Natriumgluconat

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Strukturformel
Strukturformel von Natriumgluconat
Allgemeines
Name Natriumgluconat
Andere Namen
Summenformel C6H11NaO7
Kurzbeschreibung

weißer, fast geruchloser Feststoff[3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 527-07-1
EG-Nummer 208-407-7
ECHA-InfoCard 100.007.644
PubChem 23672301
Wikidata Q264552
Eigenschaften
Molare Masse 218,14 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[3]

Dichte

1,79 g·cm−3[4]

Schmelzpunkt

205-209 °C[3]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[3]
Toxikologische Daten

>2000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumgluconat ist eine chemische Verbindung des Natriums aus der Gruppe der Carbonsäuresalze und das Natriumsalz der Gluconsäure.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumgluconat wird technisch durch die Oxidation von Glucose oder glucosehaltigen Rohstoffen (zum Beispiel mit Natronlauge oder Natriumacetat[7]) hergestellt. Die Glucose kann chemisch, elektrolytisch oder biochemisch (zum Beispiel Fermentation[8]) oxidiert werden.[9]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumgluconat ist ein brennbarer, schwer entzündbarer, kristalliner, weißer und fast geruchloser Feststoff, der leicht löslich in Wasser ist. Bei Temperaturen ab etwa 200 °C zersetzt sich die Verbindung.[3] Die Verbindung ist hydrolysebeständig, kurzzeitig auch bei hohen Temperaturen und pH-Werten.[9]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumgluconat ist ein guter Chelator bei alkalischem pH-Wert, mit einer Chelatbildnerleistung, die besser ist als EDTA, NTA und andere Chelatoren. Es hat ein breites Spektrum an industriellen Anwendungen, darunter Textilfärbung, Wasserbehandlung und als Reinigungsmittel für Glasflaschen. Es findet auch Verwendung als Entrostungsmittel in der Metallurgie und als Zusatzstoff im Zement.[5] Die reinigende Wirkung von Natriumgluconat beruht auf der Bildung von Metallionen-Komplexen, die im neutralen und besonders im alkalischen Milieu stabil sind. Dies wird genutzt zum Entoxidieren von Stahl, Kupfer und dessen Legierungen, zum Entfetten oder Ätzen von Aluminium und zum Entzinken von Werkstücken. Bei 95 bis 100 °C werden Farb- und Lackschichten abgelöst.[9] Es wird in Lebensmitteln zur Maskierung des bitteren Nachgeschmacks von Süßstoffen, zur Verbesserung der Quellfähigkeit und Löslichkeit von Milcherzeugnissen und als Elektrolyt-Regenerator eingesetzt.[5][10]

Die Verbindung gilt als unbedenklich.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu E 576: Sodium gluconate in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 28. Juni 2020.
  2. Eintrag zu SODIUM GLUCONATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 28. Dezember 2019.
  3. a b c d e f g Eintrag zu Natriumgluconat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 21. November 2022. (JavaScript erforderlich)
  4. a b OECD: Screening Information Dataset (SIDS) Initial Assessment Report (SIAR) für Gluconic acid, monosodium salt, abgerufen am 9. Januar 2019.
  5. a b c d Datenblatt Sodium D-gluconate, 97% bei Alfa Aesar, abgerufen am 9. Januar 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).
  6. Datenblatt Gluconsäure+Natriumsalz bei Merck, abgerufen am 9. Januar 2019.
  7. R. B. Bian, J. Shen: Synthesis of Sodium Gluconate by Bi Promoted Pd/C Catalyst. In: MATERIALS TRANSACTIONS. 48, 2007, S. 2252, doi:10.2320/matertrans.MRP2006634.
  8. R. H. Blom, V. F. Pfeifer u. a.: SODIUM GLUCONATE PRODUCTION. FERMENTATION WITH ASPERGILLUS NIGER. In: Industrial & Engineering Chemistry. 44, 1952, S. 435, doi:10.1021/ie50506a061.
  9. a b c Franz v. Bruchhausen, Siegfried Ebel, Eberhard Hackenthal, Ulrike Holzgrabe: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Folgeband 5: Stoffe L-Z. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-58388-9, S. 270 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  10. Gerhard Eisenbrand, Peter Schreier: RÖMPP Lexikon Lebensmittelchemie, 2. Auflage, 2006. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 3-13-179282-5, S. 447 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).