Minthostachys

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Minthostachys

Minthostachys mollis

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Minthostachys
Wissenschaftlicher Name
Minthostachys
(Benth.) Spach

Minthostachys ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die weniger als 12 bis etwa 17 Arten sind in Südamerika von Venezuela entlang der Anden über Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien bis Zentralargentinien verbreitet.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Minthostachys-Arten sind aromatische, spreizklimmende Sträucher.[1]

Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Blütenkelch ist radiärsymmetrisch. Die Blütenkrone ist zygomorph.

Nutzung und Schutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Minthostachys-Arten werden von der lokalen Bevölkerung wegen ihrer ätherischen Öle geschätzt, bei denen es sich vor allem um Pulegon und Menthon, aber auch Limonen, Carvon, Carvacrol, Thymol und ähnliche Stoffe handelt. Sie werden genutzt als Teepflanzen, Gewürze, medizinisch gegen Leiden der Verdauungs- und Atemsysteme und traditionell als Schädlingsabwehrmittel in der Lagerung von Kartoffel- und Ocaknollen.[2] In Argentinien und Peru wird das Öl teilweise im kommerziellen Maßstab extrahiert, und zumindest lokal hat dies in den letzten Jahren zu einer starken Übernutzung geführt. Argentinische Wissenschaftler suchen daher zunehmend nach Wegen, Wildpopulationen von Minthostachys zu schützen oder die Pflanzen zu domestizieren, um auf diesem Wege die steigende Nachfrage befriedigen zu können.[3]

Einige Arten und Volksnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bekanntesten Arten sind Minthostachys mollis mit einer Verbreitung von Venezuela bis Bolivien und Minthostachys verticillata aus Argentinien. Viele Arten haben eine sehr enge Verbreitung, sind dann aber lokal sehr häufig, etwa Minthostachys acutifolia in der Umgebung von La Paz und Minthostachys ovata in Zentralbolivien. Die Volksnamen, die in den Anden gebräuchlich sind, unterscheiden für gewöhnlich nicht zwischen den Arten, sondern variieren von Region zu Region. In Ecuador ist die Gattung als Tipo oder Poleo bekannt, in Nordperu wird sie Chancua genannt. Die bekanntesten Namen sind jedoch Muña, vor allem im Bereich Zentralperu bis Bolivien, und Peperina, der in Argentina gebräuchliche Name.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Minthostachys wurde 1840 durch Édouard Spach in Histoire Naturelle des Végétaux. Phanérogames, 9, S. 164[4] aufgestellt. Das Basionym ist Bystropogon sect. Minthostachys Benth., das in George Bentham: Labiatarum Genera et Species, 1834, S. 325 veröffentlicht wurde. Als Lectotypusart wurde 1936 Minthostachys spicata (Benth.) Epling durch Carl Clawson Epling in Repertorium Specierum Novarum Regni Vegetabilis – Centralblatt für Sammlung und Veroffentlichung von Einzeldiagnosen neuer Pflanzen, Beiheft 85, S. 162 festgelegt.[5] Die neueste Revision der Gattung Minthostachys ist: Alexander Nikolai Schmidt-Lebuhn: A revision of the genus Minthostachys (Labiatae)., In: Memoirs of the New York Botanical Garden, 2008, S. 1–75.

Die Gattung Minthostachys gehört zur Subtribus Menthinae der Tribus Mentheae in der Unterfamilie Nepetoideae innerhalb der Familie Lamiaceae.

Die Gattung Minthostachys hat früher weniger als 12 enthalten und enthält seit 2008 etwa 17 Arten:[1][6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Minthostachys – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c A. N. Schmidt-Lebuhn: Revision of the genus Minthostachys (Labiatae). In: Memoirs of the New York Botanical Garden, Bronx 2008, ISBN 978-0-89327-499-3.
  2. A. N. Schmidt-Lebuhn: Ethnobotany, biochemistry and pharmacology of Minthostachys (Lamiaceae). In: Journal of Ethnopharmacology, Volume 118, S. 343–353; doi:10.1016/j.jep.2008.05.030.
  3. Noticias Ambientales de la Provincia de Córdoba: Escasez de peperina, el yuyo cordobés. 23. März 2008.
  4. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  5. Minthostachys bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 24. Dezember 2012.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Rafaël Govaerts, 2003: World Checklist of Selected Plant Families Database in ACCESS: 1-216203. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. + A. N. Schmidt-Lebuhn: A revision of the genus Minthostachys (Labiatae). In: Memoirs of the New York Botanical Garden, Volume 98, 2008, S. 1–77: Minthostachys. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 22. April 2020..