Moritz von Treuenfels

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Moritz Treuenfels (2021)

Moritz Treuenfels (* 19. Dezember 1988 in Eutin) ist ein deutscher Film- und Theaterschauspieler.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moritz Treuenfels wurde als drittes von fünf Kindern in Eutin geboren und besuchte eine Waldorfschule.[2] Seit seinem siebten Lebensjahr spielt Treuenfels Violoncello und Klavier. Er erhielt einige Preise, u. a. bei Jugend musiziert. Nach dem Abitur machte er seine Schauspielausbildung von 2010 bis 2014 an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München.

Während seiner Schauspielausbildung spielte er bereits in Produktionen an den Münchner Kammerspielen. Sein erstes festes Theaterengagement begann er 2015 am Düsseldorfer Schauspielhaus. Er wird dort mit dem Publikumspreis „Gustaf“ als bester Schauspieler ausgezeichnet. Am Hans Otto Theater in Potsdam spielt und singt er Rio Reiser in Rio Reiser. König von Deutschland[3]. Für seine Darstellung als Rio Reiser wird er landesweit gelobt.[4] In der Spielzeit 2019/20 war er Ensemblemitglied im Theater Basel[5]. Dort spielt er Hans Christian Andersen in Andersens Erzählungen unter der Regie von Philipp Stölzl. Die Schauspieloper wurde vom Publikum und von Kritikern gleichermaßen gefeiert[6][7]. So bezeichnet beispielsweise die NZZ das spartenübergreifende Projekt als „theaterhistorisches Ereignis“[8]. In der jährlichen Kritikerumfrage von Theater Heute wird Treuenfels 2020 als bester Nachwuchs-Schauspieler nominiert.[9]

Seit der Spielzeit 2020/21 ist er festes Ensemblemitglied am Residenztheater in München.

In dem Kinofilm „Axiom“ von Jöns Jönsson verkörpert Moritz Treuenfels die Hauptrolle Julius, ein notorischer Lügner, der sich auf der Suche nach der eigenen Identität immer mehr im Netz gesellschaftlicher und sozialer Normen verliert. Der Film feiert auf der Berlinale 2022 Weltpremiere in der Sektion Encounters und wird international sehr positiv von der Presse aufgenommen.[10][11]

Moritz Treuenfels gilt als „Entdeckung der Berlinale“ und wird mit dem Preis der Deutschen Filmkritik als bester Darsteller ausgezeichnet.[12][13] Außerdem erhält er für seine Darstellung den Hong Kong Young Cinema Award als „Best Actor“.[14][15] „Axiom“ wird in die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis aufgenommen und erhält eine Nominierung.[16]

Seit 2023 spielt Moritz Treuenfels die Hauptfigur Fabian Anders in der ZDF-Filmreihe „Familie Anders“.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012: Bumpy Night
  • 2014: Für eine Nacht … und immer?[17]
  • 2014: Schluss! Aus! Amen![18]
  • 2014: Wir waren sehr glücklich
  • 2014: Mia
  • 2014: Beobachtungen eines Blinden (Kurzfilm)
  • 2014: Twinfruit – Die Dose muss menschlich werden
  • 2016: Laim und die Zeichen des Todes (Fernsehserie)
  • 2017: Heinrich Böll – Ansichten eines Anarchisten (Dokumentarfilm)[19]
  • 2019: Rate Your Date (Kinofilm)[20]
  • 2019: In aller Freundschaft (Fernsehserie)
  • 2019: Tatort: One Way Ticket
  • 2021: Schachnovelle (Kinofilm)
  • 2022: Axiom (Kinofilm)
  • 2023: Familie Anders: Willkommen im Nest (Fernsehreihe)
  • 2023: Familie Anders: Zwei sind einer zu viel (Fernsehreihe)
  • 2023: Polizeiruf 110: Little Boxes
  • 2024: Der Alte: Crash
  • 2024: Familie Anders: Die rosarote Brille
  • 2024: Familie Anders: Mann Nummer 1

Theater (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2011: E La Nave Va, Münchner Kammerspiele, Regie: Johan Simons
  • 2011: Holt mich hier raus (ich bin hier vor der Wand), Münchner Kammerspiele, Regie: Schorsch Kamerun
  • 2011: Nachschlag, Münchner Kammerspiele, Regie: Nico Hümpel
  • 2012: Das Mädchen aus dem goldenen Westen, Münchner Kammerspiele, Regie: Christoph Homberger
  • 2012: Jedermann, Kulturwald-Festival Bayerischer Wald, Regie: Georg Blüml
  • 2013: Das war auf einer Lichtung, da sie zum ersten Mal Geld dafür nahm, Münchner Kammerspiele, Regie: Malte Jelden
  • 2013: Reines Land/Verlust, Münchner Kammerspiele, Regie: Malte Jelden
  • 2014: Emilia Galotti, Vorarlberger Landestheater Bregenz, Regie: Sigrid Herzog
  • 2014: Hamlet, Theater Augsburg, Regie: Markus Trabusch
  • 2015: La Chemise Lacoste, Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: Alia Luque
  • 2015: Sturm, Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie Volker Hesse
  • 2016: Die Kleinbürgerhochzeit, Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: Hans-Ulrich Becker
  • 2016: Die Nibelungen, Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: Kurt Josef Schildknecht
  • 2016: Terror, Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: Kurt Josef Schildknecht
  • 2016: Geächtet, Hans Otto Theater Potsdam, Regie: Elias Perrig[21]
  • 2017: Nathan der Weise, Hans Otto Theater Potsdam, Regie: Tobias Wellemeyer
  • 2017: Dogville, Hans Otto Theater Potsdam, Regie: Christoph Mehler
  • 2017: Prinz Friedrich von Homburg, Hans Otto Theater Potsdam, Regie: Alexander Charim
  • 2017: Rio Reiser. König von Deutschland, Hans Otto Theater Potsdam, Regie: Frank Leo Schröder
  • 2018: Verbrechen und Strafe, Hans Otto Theater Potsdam, Regie: Alexander Nerlich
  • 2019: Andersens Erzählungen[22], Theater Basel/Residenztheater München, Regie Philipp Stölzl
  • 2020: Graf Öderland, Theater Basel/Residenztheater München, Regie: Stefan Bachmann
  • 2020: Marienplatz, Residenztheater München, Regie: András Dömötör
  • 2021: Herz aus Glas, Residenztheater München, Regie: Elsa-Sophie Jach
  • 2022: Das Vermächtnis (The Inheritance), Residenztheater München, Regie: Philipp Stölzl
  • 2022: Das Käthchen von Heilbronn, Residenztheater München, Regie: Elsa-Sophie Jach
  • 2023: Erfolg, Residenztheater München, Regie: Stefan Bachmann

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 11. Juni 2016 Publikumspreis „Gustaf“ verliehen am Düsseldorfer Schauspielhaus in Kooperation mit der Rheinischen Post[23]
  • 2020 Nominierung bester Nachwuchs-Schauspieler (Theater Heute)
  • 2022 Hong Kong Young Cinema Award as Best Actor for „Axiom[24][25]
  • 2022 Preis der Deutschen Filmkritik als Bester Schauspieler für „Axiom“[26][27]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Düsseldorfer Schauspielhaus – Ensemble – Detail. In: www.duesseldorfer-schauspielhaus.de. Abgerufen am 1. April 2016.
  2. Heidi Jäger: Interview mit Moritz von Treuenfels: Eine letzte Premiere und der Abschied von Potsdam. In: pnn.de. 1. Juni 2019, abgerufen am 9. März 2024.
  3. Sabine Lueken: Ein Licht, das uns fehlt / Musik und Szenen aus dem Leben von Rio Reiser im Potsdamer Hans-Otto-Theater (junge Welt). Abgerufen am 13. Dezember 2017.
  4. Jan Kedves: Die revolutionäre Energie von damals. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
  5. Theater Basel – Ensemble – Ensemble Schauspiel. Archiviert vom Original am 4. März 2020; abgerufen am 24. August 2019.
  6. Daniele Muscionico: Das Theater Basel zeigt Andersens Märchen als Musical. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. Oktober 2019, abgerufen am 27. Oktober 2019.
  7. Die Liebe des Dichters. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
  8. Daniele Muscionico: Das Theater Basel zeigt Andersens Märchen als Musical. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. Oktober 2019, abgerufen am 27. Oktober 2019.
  9. Kritikerumfrage. (PDF) In: Theater Heute. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
  10. Michael Müller: Axiom von Jöns Jönsson. In: Blickpunkt: Film. 16. Februar 2022, abgerufen am 16. Februar 2022 (deutsch).
  11. Jessica Kiang: A Perfectly Truthful Portrait of a Pathological Liar. In: Variety. Variety, 17. Februar 2022, abgerufen am 17. Februar 2022 (englisch).
  12. Preis der deutschen Filmkritik 2022. Abgerufen am 28. Februar 2023.
  13. Emma Derancy: „Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen“ ist der Beste Spielfilmbeim Preis der deutschen Filmkritik 2022. In: Verband der deutschen Filmkritik e.V. 19. Februar 2023, abgerufen am 28. Februar 2023 (deutsch).
  14. BERLINALE Review: „Axiom“ von Jöns Jönsson. Abgerufen am 17. Dezember 2022.
  15. Patrick Frater: ‘A New Old Play’ and ‘Mediterranean Fever’ Claim Firebird Awards at Hong Kong Film Festival. In: Variety. 31. August 2022, abgerufen am 17. Dezember 2022.
  16. Deutscher Filmpreis: Nominierung Axiom. In: Deutscher Filmpreis. Deutsche Filmakademie, 12. Mai 2022, abgerufen am 12. Mai 2022 (deutsch).
  17. Für eine Nacht … und immer? | Filme im Ersten. In: DasErste.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. April 2016; abgerufen am 1. April 2016.
  18. Schluss! Aus! Amen! In: TV Spielfilm. Abgerufen am 1. April 2016.
  19. Heinrich Böll, Ansichten eines Anarchisten -. In: 3sat.online. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
  20. Heinrich Böll – Ansichten eines Anarchisten bei crew united, abgerufen am 12. März 2021.
  21. Hans Otto Theater Potsdam: Hans Otto Theater Potsdam – Geächtet, Ayad Akhtar. In: www.hansottotheater.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Oktober 2016; abgerufen am 17. Oktober 2016.
  22. Andersens Erzählungen – Theater Basel – Spielplan. Archiviert vom Original am 24. August 2019; abgerufen am 24. August 2019.
  23. Franziska Hein: Theaterpreis Gustaf 2016: Führmann und Treuenfels sind die Gewinner des Publikumspreises. In: RP ONLINE. Abgerufen am 17. Juni 2016.
  24. Patrick Frater: ‘A New Old Play’ and ‘Mediterranean Fever’ Claim Firebird Awards at Hong Kong Film Festival. In: Variety. Variety, 31. August 2022, abgerufen am 31. August 2022.
  25. HKIFF46 NAMES 13 FIREBIRD AWARD WINNERS AND FIPRESCI PRIZE. Abgerufen am 1. September 2022 (englisch).
  26. Preis der Deutschen Filmkritik. In: Verband der Deutschen Filmkritik. Deutsche Filmkritik, 19. Februar 2023, abgerufen am 19. Februar 2023 (deutsch).
  27. Preis der deutschen Filmkritik 2022. Abgerufen am 28. Februar 2023.