Montret

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Montret
Montret (Frankreich)
Montret (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Louhans
Gemeindeverband Bresse Louhannaise Intercom’
Koordinaten 46° 41′ N, 5° 7′ OKoordinaten: 46° 41′ N, 5° 7′ O
Höhe 183–210 m
Fläche 14,59 km²
Einwohner 763 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 52 Einw./km²
Postleitzahl 71440
INSEE-Code

Montret ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum gleichnamigen Kanton Louhans. Die Gemeinde hat 763 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), sie werden Montretois, resp. Montretoises genannt[1].

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
Montret mit seinen NachbarortenVérisseyJuifBrangesSavigny-sur-SeilleSaint-André-en-BresseSaint-Vincent-en-BresseSaint-Étienne-en-BresseSimard
Montret mit seinen Nachbarorten

Montret liegt in der Landschaft Bresse an der Departementsstraße D978[2] (LouhansSaint-Germain-du-Plain), die sie ungefähr in Süd-Nord-Richtung durchzieht. In der Gemeinde entspringt das Flüsschen La Serrée[3], fließt nach Süden und bildet die südwestliche Gemeindegrenze. Im Südosten entspringt der Ruisseau de Barbette[4] und bildet einen Teil der Gemeindegrenze. Im Nordosten bildet ein Bief, ein künstlich angelegter Wasserlauf, der zur Bewirtschaftung der Étangs dient, einen Teil der Grenze. Die Gemeinde weist eine stattliche Zahl von Étangs auf. Waldflächen finden sich vorwiegend im Nordosten und im Westen der Gemeinde, vor allem das Gebiet nördlich des Bourg wird vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: Berthoux, Bois-Renard, Bois-Saint-Marcel, Boquin, Bordiau, Bretonnière, Cadoles, Cadoles-desBois, Carcabeaux, Chaintres, Champ-Constantin, Chapelles, Charme, Charmoisey, Chagniots, Creusot, Croix, Crots, Dions, Etang-Guyon, Fahy, Forêt, Garluchotte, Gauberge, Gaudemey, Magniance, Maisons-Neuves, Montroux, Pré-Pucin, Rongère, Teppe-des-Bois, Trigots, Vernetau-Beau, Viennette, Vignolles, Ville-Léna, Villeneuve.[5]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima in Montret ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,0 °C. Innerhalb eines Jahres fallen 808 mm Niederschläge.

Montret
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
61
 
5
-1
 
 
58
 
7
0
 
 
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12
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78
 
25
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77
 
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7
 
 
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5
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Montret
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,8 3,2 7,5 10,7 14,5 17,8 20,0 19,5 16,4 11,2 6,3 2,7 11
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,8 6,8 12,4 15,9 19,9 23,3 25,6 25,1 21,6 15,6 9,5 5,3 15,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,1 −0,4 2,6 5,5 9,1 12,4 14,4 13,9 11,3 6,9 3,2 0,1 6,5
Niederschlag (mm) 61 58 57 58 78 77 58 78 77 66 76 64 Σ 808
T
e
m
p
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r
a
t
u
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4,8
−1,1
6,8
−0,4
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2,6
15,9
5,5
19,9
9,1
23,3
12,4
25,6
14,4
25,1
13,9
21,6
11,3
15,6
6,9
9,5
3,2
5,3
0,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine erste Erwähnung geht zurück auf das Jahr 1179, in dem der Name Mons Aureus (deutsch: Goldberg) genannt wird. Über verschiedene Entwicklungen wurde der Name zur heutigen Ortsbezeichnung, die im Übrigen traditionell als Mon-tré ausgesprochen wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Montret liegt an einer Römerstraße, die von Chalon-sur-Saône über Louhans nach Lons-le-Saunier führte, es wurden einige archäologische Funde zutage gefördert. Das Gemeindegebiet gehörte zum großen Teil zum Marquisat von Branges, zusammen mit anderen Orten der Region. Les Trigots gehörten zum Kloster Tournus, Bordiau, le Fahy und les Berthoux zu Saint-Pierre in Chalon-sur-Saône. 1856 war im Weiler Bordiau noch eine Motte sichtbar, die eine Höhe von drei Metern aufwies. Die alte Kirche befand sich nahe einer Quelle an der Straße vom Dorfzentrum Richtung Saint-Vincent-en-Bresse, sie wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zerstört. 1862 wurde die neue Kirche[6] erbaut, die dem Heiligen Loup[7] geweiht ist, dem achten Bischof von Chalon-sur-Saône. Die Knabenschule, Friedensrichterhaus und Mairie wurden 1845 erbaut, 1870 der Bahnhof der Linie Chalon-sur-SaôneLons-le-Saunier, die 1955 aufgegeben wurde. Die Mädchenschule datiert aus 1901, die Post von 1909 und 1910 wird die alte freie Schule zur Polizeistation. Heute befindet sich die Mairie in einem alten Lebensmittelgeschäft. Julien Duriez, Kunstmaler aus Chalon-sur-Saône, der in Saint-Usuge geboren wurde, wohnte in Montret. Die Serrée bildete die Grenze zwischen Droit Écrit und Droit Coutumier. 1988 bestanden noch 28 Landwirtschaftsbetriebe. Am 1. August 1849 wurde der Weiler Montroux von Savigny-sur-Seille losgelöst und mit Montret vereinigt.

Heraldik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das offizielle Wappen der Gemeinde scheint durch diese nicht angewendet zu werden, Abbildungen sind ebenfalls nicht bekannt. Nicht bekannt ist zudem seine Herkunft. Blasonierung: In Blau ein goldener Sparren, begleitet von zwei goldenen Muscheln im Haupt und einer goldenen Rose im Schildfuß.[8]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche von Montret - geweiht dem Saint-Loup
Montret: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
740
1800
  
811
1806
  
807
1821
  
866
1831
  
877
1836
  
836
1841
  
868
1846
  
880
1851
  
984
1856
  
921
1861
  
938
1866
  
954
1872
  
966
1876
  
987
1881
  
1.035
1886
  
1.016
1891
  
1.015
1896
  
1.015
1901
  
960
1906
  
947
1911
  
923
1921
  
902
1926
  
880
1931
  
873
1936
  
893
1946
  
816
1954
  
799
1962
  
770
1968
  
717
1975
  
596
1982
  
670
1990
  
669
1999
  
646
2006
  
686
2009
  
752
2014
  
798
2020
  
768
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[9] ab 2009 INSEE[10]
Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1881 mit 1035, tiefste Einwohnerzahl 1975 mit 596 (57,6 % vom Maximum)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche 13 Landwirtschaftsbetriebe, ein kleines Einkaufszentrum, eine Bäckerei, eine Metzgerei, eine Papeterie, vier Betriebe der Baubranche, zwei Garagenbetriebe und ein Gastronomiebetrieb. Als AOC-Produkte sind in Montret Volaille de Bresse[11] und Dinde de Bresse[12], ferner Crème et beurre de Bresse[13][14] zugelassen.

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde besteht eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[15] untersteht und von 76 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A.[16]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Julien Duriez, Kunstmaler aus Chalon-sur-Saône, wohnte und wirkte in Montret

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Montret – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Montret. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Montret. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
  • Montret. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 20. November 2023 (französisch).
  • Montret. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 20. November 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. Montret. Mairie de Montret, abgerufen am 20. November 2023 (französisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Montret. auf habitants.fr. Abgerufen am 8. Januar 2015 (französisch).
  2. Départementsstraße D978. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 30. November 2015 (französisch).
  3. La Serrée, Länge 11,6 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 41′ 34,8″ N, 5° 6′ 58″ O in Montret auf ca. 204 m, Mündung bei 46° 36′ 57,2″ N, 5° 4′ 45,5″ O in Savigny-sur-Seille auf ca. 175 m, La Serrée auf sandre.eaufrance.fr
  4. Ruisseau de Barbette, Länge 6,0 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 40′ 12″ N, 5° 7′ 9,5″ O in Montret auf ca. 206 m, Mündung bei 46° 37′ 51,2″ N, 5° 7′ 48,7″ O in Sornay auf ca. 175 m, Ruisseau de Barbette auf sandre.eaufrance.fr
  5. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 23. Juli 2023 (französisch).
  6. Kurzbeschrieb der Kirche. (PDF) von Montret. La Pastorale du Tourisme en Saône et Loire, abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
  7. Société d'histoire et d'archéologie de Châlon-sur-Saône: Mémoires de la Société d'histoire et d'archéologie de Châlon-sur-Saône. 1866, S. 12 (google.com).
  8. Armorial des communes. Montret. In: Archives départementales de Saône-et-Loire. Abgerufen am 24. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: D'azur au chevron d'or accompagné de deux coquilles en chef et d'une rose en pointe aussi d'or.).
  9. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 29. März 2024 (französisch).
  10. Dossier complet, Commune de Montret (71319). Insee.fr, abgerufen am 29. März 2024 (französisch).
  11. Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  12. Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  13. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  14. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  15. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  16. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Montret. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).