Mohamed Katir

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Mohamed Katir

Mohamed Katir bei den Weltmeisterschaften 2022 in Eugene
Mohamed Katir in Eugene (2022)

Voller Name Mohamed Katir el-Haouzi
Nation Spanien Spanien
Geburtstag 17. Februar 1998 (26 Jahre)
Geburtsort Ksar-el-KebirMarokko Marokko
Karriere
Disziplin Mittelstreckenlauf, Langstreckenlauf
Bestleistung 1500 m: 3:28,76 min
3000 m: 7:27,64 min
5000 m: 12:45,01 min
Verein Playas de Castellón
Trainer Samuel Adrian Peña[1]
Status gesperrt
Medaillenspiegel
Europaspiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo der Europäischen Olympischen Komitees Europaspiele
Gold 2023 Chorzów 1500 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Bronze Eugene 2022 1500 m
Silber Budapest 2023 5000 m
Logo der EAA Europameisterschaften
Silber München 2022 5000 m
letzte Änderung: 1. Oktober 2023

Mohamed Katir el-Haouzi (* 17. Februar 1998 in Ksar-el-Kebir, Marokko) ist ein spanischer Leichtathlet. Er hat sich auf die Mittel- und Langstreckenläufe spezialisiert. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 und den Weltmeisterschaften 2023 wurde er jeweils Zweiter im 5000-Meter-Lauf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mohamed Katir kam als Fünfjähriger nach der Überfahrt aus Marokko in einem Boot in der spanischen Stadt Huesca an. Er wuchs anschließend in Mula, in der autonomen Gemeinschaft Murcia auf, wo er bis heute lebt. Zunächst fing er in seiner Jugend an, Fußball auf der Position des Mittelstürmers zu spielen. Seinem Jugendtrainer genügten seine Leistungen nicht und Katir wechselte anschließend zur Leichtathletik, nachdem er bei einem Schulwettkampf gute Leistungen gezeigt hatte. Sein Förderer Cristóbal Carlos arbeitete mit ihm daran, seine Laufleistungen zu verbessern.

Nach vierjährigem bürokratischen Kampf erhielt Katir schließlich im Oktober 2019 die spanische Staatsangehörigkeit. Er selbst beschrieb sich in einem Interview als „hundertprozentiger Spanier“. Neben seiner sportlichen Laufbahn absolvierte er eine Ausbildung bei der Feuerwehr.[2]

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katir nahm 2014 an seinen ersten Wettkämpfen auf nationaler Ebene teil und startete zunächst im 800-Meter-Lauf. Ein Jahr darauf gewann er die Bronzemedaille bei den Spanischen U18-Meisterschaften über 3000 Meter. Bis 2016 steigerte er seine Bestzeit über die 3000-Meter-Distanz um mehr als 16 Sekunden auf 8:31,67 min. 2018 verbesserte er sich auf eine Zeit von 7:56,62 min und im 1500-Meter-Lauf zudem auf 3:40,84 min. Obwohl er im Frühjahr 2019 bei den Spanischen Hallenmeisterschaften siegte, konnte er anschließend nicht bei den Halleneuropameisterschaften in Glasgow an den Start gehen, da sein Einbürgerungsverfahren noch nicht abgeschlossen war.[3] 2020 stellte Katir im August über 1500 Meter seine persönliche Bestzeit von 3:36,59 min auf. Einen Monat später belegte er den siebten Platz über diese Distanz bei den Spanischen Meisterschaften. Ende Januar 2021 lief er in Karlsruhe eine Zeit von 7:35,29 min über 3000 Meter und rückte damit auf den dritten Platz in der Bestenliste Spaniens über diese Distanz vor.[4] Zugleich bedeutete sie zu jenem Zeitpunkt die Weltjahresbestleistung. Ende Februar wurde er dann Spanischer Vizemeister über diese Distanz, bevor er einen weiteren Monat später als einer der Medaillenanwärter zu den Halleneuropameisterschaften nach Toruń reiste. Dort erreichte er nach 7:49,72 min als Vierter das Ziel und verpasste somit eine Medaille nur knapp.

Im Juli 2023 lief Katir in Monaco Firenze mit 12:45,01 einen neuen Europarekord über 5000 Meter und reihte sich damit auf dem 11. Platz auf der Allzeitbestenliste über diese Distanz ein (Stand Juli 2023)[5]. Zudem stellte er einen neuen spanischen Rekord über diese Distanz auf. Knapp einen Monat später trat der Spanier beim Diamond League Meeting in Monaco über die 1500 m in einem stark besetzten Feld an. Dort musste er sich nur dem Kenianer Timothy Cheruiyot geschlagen geben und lief mit einer Zeit von 3:28,76 min auf acht Hundertstel an den zu diesem Zeitpunkt noch bei 3:28,68 min stehenden europäischen Rekord von Jakob Ingebrigtsen heran, der in diesem Rennen den dritten Platz hinter Katir belegte.[6] Die Steigerung seiner persönlichen Bestleistung über diese Distanz um beinahe 5 Sekunden bedeutete für Katir einen neuen spanischen Rekord, zudem beförderte ihn diese Leistung in die Top-10 der schnellsten jemals gelaufenen Zeiten über die 1500 Meter.[7] Nur vier Tage später siegte Katir beim Diamond League Meeting in Gateshead über die 3000 Meter und lief mit einer Zeit von 7:27,64 min erneut spanischen Rekord.[8] Anfang August trat er im Vorlauf der 5000 Meter bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio an und erreichte als Erster seines Vorlaufes souverän das Finale. Darin konnte er den Führenden zum Ende hin nicht folgen und belegte in 13:06,60 min den achten Platz.

Seinen ersten großen Erfolg bei einem internationalen Großereignis feierte Katir bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 in Eugene, wo er über die 1500 m mit 3:29,90 min hinter Jake Wightman und Jakob Ingebrigtsen Platz 3 belegte.[9] Einen Monat später wurde er im 5000-Meter-Lauf bei den Europameisterschaften in München Vizeeuropameister hinter Jakob Ingebrigtsen. Im Frühjahr 2023 stellte er im französischen Liévin in 7:24,68 min einen neuen Europarekord für die Halle auf.[10] Später im August trat er in Budapest wieder bei den Weltmeisterschaften 2023 an. Als Zehntplatzierter seines Laufes schied er nach dem Halbfinale aus,[11] Ein paar Tage später wurde er über die 5000-Meter-Distanz Vizeweltmeister.

Wegen drei verpassten Dopingtests wurde Katir Anfang Februar 2024 vorläufig gesperrt.[12]

Wichtige Wettbewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Veranstaltung Ort Platz Disziplin Zeit
Startet für Spanien Spanien
2021 Halleneuropameisterschaften Polen Toruń 4. 3000 m 7:49,72 min
Olympische Sommerspiele Japan Tokio 8. 5000 m 13:06,60 min
2022 Weltmeisterschaften Vereinigte Staaten Eugene 3. 1500 m 3:29,90 min
Europameisterschaften Deutschland München 2. 5000 m 13:22,98 min
2023 Weltmeisterschaften Ungarn Budapest 16. 1500 m 3:33,56 min
2. 5000 m 13:11,44 min

Persönliche Bestleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freiluft
  • 1500 m: 3:28,76 min, 9. Juli 2021, Monaco, (spanischer Rekord)
  • 3000 m: 7:27,64 min, 13. Juli 2021, Gateshead, (spanischer Rekord)
  • 5000 m: 12:45,01 min, 21. Juli 2023, Monaco, (Europarekord)
Straße
  • 5 km: 13:20 min, 24. April 2022, Málaga
  • 10 km: 27:30 min, 31. Dezember 2022, Madrid
Halle
  • 1500 m: 3:34,32 min, 22. Februar 2023, Madrid
  • Meilenlauf: 3:51,91 min, 28. Januar 2024, Val-de-Reuil
  • 3000 m: 7:24,68 min, 15. Februar 2023, Liévin, (Europarekord)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mohamed Katir – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. RFEA-Profil
  2. Jose Nieto: La historia de Mohamed Katir, la nueva esperanza española para el medio fondo que llegó en patera. In: elespanol.com. 5. März 2021, abgerufen am 12. März 2021 (spanisch).
  3. Dioni Garcái: Mohamed Katir ya es español. In: laopiniondemurcia.es. 29. Oktober 2019, abgerufen am 12. März 2021 (spanisch).
  4. Quién es Mohamed Katir, el muleño nacido en Marruecos. In: runnersworld.com. 30. Januar 2021, abgerufen am 12. März 2021 (spanisch).
  5. Allzeitbestenliste im 5000-Meter-Lauf auf iaaf.org
  6. Program 2021. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  7. 1500 Metres - men - senior - outdoor. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  8. Programme 2021. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  9. Thomas Bauer (HDsports): Leichtathletik-WM 2022 - Ergebnisse 1.500 Meter Herren: Brite Jake Wightman mit Sensation bei europäischen Festspielen. 20. Juli 2022, abgerufen am 20. Juli 2022 (deutsch).
  10. Mike Rowbottom: Girma breaks world indoor 3000m record with 7:23.81 in Lievin. 15. Februar 2023, abgerufen am 16. Februar 2023 (englisch).
  11. Ergebnisse auf worldathletics.org
  12. Wirbel um Leichtathletik-Star