Nísia Floresta (Rio Grande do Norte)

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Município de Nísia Floresta
„Papari“
Nísia Floresta

Hauptkirche
Nísia Floresta (Brasilien)
Nísia Floresta (Brasilien)
Nísia Floresta
Koordinaten 6° 5′ S, 35° 13′ WKoordinaten: 6° 5′ S, 35° 13′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Rio Grande do Norte
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 18. Februar 1852 (172 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Rio Grande do Norte
Metropolregion Metropolregion Natal
Gliederung 1 Gesamtdistrikt
Höhe 14 m
Gewässer Südatlantik, Lagoa Papari
Klima tropisch, Aw
Fläche 307,7 km²
Einwohner 23.784 (2010[1])
Dichte 77,3 Ew./km²
Schätzung 28.266 (1. Juli 2021)[1]
Gemeindecode IBGE: 2408201
Postleitzahl 59164-000
Telefonvorwahl (+55) 84
Zeitzone UTC−3
Website nisiafloresta.rn (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Daniel Gurgel Marinho Fernandes[2] (2021–2024)
Partei PSDB
Wirtschaft
BIP 418.101 Tsd. R$
15.147 R$ pro Kopf
(2019)
HDI 0,622 (mittel) (2010)

Nísia Floresta, amtlich portugiesisch Município de Nísia Floresta, ist eine Gemeinde im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Norte in der Nordostregion. Sie ist Teil der Metropolregion Natal. Die Einwohnerzahl wurde zum 1. Juli 2021 auf 28.266 Einwohner geschätzt, die Nísia-Florestenser genannt werden und auf einer Gemeindefläche von rund 307,7 km² leben.[1] Es liegt auf einer Meereshöhe von 14 Metern und hat eine Küste zum Südatlantik. Nach der Einwohnerzahl steht Nísia Floresta an 22. Stelle der 167 Munizipien des Bundesstaats.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ursprüngliche Name Papary entstammt dem Tupi. Nísia Floresta ist eine Hommage an die Frauenrechtlerin und Autorin Nísia Floresta, die dort geboren wurde.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umliegende Gemeinden sind Parnamirim im Norden, São José de Mipibu im Westen, Arez und Senador Georgino Avelino im Süden. Die Entfernung zur Hauptstadt Natal beträgt 40 km.

Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Biom ist Caatinga und Mata Atlântica.

Auf dem Gemeindegebiet befindet sich das rund 169 Hektar große Naturschutzgebiet der IUCN-Kategorie VI Floresta Nacional de Nísia Floresta.[4]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat tropisches Klima, Aw nach der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Die Durchschnittstemperatur ist 25,8 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 907 mm im Jahr. Im Südsommer fallen in Nísia Floresta deutlich mehr Niederschläge als im Südwinter.[5]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Nísia Floresta
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) 26,6 26,6 26,6 26,3 25,9 24,9 24,3 24,4 25,1 25,9 26,4 26,6 Ø 25,8
Niederschlag (mm) 68 84 117 145 114 116 100 46 30 24 25 38 Σ 907

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Territorium wurde ursprünglich von den Tupi bewohnt. Im Übergang zur Provinz Rio Grande do Norte gehörte das Gebiet zum Munizip São José de Mipibú, es wurde am 30. August 1833 zu dessen Distrito de Vila Imperial de Papary, erhielt durch die Provinzresolution nº 242 am 18. Februar 1852 durch Ausgliederung den Status als Vila de Papary und wurde am 1. Februar 1890 zu einer Cidade unter dem Namen Papari, in neuerer Rechtschreibung. Die Umbenennung in Nísia Floresta erfolgte durch das Staatsgesetz Lei estadual nº 146 vom 23. Dezember 1948.

In die Schlagzeilen geriet Nísia Floresta 2017 durch den Gefängnisaufstand in der Staatlichen Haftanstalt Alcaçuz.[6]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Stadt Land
1872 7.914
Freie: 7.391
Sklaven: 523
? ?
1900 4.700 ? ?
1920 6.435 ? ?
1940 6.511 870 5.641
1950 7.392 1.087 6.305
1960 9.676 1.263 8.413
1970 9.412 2.037 7.375
1980 9.982 5.191 4.791
1991 13.934 6.023 7.911
2000 19.040 8.638 10.402
2010 23.818 9.380 14.438
2021 28.266 ? ?
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Quelle: IBGE (2011)[7]

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe Anzahl
2000
Anzahl
2010
Anmerkung Urban
2000
Rural
2000
Urban
2010
Rural
2010
Pardos
(„Mischrassige“)
11.377 14.450 Mulatten, Mestizen 4.854 6.523 5.804 8.646
Brancos 5.134 7.058 Weiße, Nachfahren
von Europäern
2.412 2.901 2.721 4.157
Pretos 1.792 1.603 Schwarze 721 569 1.071 1.034
Amarelos 49 368 Asiaten 15 86 34 282
Indígenas 604 21 indigene Bevölkerung 604 0 21 0
ohne Angabe 84 284 31 0 54 284

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE. Quelle für Bevölkerungszusammensetzung:[8]

Durchschnittseinkommen und HDI[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das monatliche Durchschnittseinkommen betrug 2019 den Faktor 1,7 des brasilianischen Mindestlohns (Salário mínimo) von R$ 998,00 (somit R$ 1696,6 oder etwa 308 €). 2010 verdienten 47,9 % der Bevölkerung nur die Hälfte des Mindestlohns. Es liegt durchgehend große Arbeitslosigkeit vor, 2019 wurden 2873 oder 10,4 % der Erwerbsfähigen als in einem festen Arbeitsverhältnis stehend gemeldet.

Der Index der menschlichen Entwicklung (HDI) ist mit 0,622 für 2010 als mittel eingestuft. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf betrug 2019 15.147,49 R$.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nísia Floresta (1810–1885), Erzieherin, Übersetzerin, Schriftstellerin und Feministin

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nísia Floresta (Rio Grande do Norte) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Nísia Floresta – Panorama. IBGE, abgerufen am 15. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Daniel Marinho é eleito(a) PREFEITO(a) de NÍSIA FLORESTA, Rio Grande do Norte - Eleições 2020. In: com.br. V3A Brasil, 2020, abgerufen am 15. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Flávio Ferreira: De Papary à (dio) Nísia: Cidade e Mulher. In: Imburana. Nr. 3. Núcleo Câmara Cascudo de Estudos Norte-Rio-Grandenses, UFRN, Natal 2011, S. 25–37 (brasilianisches Portugiesisch, academia.edu).
  4. CNUC. In: gov.br. sistemas.mma.gov.br, abgerufen am 15. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Klima Nísia Floresta: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Nísia Floresta. In: climate-data.org. Abgerufen am 15. März 2022.
  6. Aliny Gama: Briga entre facções rivais deixa mortos no maior presídio do RN. UOL, 14. Januar 2017, abgerufen am 15. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 230 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 15. März 2022]).
  8. Abfrage der SIDRA-Datenbank des IBGE, Tabelle 2093 für Nísia Floresta.