. Es beschränkt sich in der Ägäis auf die südwestlichen Kykladeninseln Milos, Andimilos, Kimolos, Polyegos, Agios Efstathios und die Ananes sowie im Myrtoischen Meer auf Falkonera und Velopoula. Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs.

Gefährdung und Schutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft den Bestand der Milos-Mauereidechse als gefährdet ein.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Efstratios D. Valakos, Chloe Admopoulou, Panagiota Maragou, Moysis Mylonas: The food of Podarcis milensis and Podarcis erhardii in the insular ecosystem of the Aegean. In: Wolfgang Böhme, Wolfgang Bischoff, Thomas Ziegler (Hrsg.): Herpetologia Bonnensis. Proceedings of the 8th Ordinary General Meeting of the Societas Europaea Herpetologica. 23.–27. August 1995, Bonn. Societas Europaea Herpetologica, Bonn 1997, ISBN 3-00-001808-5, S. 373–381.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Milos-Mauereidechse (Podarcis milensis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werner Mayer, Franz Tiedemann: Elektrophoretische Untersuchungen an europäischen Arten der Gattungen Lacerta und Podarcis: Die Podarcis-Formen der griechischen Inseln Milos und Skiros. In: Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research. Bd. 18, Nr. 2, 1980, S. 147–152, doi:10.1111/j.1439-0469.1980.tb00735.x.
  2. The Reptile Database: Podarcis milensis@1@2Vorlage:Toter Link/jcvi.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. IUCN Red List: Podarcis milensis