Moller M200

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M200
Moller M200X
Typ VTOL-Fluggerät
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Moller International
Erstflug 1989[1]

Die M200 Neuera ist ein VTOL-Fluggerät des US-amerikanischen Herstellers Moller International. Charakteristisch ist das Aussehen, das der verbreiteten Vorstellung einer fliegenden Untertasse entspricht.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gebürtige Kanadier Paul Moller hatte die Vision von fliegenden Autos und entwickelte verschiedene Konzepte für senkrecht startende und landende Fluggeräte. Er gab seine Tätigkeit als Professor auf, um sich ganz seinen Ideen zu widmen.[3] Erste Versuche mit ufoartigen Fluggeräten begannen bereits im Jahr 1965.[4]

Zahlreiche Entwürfe wurden daraufhin angefertigt und von einigen auch Prototypen angefertigt. 1989 schließlich wurde die M200 zum ersten Mal erprobt. Die ersten Flüge fanden gesichert an einer Leine statt. Danach war der Entwurf schon fast wieder in Vergessenheit geraten. Wegen Liquiditätsproblemen suchte die Firma nach Geldquellen. Um die Entwicklung des Moller Skycar zu finanzieren, wird die M200 inzwischen für Preise zwischen 40.000 und 65.000 Euro angeboten.[5][6] Die Markteinführung wurde bereits mehrfach angekündigt und dann wieder verschoben. Technische Probleme verhinderten bislang die zivile Zulassung. Die Marktreife wird von vielen Fachleuten bezweifelt.[7][8]

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die M200 ist ein scheibenförmiges Fluggerät. Der Pilot sowie gegebenenfalls der Passagier sitzen zentral im Mittelpunkt der Scheibe und werden durch eine optionale Kuppel aus Plexiglas vor Umwelteinflüssen geschützt. Die Struktur des Rumpfes besteht aus Aluminium und GfK.[9] Zum Schutz der Insassen sollen Airbags installiert werden.[4][10]

Für den Auftrieb sorgen acht Hubrotoren, die über den Kreisumfang verteilt rund um den Piloten angeordnet sind. Sie sind ummantelt ausgeführt und in die Struktur des Rumpfes integriert. Jeder Hubrotor wird von einem separaten luftgekühlten Wankelmotor angetrieben.

Da das Flugverhalten der M200 selbst instabil ist, übernimmt ein in eine Fly-By-Wire-Steuerung eingebundener Autopilot die Stabilisierung des Fluggerätes. Drehraten- und Beschleunigungssensoren liefern die Messwerte zur Berechnung der Steuersignale. Durch kleine Steuerflächen, die am Auslass der Hubrotoren angebracht sind, sowie durch Variation des Schubes der einzelnen Hubrotoren lässt sich die M200 steuern.[4][9][11][12] Der Ausfall eines Triebwerkes kann durch die Redundanz der acht Antriebe kompensiert werden.[13]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden Varianten der M200 existieren:[14]

M200X
Das Versuchsmodell der M200, auf der die anderen Modelle basieren.
M200G
Die M200G ist so ausgelegt, dass sie den Bodeneffekt nicht verlassen kann. Damit wird die M200G als Bodeneffektfahrzeug eingestuft und umgeht somit die deutlich schärferen Regelungen der FAA. Sie kann deshalb ohne Pilotenlizenz betrieben werden.
M200E
Die Experimentalvariante wird auch als Bausatz angeboten.
Firefly 3
Die Firefly-Variante ist für den Einsatz beim Militär und bei Rettungsaufgaben gedacht.
M200 Aerobot
Der Aerobot zielt auf den wachsenden Markt der unbemannten Fluggeräte.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten[15]
Besatzung 1
Passagiere 1
Durchmesser 2,83 m
Höhe 1,37 m
Nutzlast 163 kg
max. Startmasse 600 kg
Reisegeschwindigkeit 150 km/h
Höchstgeschwindigkeit 222 km/h
Dienstgipfelhöhe 8000 ft (2400 m)
Reichweite 140 Meilen (225,3 km)
Triebwerke 8 Wankelmotoren mit je 55 PS
Kraftstoffverbrauch Reiseflug 28,4 l/100 km

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FlightGlobal: Moller's two-man "flying saucer" to go on sale. Abgerufen am 1. März 2013.
  2. Frederick Thomas Jane: Jane’s All the World's Aircraft. 2002, ISBN 978-0-7106-2423-9, S. 810.
  3. Sacramento.com: Paul Moller. Abgerufen am 1. März 2013.
  4. a b c Moller: The M200G Neuera Volantor - Brochure. (PDF; 950 kB) Archiviert vom Original am 1. August 2013; abgerufen am 1. März 2013.
  5. Spiegel Online: Fliegendes Auto Skycar: Ein Tüftler jagt Millionen in die Luft. Abgerufen am 1. März 2013.
  6. inkoherence.com: Moller M200 Volantor otro coche volador. Abgerufen am 1. März 2013.
  7. Aero News: Wanna Buy A Moller Skycar? Really? Well… Now You Can… Abgerufen am 1. März 2013.
  8. BBC News: Flying saucer 'nears US take-off'. Abgerufen am 1. März 2013.
  9. a b UFO Casebook: Flying Saucers Come Home. Abgerufen am 1. März 2013.
  10. Auto Motor Sport: UFO in Serie. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 1. März 2013.
  11. MotorAuthority.com: 2009 sales launch claimed for Moller M200G flying car. Abgerufen am 1. März 2013.
  12. Moller: Neuera. Archiviert vom Original am 18. Februar 2013; abgerufen am 1. März 2013.
  13. Moller: NEUERA Q&A. Archiviert vom Original am 1. März 2013; abgerufen am 1. März 2013.
  14. Moller: NEUERA TECHNOLOGY. Archiviert vom Original am 2. März 2013; abgerufen am 1. März 2013.
  15. Moller: Neuera Specifications. (PDF; 207 kB) Archiviert vom Original am 21. Juli 2013; abgerufen am 1. März 2013.