Moulin de Loubens

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Mühle Loubens am Dropt, Blick von Osten flussabwärts

Die Moulin de Loubens ist eine Wassermühle auf einer Insel im Fluss Dropt, in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine, unmittelbar oberhalb des orografisch rechten Zuflusses des Ségur. Das Bauwerk dient ferner als Brücke, Schleuse, Wohngebäude und zur Wasserregulierung.[1] Im Jahre 1825 kam auf dem linken Ufer des Dropt eine zweite Mühle mit zwei Rädern hinzu. Beide Mühlen sind seit 1861 durch einen brückenartigen Verbindungsbau mit Galerie vereint.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese befestigte Mühle hat eine typische Größe für die Gebäude in Aquitanien und befindet sich an einem wichtigen Handelsweg. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert, in der Zeit der Regentschaft Wilhelms von Aquitanien.

Der alte Teil hat die Form eines hohen Turms mit quadratischem Grundriss und besitzt drei Wasserräder. Es wurde vom Hause Albret auf den Resten einer römischen Straßenbrücke errichtet. Es gehörte zusammen mit der wenig flussabwärts liegenden Wehrmühle Bagas seit 1436 infolge des Hundertjährigen Krieges dem König von England. Das Bauwerk wechselte Ende des 15. Jahrhunderts zum Besitz der fünf Kilometer südlich gelegenen Abtei Saint-Pièrre in La Réole und wurde erstmals umfassend umgebaut.[2] Seit dem 16. Jahrhundert stand die Mühle im Besitz von Privatpersonen. Im frühen 18. Jahrhundert wurde es von den Müllern der Familie Chollet verkauft: Zu dem Anwesen gehörte am rechten, nördlichen Ufer das große Mühlgebäude und am Südufer ein weiteres festes Nebengebäude. Nach 1824 wurde dort der Bau einer kleineren Mühle vorangetrieben. Ab 1862 verband ein zentrales Gebäude die beiden Mühlen. Der Mühlbetrieb wurde im Jahr 1914 stillgelegt. Im Gebäude wurden anschließend Spinnräder betrieben und Steinmetzarbeiten ausgeführt. Im 19. Jahrhundert wurde am Südufer ein Wasserweg mit Schleusenkammer gebaut, um die durchgängige Befahrbarkeit des Flusses zu ermöglichen.[2]

Durch seine besondere Baugeschichte besitzt das Ensemble einen hohen architektonischen Stellenwert. Mit seiner Reihe von doppelt-gewölbte Bögen und der erhöhten Galerie konnten die Wasserwege zur Evakuierung bei Hochwasser leicht überwunden werden. 1991 wurde zuletzt eine umfassende Renovierung durchgeführt[3], seit März 2000 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Kultusministerium in Frankreich
  2. a b Mühlen im Dropttal
  3. Office de Tourisme de l'Entre-deux-mers (Memento des Originals vom 4. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.entredeuxmers.com

Koordinaten: 44° 37′ 55″ N, 0° 1′ 57″ W