Mourão

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Mourão
Wappen Karte
Wappen von Mourão
Mourão (Portugal)
Mourão (Portugal)
Basisdaten
Region: Alentejo
Unterregion: Alentejo Central
Distrikt: Évora
Concelho: Mourão
Koordinaten: 38° 23′ N, 7° 21′ WKoordinaten: 38° 23′ N, 7° 21′ W
Einwohner: 1542 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 135,22 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner pro km²
Kreis Mourão
Flagge Karte
Flagge von Mourão Position des Kreises Mourão
Einwohner: 2351 (Stand: 19. April 2021)[3]
Fläche: 278,63 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 8,4 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 3
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Mourão
Praça da República, 20
7240-233 Mourão
Präsident der Câmara Municipal: José Manuel Santinha Lopes (PS)
Website: www.cm-mourao.pt

Mourão ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) in Portugal mit 1542 Einwohnern (Stand 19. April 2021).[1].

Blick auf Mourão, von seiner Burg aus

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt auf der Spanien zugewandten östlichen Uferseite des Guadiana, am oberen Ende des Alqueva-Stausees. Zur östlich gelegenen spanischen Grenze sind es 6,5 km, bis zur westlich liegenden Distrikthauptstadt Évora 56 km.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Guadiana siedelten bereits seit der Urgeschichte Menschen, wie Megalithanlagen, Keramikfunde und Wandmalereien bezeugen. Das bedeutendste Bauwerk der Römer im Kreis war die Festung Castelo da Lousa in der Gemeinde Luz, die heute jedoch im Alqueva-Staudamm versunken liegt. Über die Zeit bis zum Mittelalter ist nicht viel bekannt, zumal archäologische Ausgrabungsstätten heute zumeist im Stausee liegen. Der heutige Ort taucht erst in Dokumenten zu Grenzziehungen zwischen dem seit 1140 unabhängigen Königreich Portugal und dem Königreich Kastilien auf. Erste Stadtrechte erhielt er 1226 vom Hospitaliterorden, der das Gebiet im Verlauf der Reconquista erhalten hatte.

König D. Dinis bestätigte die Stadtrechte 1296. Nach rechtlichen Unklarheiten bezüglich spanischer Ansprüche bot D. Dinis den Ort zum Verkauf an, und Mourão kam 1313 an einen spanischen Kaufmann. Nachdem dieser den Kaufpreis nicht aufgebracht hatte, bot der König den Ort erneut zum Verkauf, und ein Kaufmann aus Monsaraz erstand den Ort. Später erzwang König Dinis die Rückgabe des Ortes zum Kaufpreis. In der Portugiesischen Revolution von 1383 stand Mourão auf Seiten Portugals, worauf es starke Zerstörungen durch kastilische Truppen erlitt.

Nachdem der Statthalter 1580 sich zu Gunsten der Personalunion mit Spanien entschieden hatte, unterstützte Mourão 1640 die Vorgänge, die zum Restaurationskrieg und zur erneuten Unabhängigkeit Portugals führten. In der Folge erlitt es erneut Zerstörungen durch spanische Truppen, die den Ort 1657 erobern konnten, bis portugiesische Kräfte ihn im gleichen Jahr wieder befreiten.

Im Erdbeben von Lissabon 1755 erlebte der Ort neue Zerstörungen, so dass er in Teilen neu geplant und neu gebaut wurde. Im Verlauf der Verwaltungsreformen nach der Liberalen Revolution 1822 wurde der Kreis Mourão 1853 aufgelöst und Monsaraz angegliedert, bevor er 1861 wieder eigenständig wurde.[4][5]

Im historischen Ortskern von Mourão

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Baudenkmälern zählen zwei Wohnviertel des sozialen Wohnungsbaus aus der Spätphase des Estado-Novo-Regimes (1969), die Grenzstation Estação Fronteiriça de São Leonardo von 1928,[6] und eine traditionelle Olivenölmühle.[7] Auch einige Sakralbauten sind denkmalgeschützt, darunter die einschiffige Barockkirche Igreja da Misericórdia de Mourão.[8]

Der historische Ortskern steht zudem als Ganzes unter Denkmalschutz.[9]

Bedingt durch die abgeschnittene Lage vom restlichen Land blieb der Ort einerseits in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Dies begünstigte andererseits jedoch den Erhalt der natürlichen Landschaften im Kreis. Vogelbeobachtung etwa wird hier betrieben.[10]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mourão ist Sitz eines gleichnamigen Kreises, der im Osten an Spanien grenzt. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Alandroal, Barrancos, Moura sowie Reguengos de Monsaraz.

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Mourão:

Kreis Mourão
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Granja 514 92,56 6 070801
Luz 295 50,85 6 070802
Mourão 1.542 135,22 11 070803
Kreis Mourão 2.351 278,63 8 0708

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahl im Kreis Mourão (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
2615 2341 3855 5064 5815 3487 3273 3230 2666

Kommunaler Feiertag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2. Februar

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mourão – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. Geschichtsseite der Kreis-Website (Memento des Originals vom 21. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cm-mourao.pt, abgerufen am 14. Juli 2013
  5. www.verportugal.net, abgerufen am 14. Juli 2013
  6. www.monumentos.pt, abgerufen am 14. Juli 2013
  7. dito
  8. dito
  9. dito
  10. www.avesdeportugal.info, abgerufen am 14. Juli 2013