Münsterländer Parklandschaft

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Clarholz, Kloster und Parklandschaft

Münsterländer Parklandschaft ist die Bezeichnung für die in der Westfälischen Bucht umfassend verbreitete Parklandschaft, eine kleinteilige Kulturlandschaft,[1] geprägt durch landwirtschaftliche Nutzung in Form von Weiden, Äckern und Streuobstwiesen, regionaltypischen Wallhecken, kleinen Waldstücken und Seen.[2][3] Bedingt durch die im Münsterland übliche Streusiedlung sind Gehöfte, Kotten und Scheunen in dieser Landschaftsform einzelnstehend in der Fläche verteilt; hinzu kommen einige Wasserschlösser, Gräftenhöfe, Klöster sowie kleine Orte. Die verschiedenen Raumelemente sind dabei gleichmäßig in der Fläche verteilt, die Raumstrukturen sind selbstähnlich, das Landschaftsbild zeigt immer wieder gleiche Muster. Größere Waldgebiete gibt es lediglich in der Hohen Mark und in der Davert. Größere Gewässer fehlen ebenso wie ausgeprägte Höhenzüge; die Baumberge erheben sich mit sanften Rücken lediglich rund 100 Meter über die umgebende Ebene, ihre Gipfelhöhen bleiben unterhalb der 200-Meter-Marke.[4] Der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche ist hoch. Im Westmünsterland liegt sie bei rund 70 %.[5]

Der Begriff Parklandschaft ist als Markenzeichen der Region einerseits identitätsstiftend, andererseits irreführend, denn die „Park“landschaft ist kein Kunstprodukt, sondern ein im Laufe der Zeit entstandener Wirtschaftsraum.[1] Die Assoziation eines Englischen Parks ist nicht erst neueren Datums. In einer Monografie aus dem Jahr 1923 heißt es: „Noch aber sind große Teile des Münsterlandes in ihrer alten Idylle befangen. [Die Landschaft würde], wenn man in ihren Bann tritt, sich als eine Art englische Parks entpuppen, …“[6]

Das Münsterland bei Lüdinghausen.
Im Vordergrund die Stever und Burg Kakesbeck.

Die Regionale 2016, ein Strukturförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für das Westmünsterland, hat sich der „Weiterentwicklung der Münsterländer Parklandschaft“ vor dem Hintergrund konkurrierender wirtschaftlicher, ökologischer und touristischer Interessen verschrieben.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung im Münsterland (PDF-Broschüre; 7,5 MB) S. 15 ff., 28, abgerufen am 26. August 2013
  2. Europäisches Gartennetzwerk: Gärten in der Münsterländer Schloss- und Parklandschaft (Memento des Originals vom 11. April 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eghn.org, abgerufen am 31. August 2010
  3. ähnlich Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Regionalplan Münsterland, Regierungsbezirk Münster, 2012, S. 110 (online; PDF; 3,0 MB): "Die historisch gewachsene, persistente Nutzungsstruktur der bäuerlichen Kulturlandschaft drückt sich in der Wald-Offenlandverteilung aus. Feldgehölze, Baumreihen und -gruppen, Kopfbäume, Wallhecken, Obstbäume und Hecken, alte Eichen an Höfen, Wegen und im Grünland sind sichtbarer Ausdruck. Sie lässt an einen Englischen Landschaftsgarten denken und wird oft „Münsterländische Parklandschaft“ genannt."
  4. Regionale 2016 – Raumperspektiven ZukunftsLAND. (pdf; 13,7 MB) Grundlagenperspektive zur Verständigung über Raum im ZukunftsLAND. Regionale 2016 Agentur GmbH, Februar 2010, S. 11ff., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2014; abgerufen am 4. September 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regionale2016.de
  5. ZukunftsLAND. (pdf; 7,2 MB) Die Regionale im Münsterland. Oktober 2007, S. 7, abgerufen am 4. September 2013 (Bewerbung für die Regionale 2013/2016).
  6. Fritz Mielert: Westfalen Münsterland - Industriegebiet - Sauerland - Siegerland. Verlag von Delhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig, 1923
  7. Internetauftritt der Regionale 2016 (Memento des Originals vom 9. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regionale2016.de

Koordinaten: 51° 59′ 11,4″ N, 7° 34′ 54,3″ O